Strengstens verboten
hinein. Während des Essens hatte er sich überlegt, dass er den Deckel der Kiste auch nach hinten schieben konnte, was er jetzt tat, um ihn bloà nicht zu vergessen, wenn er sich in dem Labyrinth verlor.
»Ich glaube, ich stehe genau hier«, sagte er und stellte die Kiste und den übergroÃen Pingpongball neben sich auf den Boden. Er deutete auf einen kleinen runden Fleck auf dem Boden des Modells, während Betty hinter ihm davonwatschelte.
Die Kiste war voll mit bunten Ringen in verschiedenen GröÃen, genau wie der Raum. Alle Wände im echten Raum waren gleiÃend weiÃ, erleuchtet von Milchglasscheiben. Und alle Ringe befanden sich genau dort, wo sie auch in der Kiste waren. Der Vorteil, im Besitz der Kiste zu sein, dachte Leo, war, genau zu wissen, wie er sich durch den komplizierten Irrgarten bewegen musste, der ihn umgab.
Betty quakte von weiter her, als Leo lieb war. Sie war eine mutwillige Zeitgenossin und bekannt dafür, allein loszumarschieren. Er war sicher, dass sie kurz davor war, irgendwie die Tür wieder zu öffnen und die Leiter nochmals in den Raum darunter zu lassen. Doch als er über die Schulter blickte, sah er, dass sie nur eine der weiÃen Milchglasscheiben anstarrte, auf der sich eine Botschaft herausbildete. Mit drei Schritten durch den einzigen ringlosen Raum in dem Labyrinth kam Leo hinterher und sah ebenfalls zu, wie die Worte erschienen. Es war, als ob jemand hinter der Scheibe saà und mit dem Finger auf das beschlagene Glas schrieb.
Hast du die Kugel mitgebracht?
Lass sie fliegen, lass sie fallen.
MRÂ M.
Etwas fiel aus der Decke und ging haarscharf an Betty vorbei, und ein dunkler Schatten huschte hinter dem Glas herum. Leo fuhr zurück. Zum ersten Mal in seinem Leben hatte er vor etwas im Whippet Hotel Angst.
Er war nicht allein im Raum der Ringe, wie er angenommen hatte. Und was noch beängstigender war: MR M. war kein Hirngespinst, das der Einbildung von irgendjemandem entstammte. Er existierte.
Vielleicht war Hauptmann Rickenbacker ja doch nicht so plemplem.
Leo nahm sich zusammen und hob auf, was aus der Decke gefallen war. Es sah aus, als sei es konstruiert, um zu der Kiste zu passen. Ein Metallbrett, aus dem zwei Griffe hervorragten, wie die Lenker eines Motorrads. Leo nahm die Kiste und stellte sie vorsichtig auf das rechteckige Brett zwischen den Lenkern. Sie passte haargenau darauf. Ein neues Geräusch war hinter ihm zu hören â der Klang von Wind. Als Leo sich umdrehte, hatte sich der riesige violette Pingpongball in die Luft erhoben.
»Ich weiÃ, was ich machen muss!«, sagte er aufgeregt. »Ich verstehe es!«
Leo befahl Betty, dicht hinter ihm zu bleiben und genau das zu machen, was er machte, und irgendwie wusste er, dass sie ihn verstand. Sie stellte sich hinter ihm auf, während Leo die Griffe an der Kiste umfasste und in das Modell starrte.
»Ich weiÃ, wie man hier rauskommt, aber es muss ein Trick dabei sein und der hat was mit der Kugel zu tun.«
Als er sich der schwebenden Kugel näherte, spürte er, was er schon erwartet hatte: Ein starker Windkanal aus dem Boden tat sich auf, der den Pingpongball vor sich her blies. Leo drehte den rechten Lenkgriff und sah, wie sich die Kugel tatsächlich vorwärtsbewegte. Wenn er in die andere Richtung drehte, kam der Pingpongball zurück. Er kippte den vorderen Rand der Kiste nach unten, und die Kugel flog abwärts, während der Luftstrom aus dem Boden schwächer wurde. Dann kippte er die Vorderkante der Kiste schneller hoch, als er durfte, und die Kugel stieà an die Decke. Er richtete die Kiste wieder waagrecht aus und die Kugel kam zurück und schwebte genau vor seinen Augen.
»Tja, Betty, ich weià jetzt, wie man die Kugel durch das Labyrinth steuert. Ich weià nur nicht, wozu das gut sein soll.«
Leo zuckte die Schultern. Es blieb nichts anderes übrig, als die Kugel zu steuern und ihr zu folgen, also fing er damit an. Es klappte gut. Er wand sich durch einen grünen, einen gelben und dann durch zwei rote Ringe. Hinter ihm hüpfte Betty durch die Ringe. Doch dann kam er an eine Stelle in dem runden Labyrinth, wo er zwischen zwei Ringen wählen musste. Sie befanden sich an der Ãffnung, die ihn tiefer in das Labyrinth bringen würde, der Mitte und dem Ende etwas näher. Machte es etwas aus, welchen Ring er wählte? Er glaubte es nicht und steuerte den Pingpongball durch den blauen Ring auf
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