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Sturm über der Wüste

Sturm über der Wüste

Titel: Sturm über der Wüste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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Rance und ich werden eine Münze werfen, wer von uns beiden dir zuerst die Nase einschlagen darf.“
    „Ich bin dabei“, verkündete Keegan und rollte grinsend die Ärmel hoch.
    Molly fütterte gerade Lucas, als das Telefon klingelte. Florence nahm ab, grummelte ein Hallo und bekam immer größere Augen.
    „Ich sag’s ihr.“ Sie warf Molly einen Blick zu. „Aber ich weiß nicht, was sie da tun könnte. Ja. Danke, Myrna.“ Damit hängte sie ein.
    „Was ist los?“ Molly spürte, dass sie zitterte.
    „Ihr künftiger Ehemann steht kurz davor, sich mit seinen Cousins hinter dem Stall zu prügeln. Myrna – das ist Wyatts Mutter – sagt, dass sie gerade ihren Sohn angerufen hat. Aber der meinte, das ginge nur die McKettricks etwas an und er würde sich da nicht einmischen.“
    „Sie wollen doch nicht etwa sagen, dass sie sich ernsthaft schlagen wollen?“
    Florence nickte grimmig. „Wenn Sie wollen, dass Ihr künftiger Mann halbwegs anständig auf dem Hochzeitsfoto aussieht, sollten Sie besser zur Ranch fahren. Und zwar umgehend.“
    Molly stand auf. Setzte sich wieder. „Tun die so etwas oft? Die McKettricks, meine ich?“
    „Wenn sie in der entsprechenden Stimmung sind. Insgesamt ist das schon eine rauflustige Familie.“ Sie warf Molly ihren Autoschlüssel zu. „Los. Ich kümmere mich um den Kleinen.“
    „Ich habe noch nie in meinem Leben versucht, eine Schlägerei zu verhindern.“ Molly küsste Lucas auf die Stirn und schnappte sich ihre Handtasche. „Was soll ich denn überhaupt machen, wenn ich dort ankomme? Und welcher Stall? Auf Triple M gibt es mindestens vier …“
    „Stellen Sie sich einfach zwischen sie. Kein McKettrick hat jemals eine Frau geschlagen, soweit ich weiß. Es wird der Stall des alten Angus sein, der auf Keegans Grundstück.“
    „Wie kommen Sie darauf?“, wunderte sich Molly.
    „Familientradition. Seit Generationen schon tragen die McKettricks ihre Streits hinter diesem Stall aus.“
    „Bitte rufen Sie Emma und Cheyenne an.“
    „Das hat Myrna bestimmt schon erledigt“, wiegelte Florence ab.
    Da verdrehte Molly die Augen, murmelte „Halleluja“ und machte sich auf den Weg.
    Wenn die McKettricks sich die Nasen blutig schlagen wollten, ging sie das überhaupt nichts an. Trotzdem fuhr sie Richtung Triple M und trat unmittelbar hinter der Stadtgrenze das Gaspedal voll durch. Als sie um eine Kurve schoss, entdeckte sie einen rosafarbenen Volkswagen vor sich. An der Abfahrt zu Jesses Haus reihte sich ein Escalade hinter Molly ein. Hintereinander rasten sie die gewundene Straße hinauf. Vor Keegans Haus parkten zwei Trucks in einem merkwürdigen Winkel. Dazwischen stand Keegans schwarzer Jaguar.
    Der Volkswagen hielt mit quietschenden Reifen. Emma sprang heraus und rannte auf den Stall zu. Dabei kickte sie ihre hochhackigen Pumps von den Füßen. Der Escalade prallte beinahe gegen Mollys Kofferraum, dann flitzte Cheyenne mit wehendem Haar an ihr vorbei.
    Molly jagte den beiden hinterher.
    Als Cheyenne hinter dem Stall ankam, warf Jesse gerade eine Münze. Rance und Keegan waren ebenfalls dort, und keiner der drei Männer trug ein Hemd.
    Cheyenne warf sich an Jesses Brust, bevor er Rance antworten konnte. „Aufhören, und zwar sofort!“, schrie sie.
    Jesse schob sie sanft zur Seite.
    Und Rance tat dasselbe, als Emma auf ihn zulief.
    Molly schluckte und trat einen Schritt vor. Keegan sah sie nicht einmal an, streckte aber wie Jesse und Rance zuvor den Arm aus, um sie zur Seite zu schieben.
    „Keegan“, sagte sie. „Bitte …“
    „Nicht jetzt, Molly.“
    Jemand ergriff ihren Arm. Als sie sich umdrehte, sah sie, dass es Cheyenne war. „Wenn sie sich wie Idioten aufführen wollen, sollen sie doch“, knurrte sie.
    Nun winkte Keegan Jesse mit beiden Händen zu sich. „Na los, du Ass. Schlag zu.“
    Rance versetzte Jesse einen Stoß. „Genau“, zog er ihn auf. „Schlag zu.“
    Mit verzerrtem Gesicht stürzte Jesse sich auf Rance. Der duckte sich in letzter Sekunde, und Jesses Faust landete mitten in Keegans Gesicht.
    Molly schrie auf, wollte sich nach vorn stürzen, doch Cheyenne und Emma rissen sie zurück.
    Keegan schwankte ein wenig, dann rammte er seinen gesenkten Kopf in Jesses Solar Plexus und schleuderte ihn gegen Rance. Zu dritt stürzten sie zu Boden.
    Immer wieder hörte man schmerzhaftes Stöhnen aus dem sich am Boden windenden Knäuel.
    Molly hielt es nicht mehr aus und stieß Keegan mit dem Schuh an. „Aufhören!“, schrie sie. „Und zwar

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