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Strangers on a Train - Reise der Leidenschaft

Strangers on a Train - Reise der Leidenschaft

Titel: Strangers on a Train - Reise der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Serena Bell
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Monate weg – er lebte mit der Frau, mit der er fremdgegangen war. Dann kam er zurück und wollte eine zweite Chance. Er bettelte. Ich habe gelauscht. Ich hatte gerade
Harriet, die Spionin
gelesen, besaß einen Spionagenotizblock und war noch nicht dahintergekommen, dass der Lauscher an der Wand seine eigene Schand hört. Er sagte, dass er diese andere Frau nicht liebe, sondern meine Mutter, und dass er nicht ohne uns beide leben könne. Er war sehr überzeugend. Ich schätze, er ist wahrscheinlich so ein Soziopath, weißt du, charmant und ohne jedes Gewissen. Jedenfalls willigte sie ein, ihm eine zweite Chance zu geben.«
    Amy hatte ihrer Mutter vergeben und ihren Vater wieder zu Hause willkommen geheißen. Der Samstagmorgen war wieder so, wie er sein musste, die Schachtel mit dem Pfannkuchen-Fertigteig und der Ahornsirup kehrten zurück und das Gefühl, dass im Universum wieder alles stimmte. Ein Elternteil an jeder Seite.
    »Achtzehn weitere Monate waren wir alle zusammen, und dann verabschiedete er sich wieder. Reicht das? Ich glaube, er kam und ging fünf oder sechs Mal. Schließlich hat er unsere Bankkonten leer geräumt und verschwand auf Nimmerwiedersehen.«
    Seine Fingerknöchel waren weiß, sein Mund eine dünne Linie. »Warum hast du mir das nicht erzählt?«
    »Andere Typen, mit denen ich zusammen war, hatten so eine Art, diese Geschichte irgendwann gegen mich zu verwenden. ›Ach, du hattest Probleme mit deinem Vater! Probleme zu vertrauen.‹ Und so weiter. Vielleicht habe ich die, aber ich habe keine Lust mehr, mir das Gerede anzuhören.«
    Jeff runzelte die Stirn. »Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich nicht …«
    Sie fuhr fort und übertönte seine Worte. »Meine Mutter gab sich die Schuld, weil sie nicht auf ihren Instinkt gehört hatte. Sie lamentierte, sie hätte ihn nicht mal mit ihr reden lassen dürfen. Sie sagte immer, wenn sie ihn erst auf die Veranda gelassen hatte, schaffte er es unausweichlich, ins Haus zu schlüpfen, und dann war es nicht mehr weit bis ins Schlafzimmer.«
    »Oh.«
    »Ja.« Amy drehte sich zu ihm um und sah ihm direkt ins Gesicht. »Verstehst du jetzt?«
    Als sie älter wurde, hörte sie auf, ihrer Mutter vorzuwerfen, dass sie ihren Dad weggeschickt hatte, und warf ihr stattdessen vor, dass sie so schwach gewesen war, ihn mehr als einmal wieder aufzunehmen.
    »Tja, ich bin hier. Bei dir. Und ich bin nicht dein Vater.«
    Es wäre fast besser, wenn er so ein Mistkerl wäre, wie sie es sich selbst weisgemacht hatte. Denn dann würde sie nicht hier sitzen, ihr Gesicht so nah an seinem, dass er sich nur ein kleines bisschen vorzubeugen brauchte …
    Sie drehte sich plötzlich um und sah aus dem Fenster.
    Hinter sich konnte sie seinen Atem hören, in ungleichmäßigen Stößen.
    »Ich bin nicht dein Vater«, wiederholte er. Was für eine haarsträubend schlimme Geschichte sie da erzählt hatte! Dieser Mann war wirklich das Urarsch.
    »Du hast ganz schön lange gebraucht, um herzukommen und nach deiner zweiten Chance zu fragen.« Ihre Worte verloren sich fast im sanften
Sch-sch
des Zuges.
    Jetzt ergab alles einen Sinn. Warum sie so schnell wütend wurde, ja, aber vor allem, warum sie geflohen war, statt ihm Gelegenheit zu geben, sich zu erklären.
    »Ich war auch sauer. Dass du einfach so weggegangen bist.«
    »Es war nicht einfach.«
    Er beugte sich zu ihr und nahm den Zitronenduft ihres Haares wahr. In seinen Fingern und Lippen kribbelte es vor Verlangen, danach zu greifen, es zu berühren. Trösten, sich entschuldigen, verzeihen. »Es kam so plötzlich. Und sauer zu sein war leichter, als verletzt zu sein.«
    Sie nickte.
    »Mein Ärger hat mir zu der Sturheit verholfen, herzukommen und dich zu finden, obwohl ich wusste, dass ich mich danebenbenommen hatte. Ich habe versucht, Kontakt zu dir aufzunehmen, und …«
    »Ich habe dich abgeschmettert.«
    »Aber ich verstehe, warum. Wirklich.« Er sprach jetzt fast an ihrem Hals, und wenn er sich noch ein kleines bisschen mehr vorbeugte, würde er sie mit seinen Lippen berühren. Konnte sie seinen Atem auf ihrer Haut spüren?
    Sie machte ein kleines, abgehacktes Geräusch. Ein Wimmern.
    »Amy.« Seine Stimme war kaum mehr als ein Lufthauch. Er streckte die Hand nach ihr aus, legte sie auf ihre Schulter. Sie schüttelte sie nicht ab, und durch die dünne Bluse spürte er ihre Wärme. Die scharfen Konturen ihrer Knochen und ein leichtes Zittern. Das gab ihm den Rest. Er kam noch näher, und die Erwartung packte ihn um die Brust und

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