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Streifzüge durch das Abendland - Europa für Anfänger und Fortgeschrittene

Streifzüge durch das Abendland - Europa für Anfänger und Fortgeschrittene

Titel: Streifzüge durch das Abendland - Europa für Anfänger und Fortgeschrittene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bill Bryson
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z ten Laden b e w undert hatte, starrte ich mit leer e m Blick über die P lace Verte und w ußte ni c ht, w as i ch m it mir anf a ngen sollte. Spont a n bes c hloß ich, na c h D urbuy w e i terzuf a hren, in der Hoffnung, das Wetter könnte dort besser se i n. Da Durbuy nur fünfund z w a nz i g Kil o meter e n t fernt l a g, w ar das allerdings re c ht u n w ah r sche i nli c h. T rotz der gering e n En t fernung n a hm d ie Fahrt, dank der Se l ts a mk e iten des belgis c hen Eis e nbahnsyst e ms, fast den ganz e n Vo r m i t tag i n Anspru c h. Au c h na c h z w ei m a lig e m U mst e ig e n w ar i c h noch ni c ht a m Z i el, denn Durbuy selbst ha tt e ke i nen Bahnhof. Der nä c hs t gel e gene Bahnh o f bef a nd si c h in Barvaux, das auf der Karte ung e fähr ein e n halben Mill i meter links von Durbuy lag, w as m Wirkli c hkeit e i ner En t fe r nung v o n vier K i l o m etern entsprach, m deren Verlauf e s ein e n at e mberaub e nd steil e n Berg z u übe r w i nden galt. S c hon v o m Bahnh o f konnte i c h hören, w ie sich Lk w s die Ste i gung h i n a uf q u ä lten. W e nigst e ns hatte es aufgehört z u regn e n.
    Ich w ollte e i n T axi n e h m e n. Da ich a m Bahnh o f keins fand, ging i c h in die Stadt, e i g e ntli c h e i n großes Dorf, und suchte n a ch e i ner Bush a lteste l le oder ein e m T axistand. S c hließli c h betrat i c h e in Hotel an der H a uptstraße und e r fuhr von der mürris c hen Inhaberin, daß es in Barvaux w eder T axis noch Busse gab. Mit m e i n e m best e n Schu l französ i sch fr a gte i c h die D a m e, w ie m a n nach Barvaux k o mmt, w e nn m a n s a ns l ' a uto ist. Ich bereitete m i c h darauf vor, d a ß sie glei c h e i n e n toten Biber hervorhol e n w ürde, doch sta t t dessen sagte sie nur » A pied, Monsieu r « , und sch e nkte m ir e i n glei c hgü l tig e s A c hsel z u c ken - di e se für die G a llier so t y p i s c he G este, bei der sie i hr K i nn bis in G ürtelh ö he absa c k e n l a ss e n und dann versuch e n, ihre O hren mit den Schultern b i s zum Scheitel hin a uf z us c hieben. M a n muß sch o n e i n Gal l ier se i n, um dies e s Kuns t stü c k fertig z ubring e n. Die Geste läßt si c h w ie folgt interpretieren: » Das Leben i st ein H a ufen Scheiße, Monsieur, da st i mme i c h Ihnen z u. Und w eil das so ist, habe ich n i cht ein e n Funk e n Mi t g e fühl für Sie, denn, Monsieur, es i st Ihr Hauf e n Scheiße . «
    Ich dankte i hr, daß sie in mein e m Leb e n nur eine so k l eine und unbedeut e nde Rolle gespielt hatte, und mars c hierte i n Richtung Stadtrand, w o i c h f e stst e llen m ußte, daß der Berg eine vertik a le Fels w a nd w ar. Die Straße war ges ä umt von di e sen unansehn l ich e n Häuse r n, die i mmer a n v i elbefahr e nen Straßen steh e n und so ausseh e n, als w ürden sie von sch w er e n Lk w s langs a m , aber sicher so durchg e s c hütt e lt, daß sie ein e s T ages i n si c h z us a mmenfal l en. Jeder Vorgarten w ar m it Sta c heldr a ht umz ä unt, und h i nter j edem Stache l drahtzaun döste ein Hund n a mens Sp i ke, der auf mich z ugeschossen k a m , als ich mi c h n ä herte, und sich g e gen das T or w arf, b ellte und die Z ä hne flets c hte und m i r a m liebst e n das Fle i sch von d e n Knoch e n g e n a gt hä t te.
    Ich w eiß ni c ht, w as es ist, aber irgend e t w as a n m ir bringt Hunde zur Raserei. Ich w äre l ä ngst e i n r eicher M a nn, w ürde i c h j edesmal e i n e n Groschen bek o mmen, w e nn ein H und na c h m e in e n Flank e n schnappt, w ä hrend der Besitz e r daneben st e ht und s a gt: » Ich verst e he das nicht. Das hat er no c h n i e getan. Was hab e n Sie denn bloß zu ihm ges a gt ? « D a s haut mi c h i mmer um. Was sol l te i c h e i n e m H und w o hl s a gen? » Hallo, alter Junge, m ö c htest d u vie l leicht ein bißchen an m e i n e m Bein rumknabbern ? «
    Die einz i ge Si t uation, in der ein Hund nicht a uf m i c h losg e ht, als w olle er mi c h für i m m er in den Rol l stuhl verbann e n, ist, w e nn i c h bei j e m and e m zu Gast b i n und mit randvoll g e füllt e m Glas in e i n e m tief e n Sofa sitze. In ein e m so l chen F a ll zieht der Hund es vor, m i c h sexuell z u beläst i g e n. - E s handelt sich übrig e ns i mmer um große Hunde m it def e kter Speichel d rüse. - » K o mm s c hon, Bill, zieh deine Hose aus. Ich bin heiß«, scheint er zu sag e n, w oraufh i n der Besitzer mi c h zu fr a g e n pfl e gt: » S

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