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Strengstens verboten

Strengstens verboten

Titel: Strengstens verboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Carman
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Remi. »Was ist da drin?«
    Leo wollte jedoch nicht über die Central Park-Suite reden.
    Â»Das ist doch nicht deine Kiste. Du hättest sie nicht aufmachen sollen.«
    Â»Aber du hast mir doch gesagt, dass ich sie holen soll«, sagte Remi flehentlich, und die begeisterte Erregung war ganz aus seiner Stimme gewichen, als er sich klarmachte, dass Leo sauer war.
    Â»Ich hab dir aber nicht gesagt, dass du sie öffnen sollst. Das hättest du nicht machen dürfen.«
    Â»Ich hab dir nur helfen wollen.«
    Leo warf einen Blick auf das Durcheinander von Drähten und durchgebrannten Sicherungen und wusste, dass er die Klimaanlage niemals in weniger als einer halben Stunde reparieren konnte. Danach würde er etwas Zeit haben – vielleicht eine Stunde – und sich im Labyrinth des Hotels verkrümeln können.
    Â»Ist schon okay«, sagte er und versuchte, etwas loszulassen, das er ganz ausschließlich für seine eigene Angelegenheit gehalten hatte. »Frag das nächste Mal vorher.«
    Â»Das nächste Mal?« Remi schöpfte wieder Hoffnung. »Es gibt hier noch mehr Kisten? Sagenhaft!«
    Â»Wir sollen eine Ente mitbringen«, sagte Leo. Das war doch der perfekte Auftrag für Remi und Blop, während er seine Arbeit am Sicherungskasten erledigte. »Geh aufs Dach und hol Betty – sie ist die Klügste von allen. Dann warte an der Tür zur Central Park-Suite auf mich. Wir gehen hinein.«
    Â»Super!«, rief Remi. »Hast du gehört, Blop? Wir gehen rein!«
    Leo machte sich wieder an den Drähten zu schaffen. Er zog kristallklare Sicherungen und Isolierband aus seiner Werkzeugtasche. Während sich Remi zum Dach aufmachte, berichtete er Leo, was in der blauen Kiste war.
    Â»In erster Linie Eisenbahnzüge und Gleise«, sagte er.
    Â»Eisenbahnzüge?«
    Â»Ja, komisch, was? Im Central Park gibt es doch keine Züge, aber innen auf dem Deckel steht: ›Eingang durch Central Park im Fünften unter dem Pfeil‹. «
    Â»Warst du schon mal im Central Park?«, fragte Leo. Er hatte das Funkgerät auf ein Sims gestellt und drückte nur auf den Knopf, wenn es nötig war, sonst arbeitete er rasch an den Drähten und Sicherungen.
    Â»Klar war ich da schon. Wer war da noch nicht?«, sagte Remi. Dann fragte er Leo, warum Blop wohl auf einmal so schweigsam war.
    Â»Wenn er in weniger als einer Stunde zehntausend Wörter runterrasselt, schaltet sich sein Stimmen-Chip meistens für ’ne Weile aus. Ihr habt ja wohl ganz schön viel gequatscht heute Morgen.«
    Â»Ja, genau, wir haben über alles Mögliche geredet. Er ist mein Reisebegleiter.«
    Leo stellte sich Remi in dem kleinen Aufzug vor, auf dem Boden sitzend, mit Blop in dem Pappkarton auf dem Schoß. Die beiden Jungen waren wie Geheimagenten, die sich durch eine verborgene Welt kämpften und nicht wussten, was sie hinter der nächsten Biegung erwartete.
    Â»â€ºUnter dem Pfeil‹«, sagte Leo und umwickelte einen Strang roter und gelber Drähte mit dem Isolierband. »Von einem Pfeil im Park ist mir nichts bekannt. Wir müssen vielleicht ziemlich suchen, um den Eingang zu finden.«
    Â»Ich bin auf dem Dach«, sagte Remi. »Aber Betty will nicht einsteigen. Sie hat schlechte Laune. Soll ich eine andere Ente mitnehmen?«
    Leo stellte sich vor, mit einem Roboter, einer Ente und einem Kumpel durch die Central Park-Suite zu streunen, und besann sich eines Besseren.
    Â»Ich glaube, wir schaffen es diesmal auch ohne Betty«, sagte er, schraubte die letzte Sicherung ein und knipste den elektrischen Schalter an. Es folgte ein surrendes Geräusch, und er wusste, dass die Klimaanlage wieder angesprungen war. Jetzt hatte er Zeit, zumindest, bis sein Vater herausfand, dass er die KA in Rekordzeit repariert hatte. »Komm runter zur Central Park-Suite und klopfe an. Ich lass dich von innen rein.«
    Â»Wie stellst du das denn an?«
    Leo antwortete nicht. Es war das Beste, wenn nur er und sein Vater über die geheimen Zugänge zu den Suiten im Hotel Bescheid wussten. Merganzer hatte das sehr deutlich gemacht, als er Clarence Fillmore eingestellt hatte: Einige Orte waren nur einigen wenigen, den Auserwählten, den Wartungsleuten vorbehalten.
    Leo schaute in der Kuchensuite im Sechsten vorbei und klopfte an, in der Hoffnung, niemand darin vorzufinden. Doch seine Hoffnung zerschlug sich, als Jane Yancey öffnete. Sie hatte

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