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Strengstens verboten

Strengstens verboten

Titel: Strengstens verboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Carman
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Zuckerguss an der Nase.
    Â»Das hat ja vielleicht gedauert«, sagte sie. Sie plusterte sich furchtbar auf, biss in einen Muffin und redete mit vollem Mund, so dass die Krümel über den Boden sprühten. »Wir sind hier fast verkocht . Mein Vater verlangt eine Kostenerstattung.«
    Â»Kann ich kurz reinkommen und ein paar Dinge überprüfen?«, fragte Leo.
    Zu seiner Überraschung hörte er die entnervte Stimme von Mr Yancey aus dem Zimmer dringen.
    Â»Lass ihn rein, Schätzchen. Der Junge muss ja seine Arbeit tun.«
    Widerwillig trat Jane Yancey zur Seite und wischte sich den Puderzucker an ihrem pinkfarbenen T-Shirt ab. Es wurde rasch kühler im Zimmer, wie Leo beim Eintreten merkte. Dabei fiel ihm auf, dass er Mr Yancey eigentlich noch nie gesehen hatte. Der Typ war wie ein Geist und in der Regel gar nicht da, sondern bei irgendeiner Sitzung. Das Einzige, was Leo sicher wusste, hatte ihm Mrs Sparks erzählt: Mr Yancey war ein Milliardär, der mit Edelmetallen und Erdöl handelte und den man nicht stören durfte.
    Die Suite selbst war atemberaubend, voller riesiger Modelle reich verzierter Torten und Süßigkeiten, auf denen man herumklettern und herumrutschen und spielen konnte. Da und dort gab es Glastüren, hinter denen sich begehbare Schränke mit echten Kuchen und Leckereien befanden, die jeden Morgen von dem Restaurant neu aufgefüllt wurden.
    Â»Haben Sie was dagegen, wenn ich in die Wandschränke schaue?«, rief Leo in Richtung Schlafzimmer. Er hoffte, dass Mr Yancey herauskommen und sich vorstellen würde.
    Â»Nur zu, aber lass Jane nicht hinein. Sie hat genug in sich reingestopft für einen Tag.«
    Jane machte ein finsteres Gesicht, während Leo einen der Kühlräume betrat. Als er wieder herauskam, stand Mr Yancey neben seiner Tochter.
    Â»Ihre Mutter macht einen Einkaufsbummel und gibt mein ganzes Geld aus«, sagte er. Es fiel Leo sofort auf, wie dunkel der Mann vor den bunten Farben der Suite aussah: schwarzer Anzug, schwarze Haare, schwarze Schuhe, einen schwarzen Kaffeebecher. Er war massig und hatte ein breites Gesicht und eine Glatze. Leo konnte sich gut vorstellen, wie er auf einer Ölplattform stand und Befehle gab. Ob er seine Karriere wohl so angefangen hatte? Leo fand nämlich, dass Mr Yancey eher aussah, als wäre er der Typ für schmutzige Flanellhemden und grobe Arbeitshosen mit schwarzen Ölflecken, der in Hunderten von Metern Erde nach Schätzen bohrte.
    Leo hatte vergessen, sein Funkgerät abzustellen, ehe er die Suite betreten hatte, und zu seinem Entsetzten hörte er plötzlich Remis Stimme aus dem Walkie-Talkie dringen.
    Â»Okay, Leo, wo bist du? Hier gibt’s Ärger. Blop wacht wieder auf.«
    Â»He, die Stimme kenne ich«, sagte Jane Yancey. »Das ist doch der blöde Junge aus der Lobby?! Was macht der denn hier? Und wer ist Blop?«
    Leo machte sich zur Tür auf. Mr Yancey beobachtete ihn neugierig.
    Â»Alles in bester Ordnung«, sagte er mit nervösem Lächeln. »Aber wenn es wieder Probleme geben sollte, wissen Sie ja, wo Sie mich finden.«

    Leo war aus der Tür hinaus, ehe Jane Yancey ihm weitere Fragen stellen konnte. Jane drehte sich mit verschränkten Armen nach ihrem Vater um.
    Â»Die zwei führen was im Schilde.«
    Mr Yancey hingegen nahm einen Schluck von seinem schwarzen Kaffee und überlegte, wie gut Leo Fillmore tatsächlich über das Whippet Hotel Bescheid wusste. Er zuckte die Schultern und zog sich wieder in sein Zimmer zurück. Dabei sagte er noch: »Mach bitte keinen Blödsinn, bis deine Mutter wieder da ist.«
    Doch Jane hatte eine bessere Idee. Kurz darauf war auch sie aus der Tür, ohne dass ihr Vater es gemerkt hatte.

    Der schnellste Weg hinunter in den fünften Stock war über das Treppenhaus. Leo rannte und hoffte, dass Jane Yancey ihm nicht folgte. Als er vor der Tür zur Central Park-Suite ankam, war Remi fort.
    Â»Na wunderbar, das hab ich gerade noch gebraucht.«
    Leo hatte keine Schlüsselkarte für die Tür, und es war etwas kompliziert, von dort, wo er sich befand, durch den Wartungstunnel hineinzukommen. Er zog sein Funkgerät heraus und hörte gerade noch Jane Yanceys Stimme oben im Treppenhaus.
    Â»Wartungsjunge?« Sie war ihm also gefolgt, wie er befürchtet hatte, und es würde nicht lange dauern, bis sie im Fünften ankam und ihm alle möglichen Fragen stellte.
    Ohne Vorwarnung

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