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Strengstens verboten

Strengstens verboten

Titel: Strengstens verboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Carman
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Hotels ein für alle Mal beendet war. Er versuchte ununterbrochen, Remi anzufunken, bekam aber keine Antwort. Als er die Tür zum Keller erreichte, lauschte er vorsichtig und hoffte, weder die Sirene noch plätscherndes Wasser zu hören.
    Â»He, Dad«, sagte er und trat ein. Der Boiler war in der dunkelsten Ecke des Kellers und stand auf einem riesigen Betonsockel. Er hatte ein Abflussventil, das unterirdisch Wasser in das Abwassersystem leitete, und Mr Fillmore kauerte bei dem Loch und sah zu, wie das Wasser abfloss.
    Von der blauen Kiste war nichts zu sehen. Nur die violette war da. Vielleicht hatte sie sein Vater doch nicht entdeckt.
    Â»Komm her«, sagte Clarence Fillmore. »Das musst du dir ansehen.«
    Leo ging langsam durch den Raum und bückte sich etwas, als er an seiner Liege vorbeikam, um darunterzuschauen. Es war zu dunkel im Keller, um sicher zu sein, aber er vermutete mal, dass die blaue Kiste fort war.
    Â»Was ist denn, Dad?«
    Mr Fillmore richtete eine Taschenlampe auf das abfließende Wasser, das dampfte, so heiß war es. Er zog eine dreißig Zentimeter lange magnetische Röhre aus seiner Werkzeugtasche, mit der er gewöhnlich Bolzen und Nägel einsammelte, die in unerreichbare Winkel gefallen waren, und hielt sie in das Wasser.
    Â»Sind das …?«, fing Leo an, beendete seine Frage jedoch nicht.
    Â»Genau, Büroklammern. Tonnenweise.«
    Der Magnet zog ganze Trauben von den Metallklammern an, die aus dem Boiler strömten.
    Â»Ich wette, es sind sogar Zehntausende«, sagte Mr Fillmore, während sie dem knirschenden Geräusch zuhörten, das die Büroklammern im Boiler machten
    Â»Aber wie kann das sein?«, fragte Leo.
    Eine Weile lang sagte keiner von ihnen etwas, denn beide wussten die Antwort. Es gab nur einen Grund, warum so etwas passieren konnte. Und es gab noch viele weitere Hinweise, die die Vermutung der beiden bestätigten.
    Jemand versuchte, das Whippet Hotel zu sabotieren.

    Â»Das war unsere Kontaktperson«, sagte Milton und legte den Hörer auf. »Sie haben die Dinge in Gang gesetzt.«
    Â»Und die Konkurrenz? Was ist damit?«, fragte Bernard. Er schien besorgt. Er war sich der Kontrolle über das Whippet so sicher gewesen, doch mit jedem weiteren Tag wurde er unsicherer. Seine Pläne liefen so präzise ab, wie er gehofft hatte, und doch hatte er Zweifel.
    Milton blickte ernst durch das Tor in die weitläufigen Gartenanlagen des Whippet.
    Â»Wir müssen umsichtig auswählen, wenn wir vorhaben, unsere Feinde zu schlagen.«
    Â»Stimmt«, sagte Bernard Frescobaldi. »Bringen Sie mich noch mal in den Park. Ich möchte mich ein letztes Mal umsehen.«
    Â»In Ordnung, Sir.«
    Bernard hatte gerade einen weiteren höchst vertraulichen Tagebucheintrag von Merganzer D. Whippet gelesen, diesmal über den Central Park, und er hielt es für das Beste, sich sofort dorthin zu begeben und nach etwas zu suchen, was ihm vielleicht entgangen war. So viele Hinweise, so viel, was man bedenken musste. Und so viel, das auf dem Spiel stand. Er durfte nicht den winzigsten Hinweis unbeachtet lassen.
    Â»Ist das Central Park-Zimmer im Whippet nicht ein Wunder?«, fragte er und überflog die Worte noch einmal. »Herrlich.«
    Â»Finde ich auch«, stimmte ihm Milton zu.
    Als sie auf der Westseite des Central Park anhielten, stieg Bernard aus der schwarzen Limousine und machte sich allein auf den Weg. Er hatte den Tagebucheintrag dabei. Nach einem kurzen Gang setzte er sich auf eine Bank und las ihn nochmals durch.
    Merganzer D. Whippet, Eintrag neunzehn
    Mutter hatte eines Tages einen unerwarteten Energieschub. Sie nahm mich mit ins »Metropolitan Museum«, weil dort, wie sie sagte, die sehr ungewöhnliche Ausstellung eines Künstlers zu sehen war. Sie war überzeugt, dass ich fasziniert sein würde. Womit sie auch nur allzu Recht hatte.
    Joseph Cornell machte die fantastischsten Bilderkästen, die ich je gesehen hatte. Ich mochte Kunst schon immer, aber das hier war etwas Neues. Ich hatte einen Blick für 3-D-Objekte, und als ich die Bilderkästen sah, die mit Schnickschnack und Wörtern und Farben gefüllt waren, war ich sprachlos. Da wusste ich, dass ich eines Tages ebenfalls aufwendig ausgedachte Kästen machen würde.
    Meine Mutter wurde müde, doch ich wollte nicht gehen, ehe ich jeden einzelnen Kasten gesehen hatte.
    Danach brauchte sie frische Luft, daher gingen

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