Straße des Todes: Thriller (German Edition)
ganzen Leib zitterte. Von weiter hinten in der Menge rief der große Bursche mit den breiten Schultern, den ich am ersten Tag kennengelernt hatte:
»Hey, Typ aus dem Magazin!«
Er hob den Daumen und strahlte mich an.
Dann nahm mich Nita beiseite, die jetzt noch heftiger weinte.
»Gott segne Sie. Gott segne Sie für alles, was Sie getan haben. Ich schulde Ihnen alles. Ich schulde Ihnen mein Leben.«
Ich erwiderte ihre Umarmung so fest, wie ich noch nie jemanden umarmt habe, und dann fuhr Pike mich nach Hause. Wir nahmen den Hollywood Freeway nach Norden zum Cahuenga-Pass, dann auf dem Mulholland Drive den Kamm entlang hinüber zum Laurel. Ich glaube nicht, dass wir zehn Worte gewechselt haben, was normal war für Pike, aber nicht für mich. Wie bei Krista: Manchmal brauchen diese Dinge ihre Zeit.
Wir rollten langsam den Woodrow Wilson Drive hinunter bis zu meiner kleinen Straße, nahmen die letzte Biegung und schauten auf mein Haus. Ich lächelte, als ich es sah. Das mache ich eigentlich immer.
Wir parkten gegenüber der Einfahrt und gingen durch den Carport zur Küchentür, so wie ich immer mein Haus betrete. Aber diesmal war etwas anders. Ich betrachtete das Auto.
»Es ist sauber.«
Pike berührte den gelben Lack.
»Müsste mal gewachst werden.«
»Hast du ihn gewaschen?«
»Abgespült.«
Er sah stirnrunzelnd zu seinem Jeep und wandte sich wieder ab. Der Wagen hatte in der Wüste einige Dellen und Macken abbekommen, zusätzlich zu einer dicken Staubschicht.
Ich griff nach der Tür und bemerkte, dass ich keinen Schlüssel hatte.
»Kein Schlüssel.«
Pike machte uns auf.
Meine Schlüssel, das Mobiltelefon und der ganze Kram lagen auf der Theke, wo er sie hatte liegen lassen.
»Willst du ein Bier? Was zu essen?«
»Wasser.«
Ich holte zwei Flaschen Wasser aus dem Kühlschrank, und wir tranken an die Arbeitsfläche gelehnt. Mein Kater kam herein. Er schnurrte, als er mich sah, blinzelte Pike an, rieb sich dann an meinem Bein.
Ich sagte: »Hey, Kumpel.«
Er vollführte eine Acht zwischen meinen Fußgelenken, schlenderte zu Pike hinüber und ließ sich vor ihm auf den Boden plumpsen.
Ich holte tief Luft. Trank einen Schluck Wasser und atmete wieder tief ein. Ich sah Pike an.
»Danke.«
Er kramte etwas aus seiner Tasche und hielt es mir hin.
»Hast du verloren.«
Ich lächelte den kleinen Jiminy an und stellte ihn auf die Arbeitsfläche. Nita hatte zu mir gesagt, sie würde ihn zurücknehmen, wenn ich ihre Tochter gefunden hätte, und ich war entschlossen, sie beim Wort zu nehmen. Träume können wirklich wahr werden.
Ich wollte duschen. Ich wollte mir die Zähne putzen, die Zahnseide benutzen und mich rasieren. Ich wollte aus den Klamotten raus, die nach Blut und Folter und Tod stanken. Ich wollte die Wüste hinter mir lassen, aber es gibt Dinge, die wichtiger sind.
Ich schnappte mir den Plastikputzeimer, den ich in meinem Waschraum aufbewahrte, holte mir etwas Geschirrspülmittel und ein paar Tücher und ging mit allem nach draußen. Pike und der Kater folgten mir.
Ich füllte den Eimer mit Seifenlauge, tauchte ein Tuch hinein und machte mich daran, Pikes Jeep zu waschen. Ich rieb kräftig, um die Wüste herunterzuschrubben. Auch Pike schnappte sich ein Tuch und machte mit, und der Kater hockte sich unter mein Auto und sah uns zu.
Wir wuschen den Dreck und den Staub weg, aber die Wüste hatte Kratzer und Dellen im Lack hinterlassen, die jetzt zu einem Teil des Jeeps geworden waren, und so sollte es auch sein. Mit der Zeit würden sie sich mit Wachs füllen und schließlich wieder eins werden mit der polierten Oberfläche.
Mit ein wenig Arbeit und Geduld würde dieser Tag kommen. Pike wusste das, und ich wusste es auch.
Wir wuschen seinen alten Jeep, und wir wienerten den Lack, bis er wieder glänzte. Wir brachten den Jeep so gut wir konnten wieder in Ordnung und mit ihm auch alles andere.
DANKSAGUNG
Die Herstellung bei Putnam hat sich förmlich ein Bein ausgerissen, um dieses Buch zu ermöglichen. Der Autor entschuldigt sich dafür, ihre Zeitplanung so schwer durcheinandergebracht zu haben, und er dankt ihnen allen für die Herkulestaten, die sie für ihn vollbracht haben, ganz besonders Meredith Dros.
Das Lektorat ist oft ein undankbarer Job, der unter schwierigen Umständen verrichtet wird. Patricia Crais hatte mit einem sich ständig ändernden Manuskript zu kämpfen, was von ihr verlangte, alles immer wieder neu zu überdenken und in letzter Minute in viel zu vielen schlaflosen
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