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Strangers on a Train - Reise der Leidenschaft

Strangers on a Train - Reise der Leidenschaft

Titel: Strangers on a Train - Reise der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Serena Bell
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an. »Kann ich …?«
    Seine Miene wirkte gequält. Was er auch immer fragen wollte, es fiel ihm nicht leicht. Das geschah ihm recht.
    Er sog tief die Luft ein. »Kann ich mit dir aussteigen?«
    Sie wusste, dass er nicht nur die kleine, sondern auch die große Frage stellte. Er wollte mit ihr nach Hause gehen und mit ihr schlafen, in ihrem Bett. Er wollte dieses perfekte, geschützte Gefilde verlassen und kalte, harte Realität in ihr friedliches Intermezzo bringen. Er bat sie, mit ihm in der größeren, realeren Welt zusammen zu sein.
    Konnte sie das?
    In der größeren, realeren Welt hatte sie Jeff geliebt. Sie hatte die kleinen intimen Dinge geliebt, die gesummten Schlaflieder und das Frühstücksmüsli, das stets vorrätig war. Aber sie hatte es auch geliebt, wie er sich anderen gegenüber gab, entspannt, ungezwungen. Die Macht, die er besaß, Selbstsicherheit zu vermitteln, andere Menschen dazu zu bringen, sich zu öffnen und unters Volk zu mischen. Auf Partys konnte er jeden innerhalb von fünf Minuten über das Smalltalkstadium hinausbringen, spulte ununterbrochen Fragen ab, die das Wesen einer Person zum Vorschein brachten, während er danebenstand und zuhörte. Während Amy ihn beobachtete, die Stärke in seinem Gesicht, die Gleichmäßigkeit seiner Züge und jene Gabe, die Menschen sich mit sich im Reinen fühlen zu lassen.
    Bei ihr hatte er das auch gemacht, als sie zusammengekommen waren, und wieder während dieser Zugfahrt; er hatte sie aus sich heraus- und zu ihm kommen lassen.
    Wenn ihre Mutter immer wieder erzählt hatte, wie ihr Vater im Wohnzimmer aufgetaucht war und seine verhängnisvollen zweiten Chancen gefordert hatte, hatte sie stets gesagt, dass es »echte« und »falsche« zweite Chancen gab. Dass manche Bitten um zweite Chancen aufrichtig waren und andere eine List. Aber woher wusste man, mit welcher Art von zweiten Chancen man es zu tun hatte? Was, wenn sie Jeff mit sich aussteigen ließ? Was, wenn sie zuließ, dass er mit ihr schlief? Was, wenn sie zuließ, dass sie sich wieder in ihn verliebte? Und was, wenn das alles vorbei und er immer noch nicht zu Kompromissen bereit war?
    Sie sollte ihn erst in die Pflicht nehmen. Zuerst verhandeln. Sie sollte ihm erst die Zustimmung abringen, dass jede Variante, in der er seinen Job behielt und sie ihren aufgab, unfair war. Denn wenn er erst mit ihr geschlafen hatte …
    Jetzt befand sie sich noch in einer Machtposition. Er wollte sie. Sie konnte es in seinen Augen sehen, die dunkel und hungrig waren. Als Antwort darauf verspürte sie ein Auflodern von Hitze am Scheitelpunkt ihrer Oberschenkel.
    Nachdem sie miteinander geschlafen hatten, würde sie die Bedürftige sein. Mit ihm zu schlafen hatte schon immer die Wirkung gehabt, sie auf einen erbärmlichen Zustand zu reduzieren.
    Sie öffnete den Mund, um ihm zu sagen, dass es nicht ging, es sei denn, er konnte ihr mehr versprechen.
    Und schloss ihn dann wieder, weil ihr etwas Wichtiges klar geworden war.
    Sie wollte mit ihm schlafen, selbst wenn er ihr nicht mehr versprechen konnte. Sie wollte ihn in sich spüren, so sehr, dass es jeder Vernunft entbehrte. Und sie wollte ihm kein Ultimatum stellen, das sie selbst nicht einhalten wollte.
    »Du denkst an deinen Vater«, stellte er tonlos fest.
    Ha! »Nein. Also, ja, vorhin. Aber gerade dachte ich an …« Sie grinste, senkte ihre Stimme und log. »An das, was du manchmal bei mir machst. Mit der Zunge.« Augenblicklich zogen sich ihre Brustwarzen zusammen, wie es stets geschah, wenn er eine davon fest, aber sanft zwischen die Zähne nahm und mit der Zunge unerbittlich über die Spitze fuhr, hin und her.
    »Bedeutet das ›Ja‹?«
    Wollte sie sich das wirklich antun? Jedes Druckmittel, jegliche Vernunft und fast fünftausend Kilometer hart erarbeitete Perspektive einfach so aufgeben?
    Er beugte sich vor, seine Lippen berührten ihr Ohr, sein Atem streifte heiß über die sensiblen Windungen. »Magst du es lieber, wenn ich es bei deinen Brustwarzen mache oder bei deiner Klitoris?«
    Sie packte ihn haltsuchend am Arm, obwohl sie sich nicht sicher war, ob sie sich gegen die Bewegung des Zuges stemmte oder gegen das Gefühl, steil in eine tiefe Leere zu stürzen. »Ja«, flüsterte sie.
    »Ja, was? Bei den Brustwarzen?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    Er zog die Augenbrauen zusammen. »Bei der Klitoris?«
    Sie schüttelte wieder den Kopf, und er runzelte verwirrt die Stirn.
    Amy legte sich eine Hand auf die Wange. Ihre Finger waren eiskalt, ihr Gesicht

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