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Striptease: Roman (German Edition)

Striptease: Roman (German Edition)

Titel: Striptease: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Hiaasen
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Scheiße...«
    »Hey, ich habe das voll im Griff«, sagte Dilbeck. »Ich kann diese animalischen Triebe kontrollieren, Sie werden sehen.«
    Moldowsky hob ungeduldig die Hände. »Sie und Ihre verdammten Triebe. Wir haben Wahljahr, Davey. Erstens: Nur ein amtlich eingetragenes Arschloch wagt sich während eines Wahljahrs in einen Nacktschuppen. Zweitens: Ihr Begleiter holt eine Kanone raus, was nichts anderes als ein Verbrechen ist.«
    »Malcolm, machen Sie Erb keine Vorwürfe.«
    »Und drittens«, fuhr Moldowsky fort, »wurden Sie während Ausübung der Tat von einem Gast dieses distinguierten Etablissements erkannt. Wodurch sich eine Menge Möglichkeiten ergeben, und keine davon besonders angenehm.«
    »Halt, halt!« Dilbeck bildete wie ein Footballcoach mit den Händen das Auszeitsignal. »Wir sollten keine voreiligen Schlüsse ziehen.«
    Malcolm Moldowsky lachte rauh. »Das ist mein Job, Mr. Congressman.« Erneut begann er auf und ab zu gehen. »Warum haben Sie den Mann mit der Flasche bearbeitet? Lassen Sie mich raten – Sie haben etwas mit der Stripperin, stimmt’s? Ist sie möglicherweise von Ihnen geschwängert worden?«
    Dilbeck schüttelte den Kopf. »Ich weiß noch nicht mal, wie sie heißt.«
    »Aber Sie haben trotzdem diesen unkontrollierbaren Drang verspürt, ihre Ehre zu verteidigen, wie immer die auch aussehen mag. Ich verstehe, David. Ich verstehe nur zu gut.«
    »Es ist eine Krankheit, mehr nicht. Ich sollte mich niemals in die Nähe nackter Frauen wagen.«
    Jegliche Kampfbereitschaft hatte den Kongreßabgeordneten verlassen. Moldowsky kam um den Schreibtisch herum und trat auf ihn zu. Seine Stimme klang etwas leiser, sanfter. »Sie können einen solchen Mist jetzt nicht brauchen. Da ist erst mal der Wahlkampf. Dann die Abstimmung über das Zukkergesetz. Und Sie sitzen einem Ausschuß vor.« Moldowsky versuchte dem Kongreßabgeordneten auf die Schulter zu klopfen, aber dafür war er nicht groß genug. Am Ende tätschelte er seinen Ellbogen. »Ich bringe das schon in Ordnung«, sagte er.
    »Danke Mmm – Malcolm.« Fast hätte Dilbeck sich versprochen und ihn Moldy genannt. Diesen Spitznamen benutzte jeder hinter Moldowskys Rücken. Als Sauberkeitsfanatiker haßte Moldowsky diesen Spitznamen, denn er signalisierte Moder und Fäulnis.
    »Eine Bitte habe ich noch«, sagte er. »Behalten Sie David jr. bis November in der Hose. Sie täten mir damit einen persönlichen Gefallen.«
    Dilbecks Wangen liefen rot an.
    »Weil«, fuhr Moldowsky fort, »ich mir gar nicht vorzustellen wage, wie Ihre Wähler auf ein solches Verhalten reagieren könnten – ich denke an all die Pensionäre in ihren Eigentumswohnungen, an die konservativen Kubaner in der Eighth Street, an die idealistischen jungen Managertypen am Strand. Was würden sie wohl vom Kongreßabgeordneten Dilbeck denken, wenn der mit einer ganzen Bande von Go-go-Girls in der Grünen Minna abtransportiert würde? Was denken Sie denn, wie das aussehen würde?«
    »Sehr übel«, gab der Kongreßabgeordnete zu. Er brauchte etwas zu trinken,
    »Sind Sie immer noch im Kirchenvorstand?«
    »Als Diakon«, sagte Dilbeck.
    »Hält man so was für möglich?« Malcolm Moldowsky grinste bösartig. »Wenn Sie wieder mal der Hafer sticht, dann rufen Sie mich an. Ich arrangiere dann etwas.« Er senkte die Stimme. »Wir haben Wahljahr, Herr Diakon, Sie müssen vorsichtig sein. Wenn Sie sich eine Party wünschen, dann bringen wir sie zu Ihnen. Sind Sie damit einverstanden?«
    »In Ordnung«, sagte der Kongreßabgeordnete. Als Moldy sich verabschiedet hatte, riß er ein Fenster auf und sog gierig frische Luft ein.
     
    Alle paar Jahre stimmte das Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten von Amerika für großzügige Subventionen zugunsten einer Handvoll Agrarmillionäre im wunderschönen Staat Florida. Die nützliche Pflanze, die ihnen zu ihren Millionen verhalf, war Zuckerrohr, dessen Preis kraß überhöht war und von der amerikanischen Regierung garantiert wurde. Dieser schamlose Akt der Plünderung bewirkte zwei Dinge: Er bewahrte den amerikanischen Zuckerrohrfarmern ihren enormen Reichtum, und er schwächte die dahinsiechende Wirtschaft der armen Karibikstaaten, die ihre eigene Zuckerrohrernte noch nicht einmal für die Hälfte des Phantasiepreises an die Vereinigten Staaten verkaufen konnten.
    Aus politischen Gründen wurden die Preisgarantien als patriotische Hilfe für die darbenden Familienfarmbetriebe verkauft. Sicher, einige der großen zuckererzeugenden

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