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Stürmisches Wiedersehen auf Maynard Manor (German Edition)

Stürmisches Wiedersehen auf Maynard Manor (German Edition)

Titel: Stürmisches Wiedersehen auf Maynard Manor (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Craven
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offenbar ausgezeichnet, während Lindsay und Ian Käsetörtchen und Krabbenragout kaum anrührten.
    Als die Teller abgeräumt worden waren, fragte Ian: „Wie läuft es eigentlich mit Samson?“ Er wandte sich zu Chloé um. „Ich habe vor ein paar Monaten sein Sprunggelenk versorgt, das er sich bei einem Fluchtversuch aus seiner Box verletzt hatte. Wir mussten ihm ein Beruhigungsmittel geben, bevor wir uns überhaupt in seine Nähe wagen konnten.“
    „Er ist noch immer genauso bösartig wie eh und je“, erwiderte Darius. „Sogar Arthur hat Angst vor ihm. Aber Samson ist unglaublich schnell und springt einfach fantastisch. Ich überlege, ob er nicht all diese Energie anders nutzen könnte, und werde ihn auf ein Zuchtgestüt in Irland schicken.“ Lächelnd fügte er hinzu: „Vielleicht können ihm ein paar gut aussehende Stuten zu einer positiveren Lebenseinstellung verhelfen.“
    „Die Stuten tun mir leid“, sagte Chloé trocken, und Darius’ Lächeln wurde breiter.
    „Nichts anderes hatte ich erwartet.“
    Sofort wünschte sie, sie hätte nichts gesagt.
    Als Chloé kurz darauf das unglaublich zarte Steak aß, fiel ihr ein, dass Ian und sie am Tag des Geburtstagsballs bereits verheiratet und in den Flitterwochen sein könnten. Damit wären gleich mehrere Problemen gelöst. Und wenn das anstrengende Essen endlich vorbei wäre und sie beide endlich allein wären, würde sie ihn endlich davon überzeugen, dass sie nun ganz ihm gehörte. Leidenschaftlich und zärtlich würde sie ihm alles geben, was er wollte.
    Unwillkürlich stellte Chloé sich vor, wie er sie küsste, mit seinem warmen Mund ihre Augen, ihre Wangen und ihre geöffneten Lippen berührte. Sanft nahm er ihr Ohrläppchen zwischen die Zähne, während er die Fingerspitzen langsam und bewusst nach unten gleiten ließ. Schließlich berührte er ihre Brüste, ihre Oberschenkel, sodass sie sich voller Sehnsucht an ihn presste. Mit vor Verlangen rauer Stimme sagte er: „Chloé, meine Süße, mein Engel … weißt du eigentlich, was du da mit mir machst?“
    Heißes Verlangen überkam Chloé, und sie erschauerte seufzend. Als sie aufblickte, stellte sie fest, dass Darius sie eindringlich beobachtete. Seine grünen Augen glitzerten, er wirkte geradezu andächtig, und sein sinnlicher Mund war zu einem leichten Lächeln verzogen. Wie beiläufig strich er über den Stiel seines Weinglases.
    Zutiefst erschrocken wurde Chloé plötzlich klar, an wessen Liebkosungen sie sich gerade erinnerte – und wem sie sich um ein Haar so freimütig hingegeben hätte.
    Und was noch schlimmer war: Auch er wusste es. Darius hatte ihre Gedanken gelesen, ihre Erinnerungen und ihre Sehnsüchte. Chloé fühlte sich ausgeliefert und entblößt. Einen Moment lang schien die Luft zwischen ihnen zu knistern.
    Nervös griff Chloé nach ihrem Glas, wobei sie etwas Wein verschüttete. Auf der Tischdecke breitete sich ein tiefroter Fleck aus.
    „Oh nein, das tut mir leid, wie ungeschickt von mir! Sollen wir Salz darauf streuen?“ Sie entschuldigte sich immer wieder, auch beim herbeieilenden Ober, der schnell und geschickt die leeren Teller abräumte, das Tischtuch wechselte und frisches Besteck sowie neue Gläser brachte, außerdem die Dessertkarte.
    Als Ian ihr Wein nachschenken wollte, lehnte Chloé ab. „Ich glaube, ich hatte genug, meinst du nicht?“, fragte sie lächelnd, um den ihr gegenübersitzenden Mann zu überzeugen, dass ihr Gesicht nur wegen des Weins so geglüht hatte.
    Statt eines Nachtischs bestellte sie Kaffee. Dann rückte sie fast unmerklich näher zu Ian, strich ihm mit dem Finger über den Arm und nahm sich etwas Stilton von seinem Käseteller. Mit diesen vertraulichen Gesten wollte sie zeigen, um wen sich ihre Welt drehte – und außerdem ihr Gleichgewicht wiederfinden.
    Darius schien von der Farbe seines Cognacs zu fasziniert zu sein, um diesen zu trinken, während seine Begleiterin beharrlich ihre Crème brûlée löffelte.
    Schließlich blickte Ian auf die Uhr und sagte entschuldigend, er müsse am nächsten Tag sehr früh aufstehen. Niemand erhob Einwände. Vor dem Lokal verabschiedete man sich höflich, aber distanziert, und Ian bedankte sich übertrieben herzlich.
    Lindsay wandte sich als Erste ab und ging schnell in die Richtung von Darius’ Wagen. „Das war wirklich ein schöner Abend“, sagte Darius lächelnd. „Ich freue mich darauf, euch nächste Woche auf Maynard Manor begrüßen zu können.“
    Chloé hörte deutlich die versteckte Drohung

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