Sturm über der Wüste
dass das nicht geschehen wird.“
„Wir werden unter demselben Dach leben. Sie gehen Ihren Weg und ich meinen. Wir lieben einander nicht, aber wir lieben Lucas.“
„Aber was für ein Zuhause wäre das für ihn? Und vielleicht stört es Sie nicht, den Rest Ihres Lebens auf Sex zu verzichten. Aber ich bin noch nicht so weit. Zumal ich noch mehr Kinder möchte – eines Tages.“
„Okay“, entgegnete Keegan großzügig. „Wenn Sie Sex wollen, werde ich Ihnen entgegenkommen.“
Molly riss die Augen auf. „Na besten Dank.“
„Sie verstehen mich absichtlich falsch.“
„Ich verstehe Sie nur zu gut. Und was geschieht, wenn einer von uns sich eines Tages in jemand anders verliebt? Dann werden wir uns scheiden lassen. Das ist aber ganz und gar nicht das, was Psyche sich für Lucas wünscht. Und ich auch nicht.“
„Vertrauen Sie mir. Ich werde mich nicht verlieben. Das habe ich bereits hinter mir.“
„Dafür war ich aber noch nie richtig verliebt …“ Sie verstummte.
„Nicht einmal in Thayer?“, fragte Keegan leise. Er wusste, dass er sich auf gefährlichem Terrain bewegte und vorsichtig sein musste.
„Das war keine Liebe. Nicht einmal Leidenschaft.“
„Was war es dann?“
„Dummheit.“
„Wenn Sex Ihnen so wichtig ist, könnten wir doch einen Probelauf starten.“
Mollys Mund klappte auf. Sie schloss ihn wieder und atmete ein paar Mal tief durch. „Einen Probelauf? Ich habe wirklich schon eine Menge Idioten in meinem Leben getroffen, aber Sie schlagen alle um Längen, Keegan McKettrick.“
„Woher wollen Sie wissen, dass es Ihnen nicht gefallen wird?“ Er hatte sich schon so weit hinausgewagt, dass er jetzt einfach weitergehen musste.
„Sie eingebildeter …“
Abwehrend hob er eine Hand. „Molly, ich biete Ihnen nur die Möglichkeit zu wählen. Entweder Sie nehmen den Bus zurück nach Los Angeles oder Sie bleiben in Indian Rock und ziehen Ihren Sohn auf. Denken Sie darüber nach. Baseballturniere. Schulfotos. Ausritte. Alles, was Psyche sich für Lucas wünscht.“
„Das ist eine wirklich kranke Idee, Keegan. Hat Dave Jerrit sie vorgeschlagen?“
Darauf ging Keegan nicht ein. „Es ist ein Angebot, Molly. Nehmen Sie es an oder nicht. Psyche hat ihre Bedingungen ziemlich klargemacht.“
Sie wollte annehmen, das sah er. Genauso wie er ihre Brustwarzen sah, die sich immer deutlicher unter dem Stoff ihres T-Shirts abzeichneten.
„Sie vertrauen mir nicht“, überlegte sie. „Warum wollen Sie mich dann heiraten ?“
„Das will ich gar nicht. Ich will Lucas großziehen. Und Sie wollen das auch. Zählen Sie einfach eins und eins zusammen.“
„Das wäre ein großes Risiko …“
„Alles im Leben ist riskant“, unterbrach er sie.
Völlig unerwartet stand sie auf, durchquerte den Raum, öffnete die Schiebetür und warf einen Blick auf Lucas. Offenbar schlief er noch immer tief und fest, denn sie schob die Tür sehr leise wieder zu und drehte sich zu ihm um.
„Ich möchte einen Probelauf.“
Das verblüffte Keegan so, dass er nichts erwidern konnte.
Sie lächelte. „Was ist los, Mr. McKettrick? Sind Sie ein Angsthase?“
„Molly, wir können nicht einfach …“
„Wieso nicht? Wir können doch auch einfach heiraten. Wir können einfach beschließen, zusammen ein Kind großzuziehen. Ich will erst wissen, ob Sie es auch bringen, Cowboy.“
Glühende Hitze jagte durch seinen Körper, eine Mischung aus Wut und Glück. „Nehmen Sie die Pille?“
Sie schüttelte den Kopf. „Dafür gibt es keinen Grund. Im Moment bin ich mit niemandem zusammen.“
„Ich habe keine …“
„Offenbar können Sie den Satz nicht beenden“, bemerkte sie, sichtlich erfreut, dass sie den Spieß umgedreht hatte. „Falls Sie sagen wollten, dass Sie keine Kondome dabei haben – kein Problem. Ich möchte nicht, dass Sie ein Kondom benutzen.“
„Warum …“ Er schluckte schwer. „Warum nicht?“
„Weil ich nichts dagegen hätte, schwanger zu werden. Ich weiß, ich kann Lucas niemals ersetzen, egal, wie viele Kinder ich noch bekommen werde. Aber wenn diese ganze Geschichte schiefläuft und Psyche entscheidet, dass Travis und Sierra Lucas adoptieren, würde ich vielleicht mit mehr als nur einem gebrochenen Herzen nach Kalifornien zurückkehren.“
„Da steckt ein kleiner Fehler in Ihrer Logik“, rief Keegan empört. „Wenn wir miteinander schlafen und Sie schwanger werden, wäre es genauso mein Kind wie Ihres. Und auf gar keinen Fall würde ich Sie einfach mit meinem Kind zurück
Weitere Kostenlose Bücher