Sturm auf mein Herz
ihr Gesicht mit zitternden Fingern.
»Ich werde es wieder für dich aufbauen«, sagte er. »Jeden Stein, jede Blume, jeden Holzbalken und jede Fliese. Alles. Du bekommst dein Zuhause wieder, und wenn es das Letzte ist, was ich tue. Ich verspreche es dir. Du bekommst dein Zuhause wieder.«
Harte Schluchzer schüttelten sie, und sie wandte sich zu ihm um. »Halt - mich. Bitte - halt mich.«
Cain lag im Bett in seinem Penthouse und sah Shelley beim Schlafen zu. Sie war blass, doch feuerrote Brandspuren zierten ihren schönen Körper, dort wo die Glutasche sie getroffen hatte. Jedes glänzend rote Mal, auf das er beim sanften Abwaschen des Rußes gestoßen war, durchschnitt sein Herz wie ein Messer und erinnerte ihn daran, dass er beinahe die einzige Frau, die er je geliebt hatte, für immer verloren hätte.
Seine Finger gruben sich in ihr seidiges Haar, als er den Kopf neigte, um mit den Lippen über ihre Wange zu streichen.
Es tut mir so Leid, mein Herz. Ich hätte dich nie verlassen dürfen. Kannst du mir je verzeihen?
Da er sie nicht wecken wollte, sprach er die Worte nicht laut aus. Er wusste, dass sie vollkommen erschöpft war vor Kummer und Aufregung. Sie war im Moment sehr verwundbar.
Zu verwundbar.
Sie wird sich mir zuwenden, weil sie alles andere verloren hat. Aber so will ich es nicht. Das wäre für keinen von uns beiden gut.
Dennoch wusste er, dass er sie nicht noch einmal verlassen konnte.
Shelley regte sich, drehte sich um und kuschelte sich, noch schlafend, an ihn, an seine tröstliche Wärme.
Er zog sie fester an sich und atmete tief ihren süßen Duft ein. Er wusste nicht, was geschehen würde, wenn sie aufwachte. Er wusste nur, dass es besser sein würde, als allein aufzuwachen.
Ihre Wimpern flatterten und öffneten sich dann.
Das Erste, was er merkte, war ihre Freude darüber, ihn zu sehen. Dann kamen mit der Erinnerung auch die dunklen Schatten. Er streichelte sanft über ihr Haar, so als wolle er ein kleines Kind trösten.
»Ich baue dir ein neues Haus«, sagte er ruhig. »Alles wird gut, Shelley. Du bekommst wieder ein Zuhause.«
»Liebst du mich noch?«, flüsterte sie und blickte ihn aus großen, dunklen, irgendwie viel älteren Augen an, Augen, die noch schöner waren, als er sie in Erinnerung hatte.
»Nicht mal das Fegefeuer selbst könnte meine Liebe für dich zerstören.«
»Dann bin ich zu Hause«, sagte sie schlicht. »Wo immer ich bin, wenn ich mit dir zusammen bin, bin ich zu Hause.«
Er umschloss sie unwillkürlich fester und blickte sie an, als wolle er in die tiefsten Tiefen ihrer Seele schauen.
»Bist du sicher?«, fragte er. »Ich will dich heiraten, aber nicht so. Nicht, weil du alles andere verloren hast. Das wäre uns beiden gegenüber nicht fair.«
Auf einmal schloss Cain die Augen. Wenn er sie weiter ansah, würde er alles akzeptieren, was sie ihm anbot, obwohl er wusste, dass sie es beide später bereuen würden.
»Wenn du dein Zuhause wieder hast«, sagte er, »dann reden wir weiter über uns.«
»Ich werde mein Zuhause nie wieder haben, denn der wichtigste Bestandteil ist fort.«
Er öffnete die Augen und erkannte die Überzeugung in ihrem Gesicht. Ein gallenbitterer Geschmack von Niederlage lag unvermittelt auf seiner Zunge.
»Die Kunstwerke«, stieß er rau hervor. »Wieso hast du nicht versucht, einiges davon zu retten? Ein paar von den Sachen hätten ein Bad im Pool bestimmt überstanden.«
Sie schüttelte den Kopf. Seidige Haare strichen über seine nackte Schulter.
»Es waren nicht die Kunstwerke, die mein Haus zu einem Heim machten. Liebe war es. Meine Liebe. Aber als du fortgingst, hast du diese Liebe mitgenommen.«
Er senkte den Blick, verbarg den Ausdruck seiner Augen vor ihr. Ein Muskel in seiner Wange zuckte. »Warum bist du dann nicht mit mir gekommen?«
»Ich habe es damals nicht verstanden. Jetzt schon.«
»Was verstehst du jetzt?«
»Uns. Du hast mir eine ganz besondere Art Feuer geschenkt, das sich durch alle Barrieren fraß, die ich um mich herum aufgebaut hatte, um nie mehr einem anderen Menschen mein Leben anvertrauen zu müssen. Als du gingst, dachte ich, dass unser Feuer mich zerstört hätte.«
Tränen traten ihr in die Augen, als sie an all den Schmerz, den tiefen Kummer dachte. An ihre schreckliche Einsamkeit.
»Shelley ...«, flüsterte er. »Ich wollte dir nie wehtun.«
»Ich dir auch nicht. Und ich hab’ dir wehgetan, nicht wahr?«
»So wie nichts zuvor in meinem Leben.«
Blinzelnd versuchte sie die aufquellenden
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