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Stürmische Flitterwochen an der Adria - Lindsay, Y: Stürmische Flitterwochen an der Adria

Stürmische Flitterwochen an der Adria - Lindsay, Y: Stürmische Flitterwochen an der Adria

Titel: Stürmische Flitterwochen an der Adria - Lindsay, Y: Stürmische Flitterwochen an der Adria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yvonne Lindsay
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wie sie zu dem Vertrag stehen sollte, den sie letzten Endes doch unterzeichnet hatte.
    „Wie auch immer“, fuhr Giselle fort und schien Lorens mangelnde Begeisterung über ihre Gesellschaft nicht zu bemerken. „Sie haben bei Weitem mehr getan, als Sie hätten tun müssen. Das ist ausgesprochen freundlich von Ihnen.“
    „Freundlich?“
    „Na, indem Sie den Bedingungen zustimmen, helfen Sie der Firma aus der Patsche und machen einen alten Mann sehr glücklich.“
    „Ich habe keine Ahnung, wovon Sie reden. Ich heirate Alex aus einem Grund, weil ich ihn liebe und schon immer geliebt habe“, betonte Loren.
    „Natürlich wissen Sie, dass Alex Sie nur wegen des Fluchs heiratet.“
    „Welcher Fluch?“ Giselle meinte doch nicht etwa die alte Verwünschung der Gouvernante? Loren kannte die Geschichte in- und auswendig. Die Gouvernante war vor drei Jahrhunderten von Südfrankreich nach Isla Sagrado gekommen, um die Töchter eines del Castillo zu erziehen, der ein Adeliger aus Spanien gewesen war. Die bedauernswerte Frau hatte sich in ihren Arbeitgeber verliebt und eine Affäre mit ihm begonnen, die Jahre andauerte.
    Sie gebar ihm drei Söhne – seine Frau hingegen hatte nur Töchter auf die Welt gebracht. Also erzog er die Söhne der Gouvernante als seine rechtmäßigen Erben. Als Entschädigung erhielt die Französin eine Rubinkette aus dem Familienschatz, die unter dem Namen La Verdad del Corazon auf einigen Gemälden der Familiengalerie zu sehen war. Übersetzt bedeutete das: Wahrheit des Herzens . Es war ein betörend schönes Schmuckstück aus getriebenem Gold, in dessen Mitte ein großer, herzförmiger Rubin saß.
    Als die Ehefrau des Adeligen gestorben war, heiratete er eine andere Frau – aus einer einflussreichen Familie. Es wurde erzählt, dass die unglückliche Gouvernante die Hochzeitszeremonie störte und den Bräutigam inständig anflehte, zu ihr zurückzukehren. Doch als ihr Liebhaber und dessen drei Söhne ihr den Rücken zuwandten und sie nicht weiter beachteten, verfluchte sie die Familie. Falls die del Castillos in den nächsten neun Generationen nicht lernten, gemäß ihrem Familienmotto von Wahrheit, Ehre und Liebe zu leben, würde die neunte Generation die letzte sein. Nach dieser Ankündigung stürzte sie sich mitsamt der Rubinkette hinter dem Schloss von den Klippen in den aufgewühlten Ozean. Zwar fand man später ihren Körper, doch die Halskette war seitdem verschwunden.
    Wenn man an den Fluch glauben wollte, so war er verantwortlich für den immer spärlicher ausfallenden Nachwuchs der letzten neun Generationen. Doch wäre es einfach lächerlich, wenn Alex sie heiratete, um einen dreihundert Jahre alten Fluch zu brechen.
    „Sie müssen doch davon gehört haben? Schließlich stammen Sie von hier, und die Zeitungen sind voll davon gewesen, vor allem seit Ihre Verlobung bekannt gegeben worden ist. Die Brüder sind jetzt die neunte Generation – die letzte der Blutslinie. Ihr Großvater hat befürchtet, dass es dabei bleiben würde. Alex hat versucht, ihn zu beruhigen, aber Sie wissen ja, wie sein Großvater ist, wenn er sich erst mal was in den Kopf gesetzt hat. Er glaubt sogar, den Geist der Gouvernante gesehen zu haben. Können Sie sich das vorstellen? Alex würde Berge versetzen, um dem alten Mann einen Gefallen zu tun – besonders dann, wenn es auch noch gut fürs Geschäft ist. Also hatten die Brüder den genialen Einfall, mit großem Medienrummel zu heiraten und eine Familie zu gründen, um jedermann – und besonders ihrem Großvater – zu beweisen, dass es keinen Fluch gibt.“ Giselle lachte, doch Loren lief ein kalter Schauer über den Rücken. Denn es steckte viel Wahrheit in dem, was Giselle gesagt hatte. Wenn Abuelo sich tatsächlich solche Sorgen wegen des Fluchs machte, dann würde Alex alle Hebel in Bewegung setzen, um die Befürchtungen seines Großvaters zu zerstreuen – Alex’ Loyalität und Liebe der Familie gegenüber stand außer Frage. Erstreckte sich diese Liebe und Loyalität aber auch auf Loren, oder hatte Giselle recht, und Loren war nur Mittel zum Zweck?
    Giselle erhob sich und wischte einen imaginären Staubfleck von ihrem Kleid. „Also, wie ich sehe, brauchen Sie mich nicht. Ich sage Alex Bescheid, dass Sie fertig sind. Die Autos für die Fahrt zur Kathedrale stehen schon bereit.“
    „Danke“, brachte Loren mühsam hervor und versuchte, nicht an die bevorstehende Zeremonie zu denken.
    Sie hätte am liebsten in der kleinen Privatkapelle der del

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