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Straße des Todes: Thriller (German Edition)

Straße des Todes: Thriller (German Edition)

Titel: Straße des Todes: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Crais
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dann langsam zu ihm hinüber.
    »Sind Sie Ghazi al-Diri?«
    Sie löste eine Ecke vom Klebeband ab und riss es dann ganz herunter.
    »Sind Sie Ghazi al-Diri?«
    »Wer sind Sie?«
    Sie lächelte und zeigte ihm ihre Dienstmarke.
    »Ich bin die Person, die sich schon sehr darauf freut, mit Ihnen zu plaudern.«
    Sie drückte das Klebeband wieder auf seinen Mund, bevor sie zu den anderen zurückkehrte und weitere SRT-Teams anforderte.

47.
    Elvis Cole
     
    Das Personal in der Notaufnahme ließ Krista bei Jack bleiben, während er untersucht wurde. Sie sagten mir, es dürfte nicht allzu lange dauern, also rief ich aus dem Wartezimmer Nita Morales an, während Pike mir dabei zuschaute. Ich benutzte sein Telefon. Außer uns war nur noch eine ältere Frau dort, die einen Rosenkranz in Händen hielt und ins Leere starrte.
    »Sie ist in Sicherheit«, sagte ich. »Ich bringe sie nach Hause.«
    Nita schwieg. Ich ließ ihr diese Augenblicke, denn sie sind sehr persönlich und kostbar, und nach ein paar Sekunden hörte ich ihr leises Weinen.
    »Danke. Ich wusste, dass Sie – ich wusste, dass Sie …«
    »Psst. Ist schon okay. Sie ist bei mir, und ich bringe sie nach Hause.«
    »Ich möchte mit ihr sprechen.«
    »Ich werde sie Ihnen gleich geben, aber vorher möchte ich Ihnen sagen, wo sie gewesen ist und was sie durchgemacht hat. Sie ist jetzt bei Jack, daher kann ich offen reden.«
    Ein eisiger Hauch machte ihre Stimme spröde. Ich spürte es noch in hundert Meilen Entfernung.
    »Hat er sie in all das hineingezogen?«
    Ich ließ meine Stimme sanft und einfühlsam klingen, weil ich ihren Standpunkt sehr gut nachvollziehen konnte.
    »Nein, Nita, das hat er nicht. Sie ist jetzt bei ihm, weil wir ihn nach Coachella ins Krankenhaus gebracht haben. Er wird wieder auf den Damm kommen, aber man hat ihn ziemlich übel zugerichtet, als er versucht hat, sie zu beschützen.«
    Ich erzählte ihr alles, was ich über die Zeit wusste, die Krista als Gefangene von al-Diris Bande verbringen musste. Ich glaubte und glaube es immer noch, dass es sich für später, wenn sie und Krista miteinander sprachen, als hilfreich erweisen würde, wenn ich Nita jetzt die Zeit gab, mit ihren Ängsten fertigzuwerden.
    Zwanzig Minuten später warteten Pike und ich immer noch, also fragte ich einen Krankenpfleger, ob Jack nach Hause dürfe. Als der Pfleger mir sagte, die Untersuchung sei vor fünfzehn Minuten abgeschlossen worden, bat ich ihn, Krista zu uns herauszuschicken.
    Sie fuchtelte freudig herum, als sie mich sah.
    »Sie wollen, dass er zu Hause zu einem Arzt geht, aber er wird wieder gesund. Er hat seine Tante angerufen. Ich möchte bei ihm warten, bis sie hier ist.«
    »Er kann allein auf seine Tante warten. Ich bringe Sie jetzt zu Ihrer Mutter.«
    »Ich werde bleiben. Er hat hier niemanden. Ich denke, ich sollte bleiben.«
    »Wir fahren nach Hause. Das hier ist nicht vorbei, bevor Sie nicht wieder zu Hause sind.«
    Ich hätte sie auch getragen, wenn sie sich weiter gesperrt hätte. Was sie nicht tat. Sie ließ Jack zwar ungern zurück, aber sie wollte auch zu ihrer Mutter.
    Keiner von uns dreien sagte viel, als wir zurück nach L.A. fuhren. Es war ein klarer und schöner Tag, und es herrschte kaum Verkehr. Krista saß hinten. Sie telefonierte leise einige Minuten mit ihrer Mutter, doch größtenteils hörte ich nur Ja- und Nein-Antworten. Sie hatte es hinter sich gebracht und war jetzt ausgebrannt und verfügte über keinerlei Reserven mehr. Manchmal dauert so eine Leere ein paar Tage. Manchmal auch länger. Sie gab das Telefon an Pike zurück und sagte nichts mehr, bis wir den Banning-Pass erreichten. Die Wüste lag hinter uns und blieb immer weiter zurück.
    Sie sagte: »Ich wollte es mir nur mal ansehen.«
    »Das alles war nicht Ihre Schuld. Der Syrer, Orlato, die Leute, die all diese schrecklichen Dinge getan haben – es war allein deren Schuld. Die haben es getan. Nicht Sie, Krista!«
    Kurze Zeit später hörte ich sie schniefen. Ich streckte einen Arm nach hinten und hielt ihre Hand.
    Als wir die Stadt erreichten, rief ich Nita an, um ihr zu sagen, dass wir in fünf Minuten bei ihr seien. Nita und fünfundzwanzig oder dreißig Leute warteten bei unserer Ankunft draußen auf uns, und sie alle trugen das T-Shirt. Elvis Cole Detective Agency. Der beste Detektiv der Welt. Sie hatten die letzten beiden Stunden mit deren Herstellung verbracht.
    Nita schloss Krista in die Arme und wollte sie gar nicht mehr loslassen. Sie weinte so sehr, dass sie am

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