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Sturm über der Wüste

Sturm über der Wüste

Titel: Sturm über der Wüste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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Psyche sah aus, als hätte eine wundersame Heilung stattgefunden. Ihre Augen blickten klar, ihre Wangen waren sanft gerötet, und sie saß mit einem Buch in der Hand aufrecht im Bett.
    „Guten Morgen“, sagte sie lächelnd.
    Während Molly eine Erwiderung zustande brachte, schwieg Keegan.
    Psyche hob eine Augenbraue. „Ihr habt euch entschieden“, stellte sie fest.
    „Ja“, sagte Keegan.
    Ungeduldig stieß Molly ihm mit dem Ellbogen in die Seite. „Nun sag ihr schon, wie wir uns entschieden haben.“
    „Molly und ich werden heiraten“, verkündete er.
    Florence musste gelauscht haben. Denn irgendetwas, vermutlich eine Pfanne, knallte zu Boden.
    Psyche strahlte triumphierend. „Ihr müsstet natürlich zusammenleben.“
    „Natürlich“, erklärte Keegan ernsthaft. Vermutlich würden er und Molly sowieso vierundzwanzig Stunden am Tag im Bett verbringen.
    „Dann ist ja alles klar. Die Hochzeit findet hier im Haus statt. In drei Tagen. So lange dauert es doch, eine Heiratserlaubnis zu bekommen, oder?“
    Mit geschlossenen Augen zwang Keegan sich, geduldig zu bleiben. Er rief sich in Erinnerung, dass Psyche sterbenskrank war und nur versuchte, das Beste für ihr Kind zu tun, das sie zurückließ. „Psyche …“
    „Na ja, ich muss sicher sein, dass ihr wirklich heiratet. Ich kann euch nicht einfach nur beim Wort nehmen.“
    „Warum nicht?“
    „Weil noch zu viel schieflaufen könnte. Nicht dass ich eure Aufrichtigkeit infrage stelle …“
    „Wie würdest du das denn verdammt noch mal sonst nennen?“, knurrte Keegan.
    Aber Psyche lächelte nur.
    „Wir werden auf Triple M leben“, fuhr er fort. „Nicht hier.“
    „Schön. Dann sind wir uns also einig. Molly?“
    Mollys Gesicht hatte inzwischen die Farbe der Unterwäsche angenommen, die sie letzte Nacht getragen hatte. Ihre grünen Augen glänzten fiebrig. „Ja“, stammelte sie.
    „Falls ihr Gäste zu der Hochzeit einladen wollt, solltet ihr euch beeilen. Und vergesst die Heiratserlaubnis nicht.“
    „Vielleicht würden Sie gern mein Hochzeitskleid aussuchen“, murmelte Molly.
    „Hauptsache, es ist nicht weiß, meine Liebe“, entgegnete Psyche mit einem weiteren fröhlichen Lächeln. Dann nahm sie das Buch von ihrem Schoß und begann zu lesen.
    Molly stürmte hinaus. Als Keegan sich nicht rührte, fragte Psyche mit Unschuldsmiene: „Gibt es noch etwas?“
    „Ja, da ist noch etwas.“
    „Was denn?“
    „Ruf Travis und Sierra an und sag ihnen, dass sie Lucas nun doch nicht adoptieren werden. Sie dürften ziemlich enttäuscht sein.“
    Da sah Psyche ihn sehr zärtlich an. „Nun, das wären sie vielleicht, wenn ich sie tatsächlich gebeten hätte, Lucas zu adoptieren. Aber ich habe die beiden nur gebeten mitzuspielen, weil ich gehofft habe, dass ihr noch Vernunft annehmt. Und das habt ihr ja.“ Sie schwieg einen Moment. „Geh ruhig in die Küche und erzähl Molly die Wahrheit, Keegan. Noch kannst du alles abblasen.“
    Ungläubig starrte er sie an.
    Sie tätschelte seine Wange. „Aber das wirst du nicht tun, nicht wahr?“
    „Wie kommst du darauf?“, fragte Keegan wütend.
    „Ich weiß, dass du es nicht tun wirst.“
    „Ach ja?“
    „Allerdings“, entgegnete Psyche mit Entschiedenheit. „Ihr beide habt letzte Nacht miteinander geschlafen. Ich müsste blind sein, wenn ich das nicht sehen würde. Molly strahlt geradezu, und du siehst …“
    Keegan spürte, wie sein Nacken heiß wurde. „Verdammt, Psyche, von allen hinterhältigen, miesen, heimtückischen …“
    Sie küsste ihn sanft auf den Mund. „Du hältst mich vom Lesen ab, mein Lieber.“

8. KAPITEL
    Keegan musste nachdenken.
    Am liebsten hätte er Molly die Kleider vom Leib gerissen und sie gegen die nächstbeste Wand gedrückt. Aber er brauchte ein wenig Distanz, um die letzten Stunden in einem nüchternen Licht zu betrachten. Sie fuhren gemeinsam zum Rathaus, um die Heiratserlaubnis zu beantragen. Danach trennten sich ihre Wege. Molly fuhr zurück zu Psyche und Lucas, und Keegan machte sich auf den Weg nach Triple M.
    Dort angekommen, zog er sich um, steckte ein Sandwich in die Mikrowelle, dessen Haltbarkeitsdatum nur zwei Tage überschritten war, und lief zum Stall.
    „Hey, Kumpel.“ Keegan schnappte sich Hufkratzer und Bürste, öffnete die Stalltür und hob Spuds hinteres Bein an. „Ich werde heiraten.“ Gänzlich ungerührt von dieser Nachricht knabberte Spud an seiner Schulter.
    „Sie heißt Molly.“ Keegan säuberte vorsichtig Spuds Hufe. „Sie ist irrsinnig

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