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Striptease: Roman (German Edition)

Striptease: Roman (German Edition)

Titel: Striptease: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Hiaasen
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die feuchten, lästigen Tatzen des Kongreßabgeordneten abschüttelte.
    »Vergessen Sie’s«, schnauzte Crandall.
    »Bitte, Erb, fassen wir uns bei den Händen.« Dilbeck krümmte bittend seine Finger. »Verbinden Sie sich mit mir, und beten Sie.«
    »Ganz bestimmt nicht«, erwiderte der Schmiergeldbote. »Beten Sie lieber für uns beide, David. Beten Sie wie der Teufel.«
     
    Am nächsten Abend, während Erin sich auszog und sich für den Auftritt bereitmachte, erzählte sie Shad, daß sie im Krankenhaus nachgefragt habe. »Sie ließen durchblicken, er sei aus der Intensivstation entlassen worden – der Mann, der verletzt worden war.«
    Shad blickte keine Sekunde vom Kartentisch hoch. »Gott sei Dank«, sagte er. »Jetzt kann ich wenigstens wieder schlafen.«
    »Die Pistole hat mir schon einen Schrecken eingejagt.« Erin schlüpfte in ihren Bühnen-BH. »Er sah überhaupt nicht aus wie ein Leibwächter, oder? Ich meine den mit der Pistole?«
    Shad war völlig weggetreten. Mit einer chirurgischen Gefäßklemme versuchte er, den Sicherheitsstreifen aus Aluminiumfolie von einem Hundertgrammbecher fettarmen Blaubeerjoghurt zu entfernen. Das Licht in der Garderobe war schlecht, und Shads Augen waren nicht die besten. Er beugte sich wie ein Uhrmacher über den Joghurt.
    »Ich muß mich konzentrieren«, sagte er unwirsch zu Erin.
    Mittlerweile hatte sie auch die tote Kakerlake entdeckt, ein ziemlich stattliches Exemplar selbst nach Floridamaßstäben. Die Beine in die Luft reckend, lag die Kakerlake neben Shads linkem Ellbogen auf dem Tisch.
    »Laß mich raten«, sagte Erin. »Du hattest eine neue Jahrhundertidee.«
    Shad hielt inne, schob eine Zigarette von einem Winkel seines Mundes in den anderen. Er nahm einen tiefen Zug, dann blies er den Rauch in zwei dünnen Strömen aus den Nasenlöchern aus.
    »Wonach zum Teufel sieht es denn aus?« fragte er.
    »Nach Betrug«, sagte Erin. Sie trat hinter eine Tür und schlüpfte aus ihrem Rock. »Für mich sieht es nach Betrug aus.«
    Triumphierend nahm Shad die Verschlußfolie (unversehrt!) von dem Joghurtbecher ab und legte sie behutsam auf den Tisch. Dann, wieder mit der Klemme, hob er die tote Kakerlake an einem ihrer zerbrechlichen braunen Beine hoch.
    »Ist das nicht deine Musik?« sagte er zu Erin. »Van Morrison. Beweg lieber deinen Hintern nach draußen.«
    »Gleich«, sagte Erin. Sie streifte ihren Tanga über, diesmal den roten mit den Seepferdchen. Als Erin ihn gekauft hatte, dachte sie, er habe ein Paisleymuster, aber eine der anderen Tänzerinnen hatte erkannt, daß das Muster in Wirklichkeit aus Seepferdchen bestand. Aus lachenden Seepferdchen.
    Erin kam hinter der Tür hervor. Shad blickte nicht auf.
    »War die Polizei schon hier?« fragte sie.
    »Nee.« Shad grinste vor sich hin. Cops – gewöhnlich kamen sie gerade bis zur vorderen Bar und vergaßen dann schnell, weshalb sie gekommen waren. Sie schlenderten völlig benommen und mit Glotzaugen durch den Eager Beaver und glichen kleinen Kindern in Disney World. Cops waren absolute Trottel, wenn sie nackte Titten sahen.
    Erin erklärte, sie habe noch nie gesehen, daß ein Mann so schlimm verprügelt worden sei wie der Junggeselle, der es mit der Sektflasche besorgt bekommen hatte. »Ein Wunder, daß er keinen Hirnschaden davongetragen hat«, sagte sie.
    Shad verstand das als Kritik an seiner Reaktionszeit. »Ich bin so schnell ich konnte raufgeklettert.« Seine Stimme klang andeutungsweise rechtfertigend.
    »Mach dir deswegen keine Vorwürfe«, beruhigte Erin ihn.
    »Er sah überhaupt nicht danach aus. Daß ausgerechnet er durchdrehen mußte.«
    Erin pflichtete ihm bei. Der Mann, der die Sektflasche geschwungen hatte, sah nicht gerade aus wie der typische Strip-Show-Knilch. Er hatte eine Seidenkrawatte getragen und mit Zwanzigern wie mit Gummibärchen um sich geworfen.
    Erin untersuchte ihre Stöckelschuhe auf Blutflecken. »Das ist ein mieses Geschäft«, stellte sie fest.
    »Was du nicht sagst. Was meinst du denn, weshalb ich sonst hier sitze und mich mit einer toten Kakerlake abmühe? Dieser kleine Freund wird mir dabei helfen, endgültig auszusteigen.«
    So ruhig wie ein Chirurg legte Shad die Kakerlake in den fettarmen Blaubeerjoghurt. Mit der Spitze der Klemme drückte er leicht darauf. Langsam versank das Insekt in der cremigen Substanz und hinterließ nicht die geringste Spur.
    Erin schüttelte den Kopf. »Du verrückter Träumer.«
    Shad schluckte den Sarkasmus gleichmütig. »Liest du das Wall Street

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