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Streifzüge durch das Abendland - Europa für Anfänger und Fortgeschrittene

Streifzüge durch das Abendland - Europa für Anfänger und Fortgeschrittene

Titel: Streifzüge durch das Abendland - Europa für Anfänger und Fortgeschrittene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bill Bryson
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m p f e nder T eller voller Kutte l n und Augä p fel e n t puppt. In Norddeutschl a nd haben Katz und ich e i nmal lei c htsinn i ge r w eise Kalbsbregen bestel l t. Eine Minute später erschi e n zögernd und verleg e n der Wirt a n unser e m T isch und w i s c hte sich die Hände an seiner S c hla c hters c hürze ab.
    » E n t schuld i gen Sie vie l mals, me i ne Herre n « , sagte er a uf Eng l is c h, » aber w i ss e n Sie denn, w as K albsbregen ist ? «
    Wir sahen uns an und gest a n d en, daß w ir es nicht w ußten.
    »It is what ze little cows zinks wiz«, klärte er uns a uf.
    Katz fi e l bein a he i n O hnma c ht. Ich dankte d e m Mann v o n Herzen, uns darauf aufmerks a m g e m a cht zu hab e n, o b w ohl i c h zu behaupt e n w a ge, daß dahinter ein g e w isser Eigennutz steckte, daß es n ä m li c h das Anli e g e n w ar, zu verhindern, daß sich z w ei j unge A merik a ner mitt e n i n sein e m R e staur a nt erbrechen k ö nnten, das ihn a n unseren T isch führte. Jedenfalls bat i c h i hn, uns e t w a s z u bringen, d as au c h i n Mittel a merika als eßbar durchg e h e n w ürde. Während w ir darauf w artet e n, w urde uns b e w ußt, w ie knapp w ir d e m Unheil e ntg a ngen w ar e n. Wir schüttelt e n f a ssungslos die Köpfe, w ie z w ei L e ute, die soeben unvers e hrt ein e m Au to w rack en t sti e gen s i nd, und sprachen darüber, w as für sonderbare Mens c h e n doch die Europäer sind. Auf einer Re i se dur c h e i nen Kont i nent, a uf d e m die L e ute fre i w ill i g Zung e n, Nieren, P ferd e fleis c h, Fros c hs c henkel, Gedä r me, Würste aus geronnen e m Blut und die Hirne v o n klein e n K ühen ess e n, ist schon e i n i ges a n Wachs a mke i t gefordert.
    Endlich, na c hd e m i c h e i ne g a nze Weile gel a ufen w ar, e n t deckte i c h in der N ä he me i nes Hote l s an der T heaterstraße ein ita l ienis c hes Rest a urant n a mens Capriccio. Die Kü c he w ar itali e nis c h, a ber beim P ersonal handelte es si c h ausnahmsl o s um D e u t sche. Meine Kellner i n sprach k e in Wort Eng l is c h, und ich ha t te die größte Mühe, mi c h verst ä ndli c h zu m a c h e n. Ich bestellte ein Bier, und sie sah mich entg ei stert an.
    » W a s? T ier ? «
    » N e i n, Bie r « , sagte i c h, und ihre Ve r w irrung w u c hs.
    » G ier? Schmier? Stier? King Lier ? «
    » N e i n, ne i n, Bier.« Ich deute t e auf die Speis e karte.
    »Ah, Bi e r«, sagte sie mit ein e r Spur von Mißbilligung, als hätte ich sie absich t lich irreg e führt. E s w ar mir unang e nehm, daß ich ke i n Deuts c h sprach. A llerd i ngs tröstete m i c h der Gedanke, daß ich, w ürde ich die Sprache verstehen, mit a nhören müßte, womit der Wichtigtuer a m Na c hbartis c h vor se i ner Fr a u (oder viellei c ht Geliebten) prahlte, w as mi c h sicher ebenso gel a ng w eilt hä t te w ie sie. Sie rauchte eine Z i g a rette nach der anderen und betrachtete mit unverh o hl e n e m I nteresse a l le i m R a um a n w e send e n Männer, natür l ich mit Ausn a hme m e i ner Wenigkeit. (Ich b i n für j eder m a nn unsi c htbar, außer für H unde und die Zeug e n Jehovas.) Ihr Begleiter merkte ni c h t s dav o n. Er war zu s e hr d a mit bes c häftigt, ihr z u berichten, w ie er gerade eine Ladung H ul a -Hoop-Re i f e n und Leo-S a y e r - A lben a n die O stdeuts c hen ve r kauft hatte, und sonn t e sich in sein e m Erfo l g.
    Wenn er la c hte, h a tte der Mann eine ung e h e ure Ä hnl i chkeit mit A r vis Dreck, m e in e m L e h r er i m Fa c h Werk e n a n der Junior Highs c hool. Das w ar eine beun r uhig e nde Übereinst i mm u ng, denn Mr. Dreck w ar eb e n j ener Mann, d e m ich me i ne w e n i gen Deuts c hkenn t n i sse zu verdanken habe.
    Ich hatte mich d a m a l s nur desh a lb für den D e uts c hkurs eing e s c hrieben, w e i l er v o m T raum me i ner s c hl a flos e n Nä c hte gegeb e n w urde. Sie hieß M i ss Webster und h a tte die w und e rvollst e n Brüste und ein Hinterteil, das sich unter i hr e m Ro c k w ie z w ei eing e s c h w eißte Melon e n abzeichn e te. Sobald Miss Webster sich streckte, um e t w a s an die Tafel zu schreiben, beg a nnen achtzehn pubertierende Jungs s c h w er zu a t m e n, und eine Hand nach der anderen glitt unter den T isch. Doch k a um w ar e n die e r sten z w ei Wochen des S c hul j ahres u m , ve r ließ Miss Webst e r unter mysteriös e n U mständ e n die Schule, und Mr. Dre c k spr a ng e i n, bis Ersatz für sie g e fund e n w

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