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Studio 6

Studio 6

Titel: Studio 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liza Marklund
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sauber zu machen. Patricia seufzte und räumte auf, warf Müll weg, spülte und wischte, ohne nachzudenken, die Arbeitsplatten ab.
    Sie war gerade auf dem Weg zur Dusche, als das Telefon klingelte.
    »Ist Jossie da?«
    Es war Joachim. Ohne dass es Patricia bewusst war, stellte sie sich gerade hin und konzentrierte sich darauf, strenger zu wirken.
    »Ich bin gerade erst aufgestanden, ich weiß es wirklich nicht. Vielleicht schläft sie.«
    »Kannst du sie bitte mal wecken?«
    Er sagte es kurz, aber freundlich.
    »En seguida,
Joachim, warte einen Augenblick.«
    Sie ging leise den Flur hinunter zu Josefines Zimmer und klopfte vorsichtig an den Türrahmen. Als sie keine Antwort bekam, machte sie die Tür einen Spalt weit auf.
    Das Bett war ebenso ungemacht wie gestern, ehe Patricia zur Arbeit gegangen war. Schnell schlich sie zum Telefon zurück.
    »Nein, tut mir Leid, ich glaube, sie ist unterwegs.«
    »Wohin? Mit wem trifft sie sich?«
    Patricia lachte nervös.
    »Mit niemandem oder vielleicht mit dir? Ich weiß es nicht. Sie ist dran mit Einkaufen …«
    »Hat sie denn zu Hause geschlafen?«
    Patricia versuchte beleidigt zu klingen.
    »Natürlich hat sie das. Wo sollte sie denn sonst schlafen?«
    »Das ist ja gerade die Frage, Pattilein. Hast du eine Idee?«
    Er legte in dem Moment auf, als Patricia sich ihrer Wut bewusst wurde. Sie hasste es, wenn er sie so nannte. Das tat er, um sie zu erniedrigen. Er mochte sie nicht, denn er meinte, sie würde zwischen ihm und Josefine stehen.
    Patricia ging langsam zu Josefines Schlafzimmer zurück und schaute noch einmal hinein. Das Bett sah wirklich genauso aus wie am Abend zuvor, die Decke lag auf der linken Seite des Bettes auf dem Boden und Josefines roter Badeanzug auf dem Kissen. Jossie war nicht zu Hause gewesen.
    Der Gedanke beunruhigte sie.
    Die Luft in der Eingangshalle des Zeitungsgebäudes schlug ihnen wie ein nasses, kaltes Handtuch entgegen.
    Auf dem Marmorfußboden schimmerte die Feuchtigkeit und ließ die Bronzebüste des Zeitungsgründers glänzen.
    Annika fröstelte und klapperte mit den Zähnen. In der verglasten Rezeption saß der Hausmeister Tore Brand und meckerte.
    »Ihr habt es gut«, rief er, als die kleine Gruppe auf dem Weg zum Fahrstuhl an ihm vorbeikam, »ihr dürft ab und zu mal raus und euch aufwärmen. Hier drin ist es so verdammt kalt, dass ich den Heizlüfter holen musste, um mir nicht die Füße abzufrieren.«
    Annika versuchte zu lächeln, doch es gelang ihr nicht.
    Tore Brand durfte dieses Jahr seinen Sommerurlaub erst im August nehmen, was er als Ungerechtigkeit an der Grenze zur vorsätzlichen Quälerei empfand.
    »Ich muss aufs Klo«, sagte Annika, »fahrt ruhig schon rauf.«
    Sie ging um Tore Brands Tisch herum und roch, dass er auf seinem Posten mal wieder heimlich geraucht hatte.
    Nach kurzem Zögern nahm sie die Behindertentoilette und nicht die gewöhnliche Damentoilette. Sie wollte ihre Ruhe haben und sich nicht mit anderen verschwitzten Frauen um ein Waschbecken drängen.
    Tore Brands klagende Stimme folgte ihr bis in die Toilette. Sie verschloss die Tür und sah sich selbst im Spiegel an. Sie sah furchtbar aus. Ihr Gesicht war flammend rot und die Augen ebenfalls gerötet. Sie drehte den Hebel nach links, beugte sich vor, hielt ihre Haare hoch und ließ sich das kalte Wasser über den Nacken laufen.
    Das Porzellan an ihrer Stirn war eiskalt. Ein Rinnsal bahnte sich einen Weg ihr Rückgrat hinunter.
    Warum tue ich mir das an?, fragte sie sich. Warum liege ich nicht am Tallsjön im Gras und lese eine Frauenzeitschrift?
    Sie drückte den roten Knopf am Händetrockner und versuchte, sich die Achselhöhlen zu trocknen, was nicht besonders gut klappte.
    Der Platz von Anne Snapphane war leer, als Annika in die Redaktion hinaufkam. Auf dem Tisch standen noch zwei Becher mit eingetrocknetem Kaffee, aber die Cola war weg. Annika zog daraus den Schluss, dass Anne einen Auftrag bekommen hatte.
    Berit stand am Newsdesk und redete mit Spiken. Annika sank auf ihren Stuhl und ließ die Tasche auf den Boden fallen. Ihr war schwindelig, und sie war erschöpft.
    »Na, wie war es denn da draußen?«, rief Spiken und sah auffordernd zu ihr hinüber.
    Annika beeilte sich, den Block herauszufischen, und ging dann zum Newsdesk.
    »Jung, nackt, Plastiktitten«, sagte sie, »viel Schminke.
    Sie hatte geweint. Keine direkte Verwesung, sie kann nicht besonders lange da gelegen haben. Soweit ich sehen konnte, keine Kleider in der Nähe.«
    Sie schaute vom

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