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Sturm der Barbaren

Titel: Sturm der Barbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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in Isahl verbracht hat, noch nicht gesehen hat, es sei denn nach einer Attacke der Barbaren. Lorn erkennt zwei reglose Gestalten im Gras: es ist ein Hirte … und sein spitzmäuliger, langhaariger schwarzer Hirtenhund. Dunkle Flecken besprenkeln das grüne und braune Gras.
    »Lanzen bereithalten!«, befiehlt Lorn.
    Dubrez dreht sich im Sattel um und wiederholt den Befehl, die beiden Truppenführer verstärken das Echo noch.
    »Verteilt euch! Vorwärts!«, ruft Lorn.
    Die Fünfte Kompanie stellt sich nebeneinander auf und reitet auf das offene Tor des Anwesens zu. Die Lanzenkämpfer legen etwa hundert Ellen zurück, da durchschneidet plötzlich ein lautes, schrilles Pfeifen die Mittagsluft und Hufgeklapper dröhnt hinter den Grasmauern des Anwesens. Mit einem Mal schießen Reiter aus dem zerstörten Tor hervor; die Ersten formen einen Keil vor dem Tor, als wollten sie den nachfolgenden die Flucht ermöglichen.
    »Angriff! Feuer frei!«, befiehlt Lorn. Er gibt dem Pferd die Sporen, die Spiegellanzenkämpfer hinter ihm ebenfalls. Sie versuchen, den Barbaren den Weg abzuschneiden und sie hinter die Grasmauern zurückzudrängen.
    Ein halber Zug derb gekleideter Barbaren galoppiert an der linken Flanke der Fünften Kompanie vorbei und hält sich Richtung Westen. Die verbliebenen vierzig Räuber bilden mitsamt ihren Pferden einen spitzen Keil und stürzen sich auf die Fünfte Kompanie.
    Zwei kurze Blitze schießen aus Lorns Lanze. Einer trifft, dann pariert Lorn den Angriff mehrerer schwerer Eisenklingen mit Feuerlanze und Säbel gleichzeitig, bevor die Stute ihn vor der Spitze des barbarischen Keils in Sicherheit bringt.
    »Erste Einheit! Shofirg! Zurück!« Lorns Befehle übertönen den Kampflärm und das Zischen der Feuerlanzen. Er folgt seinem eigenen Befehl und reißt die Stute herum, dann reitet er zur westlichen Flanke des barbarischen Keils, lenkt die Stute an einem verbissen kämpfenden Lanzenkämpfer vorbei und stößt den Säbel mit der linken Hand in den Nacken eines unvorbereiteten Barbaren, der sich nicht mehr wehren kann, als die Chaosverstärkte Klinge ihm den Kopf vom Hals trennt.
    Lorn schwenkt herum, als etwa zehn barbarische Kämpfer durch die Lanzenkämpferlinie brechen, aber die Erste Einheit hat – Lorns Befehl befolgend – bereits wieder Gefechtsstellung eingenommen.
    Nach den letzten wenigen Chaos-Blitzen sind die Feuerlanzen entladen und schweigen, nur noch Cupridiumklingen ringen mit Schwarzem Eisen.
    Lorn zügelt die Stute, er beobachtet das Gemenge von bärtigen Barbaren mit dunklen Klingen und beige gekleideten Lanzenkämpfern mit glänzenden Säbeln und ist bereit zum Eingreifen, sollte es notwendig werden. Ein großäugiger Barbar bricht aus dem Getümmel aus und lenkt sein Pferd nach Westen, er versucht zu türmen. Lorn hebt ganz ruhig die Feuerlanze und schießt.
    Der Barbar sinkt im Sattel zusammen und rutscht vom Pferd, ein Stiefel verfängt sich im Steigbügel und das Gewicht des Mannes bringt die Stute zum Stehen.
    Da bricht ein zweiter Angreifer aus der Menge und Lorn legt erneut die Lanze an, er schießt eine Flamme aus selbst gebündeltem Chaos durch den Rücken des Mannes.
    Lorn wartet, aber kein weiterer Angreifer versucht zu fliehen, und als der letzte barbarische Räuber aus dem Sattel fällt, verstummt das Waffengeklirr.
    »Zum Haus!«, ruft Lorn und lenkt die Stute Richtung Norden durch das Gewühl von Lanzenkämpfern. »Zum Haus. Los!«
    »Zum Haus!«, rufen Dubrez und Shofirg gleichzeitig. Als Lorn schließlich durch das schiefe Tor reitet, stürzt ein bärtiger Riese aus dem Wohnhaus, er macht einen Satz zur Seite und greift sich eine kleine Gestalt, ein dunkelhaariges Mädchen, das Lorn überraschenderweise an Myryan erinnert.
    Lorn zieht die Feuerlanze aus der Halterung und beschwört – erneut – die Kräfte jenseits des puren Chaos herauf, denn er weiß, dass nur noch wenig Chaos-Energie in seiner Waffe gespeichert ist. Die Stute geht dem Barbaren langsam entgegen.
    Blut ist auf der Hose des bärtigen Mannes verschmiert, er hält das um sich schlagende Mädchen vor seinen Körper wie einen Schild gegen das, was Lorn vorhat. »Wenn du die Lanze noch einmal anlegst, Dämon, dann bring ich sie um!«
    Ohne Vorwarnung knallt aus der Silvridiumspitze der Lanze eine weiße Linie, die so dünn ist, dass man sie kaum sehen kann.
    Der Barbar krümmt sich, sein Gesicht verbrennt. Das Messer zittert, dann fällt es aus der toten Hand und hinterlässt einen blutigen Schnitt auf

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