Streifzüge durch das Abendland - Europa für Anfänger und Fortgeschrittene
tört er dich e t w a ? « Auch das h a ut m i c h j edes m al v o m Ho c ker. » Ne i n, Ji m , i c h f i nde es toll, w e nn ein Hund leidens c haftli c h se i n Hinterbein an me i n e m Ko p f reibt und mit sein e n Zähn e n an me i nen Eie r n rumspielt . «
» I c h bring i hn r a us, w e nn e r dich stör t « , fügt der Besi t zer dann hin z u, und ich w ürde a m l iebsten a n t w orten » N ein, bring i hn nicht raus, bring i hn um.«
Wenn es na c h mir ginge, könnte m a n alle H unde dies e r Welt in einen großen Sack ste c ken und auf e i ne ferne I nsel ve r frachten - spontan fällt mir da Grönl a nd ein -, w o sie h e ru m toll e n und sich nach Herz e ns l ust beschnüff e ln k ö nn e n, ohne m i c h j e w ieder zu terrorisieren. Die einzig e n H unde, die ich ni c ht in die Verbannung schi c k e n w ürde, s i nd P udel. Pudel w ürde ich ers c hießen.
U m die Wahrhe i t z u s a g e n, ich m a g f a st überhaupt ke i ne T iere. Sogar Goldfis c he ma c hen mir Angst. Ihre g a nze Ex i st e nz s c heint ein einz i ger Vo r w urf zu se i n. »Was soll das a l les ? « sch e inen sie z u sag e n. » I c h s c h w i mme hier, ich sc h w i mme da. Wozu ? « I ch kann einen Goldf i sch ni c ht l ä nger als zehn S e kund e n betrachten, und schon k o mmt e s mir vor, als w ürde ich gleich Selbs t m ord begeh e n, oder doch zu w i ndest, als würde ich ein e n französis c h e n R o m a n lesen.
P ersönlich halte i c h Kühe für die einzigen akzeptablen H austiere. Kühe lieben j eden. Sie s i nd ung e f ä hrlich, sie s e h e n ne t t aus, sie brauchen zum Scheiß e n keine Kiste, sie ha l ten d a s Gras kurz, und sie sind so vertrau e nsvoll und dum m , daß m an gar nicht anders kann, als sie i n se i n Herz z u schli e ßen. Am a nderen E nde der Straße, an der ich w ohne, li e gt e i ne K u h w ei de. Zu w el c her T ages- oder Nachtzeit ich mi c h au c h a n den Z a un stelle, nach e iner M i nute kommen die Viecher angela t scht und ges el len si c h z u m ir, viel zu d umm, um z u w i ss e n, w as sie als Nä c hstes tun w erden, aber glü c kli c h, i n m e iner Nähe zu se i n. Wahrs c heinlich rühren sie sich den g a nz e n Tag ni c ht mehr v o m Fleck. S ie hör e n zu, w e nn m a n i hn e n s e in Herz ausschüttet, und e r w art e n ni c ht m al D a nk dafür. Sie s i nd Freunde fü r s Leb e n. Und hat man d i e Nase voll von i hnen, kann m an sie schla c ht e n und aufessen. D a s i deale Haustier.
Durbuy liegt a m Fuß e i ner s c h w i ndelerregend st e ilen Straße auf der anderen Seite des Berges. Das Städt c hen s c hi e n e t w a e i n e n Kil o m eter unter m ir zu li e g e n. Es w ar einer dieser Berge, bei denen man ni c ht w eiß, ob m a n no c h zum St e hen k o mmt, hat m a n ers t mal mit d e m A b sti e g begonn e n. Während ich bergab li e f, ver l or ich m e hr und m e hr die Kontrolle über me i ne Beine. I n der letzt e n K urve w ar ich nur m e hr e i n P ass a gier auf den Stummelbe i n e n e i nes außerirdisch e n Wesens. Sie s t euerten mi c h mit ras a nt e m T e m po a uf eine ste i nerne S c heune a m O rtseingang zu. I m Ge i ste sah ich, w ie ich ihre M a uern durchbra c h und die U m r i sse mein e s Körpers als Loch darin z urü c kließ, w ie eine F i gur in e i n e m Zeich e ntrickfi l m . A ber tatsä c hli c h tat ich e t w a s vi e l Interessanteres. Ich tr a t auf e i n w a c kel i ges Rohr und verst a uchte mir böse den Fuß - i c h m einte, deutlich e in K na c ken w i e v o n brechend e m Holz zu hören -, drehte eine R e ihe tollpa t sch i ger P irouetten, bei den e n i c h mir, noch w ä hrend i c h um mi c h selbst rotierte, w ie das Fr a nk e nstein-Monster auf Rolls c huhen vork a m , w irbelte über die Straße, krachte m it d e m Gesicht voran i n die S c h e un e n w a nd, t a u m e lte e i n e n M o ment und fiel schließli c h rü c kl i ngs z u Bod e n.
Ich l a g regl o s i m hoh e n G r as und brau c hte e i ne M inut e , bis i c h begriffen hatte, daß das Ende m e in e s rechten Bein e s ungek a nnte Qual e n litt. V o n Z e it zu Ze i t hob ich das K i nn an die Brust und blickte an mein e m Körper hinunter, um f e stzustell e n, ob m e i n rechter F uß in die f a ls c he Rich t ung ze i gte oder auf a nd e re Weise verrenkt dalag, w as die H e ft i gkeit der Schmerzen e r klärt hä t te. A ber er sah g a nz no r m al a us. Auch den Berg k o nnte i c h s e hen, und f l üch t ig dachte i c h auf sel t s a m
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