Strangers on a Train - Reise der Leidenschaft
ihre Lippen teilten sich ein kleines bisschen. Das kaum merkliche Schauspiel erregte ihn noch mehr. Das hatte er an ihr schon immer geliebt, wie ihr die Lust anzusehen war.
Er küsste sie heftig, presste ihr sein Knie zwischen die Beine, drückte sie gegen die Wand am Fuß der Treppe. Ihr Körper war warm, stark und anschmiegsam unter seinen Händen. Sie drückte ihren Rücken durch, präsentierte ihm ihren Hals, und er knabberte daran und genoss, wie sich ihr Duft dort konzentrierte. Er schwelgte in der leichten Salzigkeit ihrer Haut. Sie gab einen kleinen Laut von sich, irgendwo zwischen einem Summen und einem Wimmern, und der Laut grub sich tief in ihn hinein und ließ sich dort als Schmerz nieder. »Wir sollten ins Schlafzimmer gehen.« Es wäre ein besserer Ort für den besitzergreifenden Sex, den er mit ihr vorhatte. Er wollte, dass sie alles erfuhr. Seine Verzweiflung, seine Angst, seine Entschlossenheit. Was sie mit ihm machte, welche Gefühle sie in ihm auslöste. »Ich bin nicht mit dir aus dem Zug gestiegen, um woanders halbe Sachen zu machen …«
Doch er konnte nicht zu Ende sprechen, denn sie streckte die Arme empor, umfasste seinen Nacken, zog ihn hinunter und verschlang wie eine Verhungernde seinen Mund. Knabberte, biss, leckte, aß ihn auf, saugte ihm den Atem aus den Lungen. Und er küsste sie auch, wollte sich in sie ergießen. Sie glauben lassen, was er glaubte. Dass das hier funktionieren konnte. Dass es funktionieren würde.
Sie unterbrach den Kuss. »Ich habe immer Fantasien gehabt, wie du mich in unserem Haus auf der Treppe nimmst.«
Verdammmmt.
»Echt? Das hast du mir nie erzählt.« Es durchflutete ihn – seine Amy und eine solche Enthüllung. Es war, wie wenn man herausfindet, dass ein Gegenstand, den man immer wegen seines sentimentalen Wertes verehrt hat, ganz nebenbei auch aus achtzehnkarätigem Gold besteht.
»Es hat sich nie ergeben. Du hast gearbeitet und gearbeitet, und dann sind wir ins Bett gegangen und haben miteinander geschlafen, und es war gut, versteh mich nicht falsch … Du hast immer dafür gesorgt, dass ich auf meine Kosten kam, du warst ein absoluter Gentleman. Aber es war nie Zeit, um … sich mal was anderes auszudenken.«
Obwohl er glauben wollte, dass sie unrecht hatte oder dass das nur ihre gekränkte Version war, musste er sich eingestehen, dass es womöglich stimmte. Es war nie Zeit gewesen, und das lag daran, dass er so beschäftigt gewesen war. So blind.
Er wollte die Zeit zurückdrehen und es ungeschehen machen, doch das war ihm nicht möglich, also umfasste er stattdessen ihr Gesicht und blickte ihr fest in die Augen. »Ich war ein
Idiot.
Ich werde uns Zeit verschaffen. Von jetzt an. Ich verspreche es. Ich schwöre es.« Er beugte sich zu ihr und küsste sie. Hart. Härter als beabsichtigt, aber sie küsste ihn genauso zurück, bog sich ihm entgegen, rieb sich an seinem Oberschenkel.
Jeff unterbrach den Kuss und fragte sie: »Und was passiert auf der Treppe?«
»Ich trage einen Rock«, flüsterte sie.
Oh, das funktionierte. Definitiv. Er hatte eine ganze Reihe von Fantasien mit Amy in Röcken in den verschiedensten Längen, mit wenig oder gar nichts darunter.
Wie viel Spaß sie im Zug hätten haben können, wenn sie einen Rock getragen hätte! Hm. Vielleicht war es gut, dass sie eine Hose angehabt hatte. Aber hier, jetzt? »Geh dich umziehen!«
Er sah die Hitze in ihren Augen aufflackern und spürte, wie sein Glied darauf reagierte. In Seattle hatten sie großartigen Sex gehabt, doch es war Blümchensex gewesen – im Bett, er oben, normalerweise aber sie. Ein- oder zweimal, als er gefragt hatte, hatte sie sich von hinten nehmen lassen, doch sie schien nicht besonders darauf zu stehen, was seine Begeisterung geschmälert hatte. Aber jetzt? »Es gefällt dir wohl, von mir rumkommandiert zu werden, was?«
Sie nickte, den Mund zu einer schmalen Linie zusammengepresst, als schämte sie sich ein bisschen, weil er den Nagel auf den Kopf getroffen hatte.
Es war ein Keil, der sein Herz weit aufstemmte, und ein Teil von ihm wollte sie packen und halten, sie so fest drücken, dass es ihr wahrscheinlich jeden Knochen brechen würde. Aber diese neue Amy war eine Verlockung, und er wollte den Moment nicht verstreichen lassen. »Zieh dich um!«
Sie ging die Treppe hinauf und wackelte ein bisschen mit den Hüften, ehe sie im Flur verschwand. Er hörte, wie sich Schubladen und Türen öffneten und wieder zugeschlagen wurden; sie murmelte etwas und fluchte
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