Stressfrei arbeiten
die befürchtete Malaise lässt uns dieser Situation schon nicht mehr gelassen entgegentreten. Vielmehr tragen wir in ganz erheblichem Maße durch Vorannahmen und entsprechend kontra-produktives Verhalten dazu bei, dass sich genau diese Prophezeiung bewahrheitet. Damit erschüttern wir unsere Gelassenheit umso mehr.
Wichtig
Je angespannter wir werden, desto negativer betrachten wir die Welt – meist, ohne es zu bemerken. Dann erwarten wir erst gar nichts Positives. Diese Gedanken ziehen wiederum Anspannung, Stress, Ärger nach sich. Wir regen uns auf oder sind beunruhigt und nervös – und der Kreislauf beginnt von vorne.
Überprüfen Sie Ihre negativen Erwartungen
Wenn es gelingt, anstelle von negativen Annahmen mit neutraler Sicht an eine Tätigkeit oder ein Problem heranzugehen, ist schon viel gewonnen. Wir wissen nicht, wie es werden wird. Versuchen wir deshalb, nicht sofort eine negative Bewertung hineinzubringen. Am besten formulieren wir möglichst ohne Wertung. Unsere Erwartungen tragen viel zum tatsächlichen Gelingen, zum Gelassenbleiben, zur Ausdauer und zu unserer Laune bei. Setzen Sie hier an:
Negative Erwartung
Alternative Formulierung
Morgen wird sicher ein total stressiger Tag.
Morgen stehen viele Termine im Kalender.
Die Verhandlungen mit dem Kunden A werden bestimmt wieder furchtbar.
Am Freitag verhandeln wir mit Kunde A.
Kollege M. spricht mich in der Besprechung morgen bestimmt wieder blöd an.
Morgen treffe ich Kollegen M., wir haben eine Besprechung.
Wenn ich meinem Sohn das sage, kommt es zum Streit.
Ich werde meinem Sohn das sagen.
Ich blamiere mich sicher.
Ich werde mein Bestes geben.
Wenn Sie nicht 100-prozentig sicher sagen können (und das können wir in den seltensten Fällen), dass garantiert etwas Negatives eintreffen wird, dann kommunizieren Sie nur die bekannten Fakten. Lassen Sie die möglicherweise unnötige Schwarzfärbung einfach weg. Statt im Vorfeld bereits zu hyperventilieren, haben wir auch die Möglichkeit, erst einmal ruhig abzuwarten. Das ist eine positive und wesentlich gelassenere Botschaft an unser Gehirn, die sich direkt auf das Wohlbefinden auswirkt. Lassen Sie die Dinge auf sich zukommen. Denn wir können nicht konkret wissen, wie das kommende Ereignis verlaufen wird.
An Glaubenssätzen arbeiten
Blicken wir auf weitere Muster, die uns beeinflussen, einschränken und damit häufig unsere Gelassenheit gefährden: unsere Glaubenssätze.
Glaubenssätze glauben wir
Glaubenssätze kann man sich als eine Art programmierte Filter in unserem Denken vorstellen. Es sind grundsätzliche Annahmen über uns, die anderen und die Welt, die meistens relativ tief in unserer Persönlichkeit verankert sind. Wir haben sie entweder aufgrund von Erfahrungen selbst im Laufe unseres Lebens gebildet oder von anderen unkritisch übernommen. Häufig wurden sie uns von unseren Eltern vorgelebt und beigebracht. Glaubenssätze wirken im Unterbewusstsein. Meist wissen wir gar nicht, dass wir sie haben. Sie prägen unbewusst unser Verhalten, unsere Einstellungen und Lebensmotive sehr stark. Durch Glaubenssätze vereinfachen wir unser Leben. Doch können sie uns erheblich einschränken. Daher sollten sie von Zeit zu Zeit auf ihre Richtigkeit überprüft werden.
Beispiele
Typische Glaubenssätze sind etwa:
„Nur wenn ich hart arbeite, erhalte ich Anerkennung und werde geliebt.“
„Das Leben ist entbehrungsreich und beschwerlich.“
„Wer nicht reich geboren wurde, hat es in dieser Welt schwer.“
Wer den letzten Satz für richtig hält, der folgert vermutlich weitere Annahmen und Erklärungen daraus:
Nur durch ein reiches Elternhaus kann man es zu etwas bringen. Wenn meine Eltern reicher gewesen wären, dann hätte auch ich mich besser entfalten können.
Ich hatte es von Anfang an schwerer als Kinder aus einer reichen Familie.
Ich habe es deshalb so schwer, weil meine Eltern kein dickes Konto besitzen.
Glaubenssätze nehmen uns die Gelassenheit
Glaubenssätze erleben wir als absolute Realität: „Ich weiß es, es ist ganz sicher so.“ Sie können uns derart beeinflussen, dass wir andere Informationen nicht adäquat einbeziehen. Die gefolgerten Annahmen wirken sich nicht nur auf unsere Person aus, sondern auch auf unsere Haltung gegenüber anderen Menschen, Situationen und der Welt.
Im oben genannten Beispiel wird der Glaubenssatz deshalb zum Problem, weil man sich permanent mit nicht zielführenden Vergleichen aufhält und weil sich alles um Erklärungen, warum etwas nicht
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