Studio 6
will ich es nie wieder zur Sprache bringen müssen, aber das liegt nicht an mir.«
Sein Mund war völlig ausgetrocknet.
»Sie sind doch nicht einmal in der Partei«, sagte er.
»Das spielt ja wohl keine Rolle«, erwiderte sie.
Artikel im
Abendblatt
Datum: 7. Oktober
Seite: 1 von 2
Autor: Sjölander
ZWEI ÜBERRASCHUNGEN IN DER NEUEN REGIERUNG
Brottext:
Nun hat der Ministerpräsident also endlich seine neue Regierung vorgestellt. Bis zuletzt hatte es eine Menge Heimlichtuerei darum gegeben. Keinerlei Informationen sickerten nach draußen, bis gestern in Rosenbad die Regierung vollzählig präsentiert wurde.
»Die Bedingungen für die Minister sind knallhart«, berichtete eine Quelle dem
Abendblatt.
»Wer der Presse im Voraus was erzählt, fliegt raus.«
Außer den alten Hasen gab es auch zwei echte Überraschungen. Nachfolger Christer Lundgrens als Außenhandelsminister, der kürzlich zum Chef der SSAB in Luleå gewählt wurde, wird der ehemalige Vorsitzende des Sozialausschusses in Katrineholm, NN. Er hat keinerlei politische Meriten auf Landesebene vorzuweisen, soll aber ein sehr guter Freund des Ministerpräsidenten sein.
Die zweite Überraschung ist noch größer. Karina Björnlund, die ehemalige Pressesprecherin von Christer Lundgren, ist zur Kultusministerin ernannt worden.
»Die Kommerzialisierung in den Medien hat überhand genommen«, sagte die neue Kultusministerin in einer ersten Stellungnahme. »Ich werde ein Medienkonzentrationskomitee einsetzen, um darauf zu achten, dass die mediale Vielfalt bewahrt und die Möglichkeiten zum Erwerb von Medienunternehmen eingeschränkt werden.
Die Medien haben meiner Ansicht nach eine viel zu große Macht.«
Die Frage ist nur, wie viel von ihrer Politik Karina Björnlund und der Rest der Regierung durchsetzen können.
Das Ergebnis der Wahl war das bisher schlechteste für die Sozialdemokraten nach dem Krieg. Sie müssen mit mindestens zwei anderen Parteien zusammenarbeiten, um ihre Politik im Reichstag und
(Forts. S. 2)
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Pressemitteilung der Vereinigung der Lokalzeitungen (VLZ)
Datum: 10. November
Abteilung: Allgemeines
STUDIO 6 ERHÄLT DEN DIESJÄHRIGEN JOURNALISTENPREIS
STOCKHOLM (VLZ) Das Liveprogramm mit Debatten und Analysen direkt aus dem Studio 6 im Funkhaus Stockholm erhält in diesem Jahr den großen Journalistenpreis für den Bereich Rundfunk. Studio 6 erhält den Preis für seine Berichterstattung über die Verwicklung des ehemaligen Außenhandelsministers Christer Lundgren in den Mord an einer Striptease-Tänzerin im Juli dieses Jahres.
»Das ist ein Sieg für den kritischen Journalismus«, sagte der Moderator zu VLZ. »Der Preis zeigt, dass es sich lohnt, auf eine seriöse Redaktion und kompetentes Personal zu setzen.«
Die Preisverleihung wird am 20. November stattfinden.
Copyright: FLT
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Mitteilung der Presseagentur tt
Datum: 24. Februar
Abteilung: Innen
GEFÄNGNIS FÜR PORNOKÖNIG
STOCKHOLM (tt) Ein 29-Jähriger Mann, ehemals Betreiber des Pornoklubs Studio 6 in Stockholm, wurde am Dienstag zu fünf Jahren und sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Das Gericht in Stockholm verurteilte ihn wegen Betrug an Gläubigern, Buchführungsfälschung, groben Verstößen gegen die Steuergesetzgebung und wegen Steuerbetrug und Steuerhinterziehung.
Die 22-jährige Frau, die verdächtigt wird, die Straftaten gemeinsam mit dem Mann begangen zu haben, ist immer noch auf freiem Fuß. Gegen die Frau, die aus einem südamerikanischen Land stammt, ist in ihrer Abwesenheit ein Haftbefehl erlassen worden.
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Copyright: Presseagentur
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Auszug aus dem
Lunchekot
Datum: 15. März
Abteilung: Politik
SCHWEDISCHE WAFFEN IM BLUTIGEN BÜRGERKRIEG IN KAUKASIEN
Beitrag:
(Sprecher) Im September des vorigen Jahres flammte in der kleinen Bergrepublik Kaukasien der Konflikt mit neuer Kraft auf. Seither sind in dem Kampf zwischen Guerilla und Regierungskräften über zehntausend Menschen getötet worden. Jetzt behaupten Vertreter der Schwedischen Friedens- und Schlichtungsvereinigung, dass die Armee mit Waffen der Firma Swedish Weapon ausgerüstet sei. Die Vorwürfe wurden heute in einem kontroversen Artikel im
Abendblatt
formuliert.
Die Regierung bezweifelt die Informationen. Der Pressechef des Ministerpräsidenten:
»Wir betrachten diese Informationen mit großer Skepsis.
Die Republik unterliegt einem Waffenembargo, und wir können uns nicht vorstellen, wie schwedische Waffen dorthin gelangt sein könnten. Die schwedische Regierung wird
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