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Sturm über der Wüste

Sturm über der Wüste

Titel: Sturm über der Wüste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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verbiegen. „Ja.“ Shelley schwieg.
    „Bist du noch dran?“, fragte Keegan schließlich. Und dann glaubte er, seinen Ohren nicht zu trauen. Shelley begann tatsächlich zu schluchzen.
    „Shelley“, sagte Keegan ruhig und freundlicher, als er es sich jemals hätte vorstellen können. „Reiß dich zusammen.“ „Ich dachte immer … vielleicht …“
    „Shelley“, unterbrach er sie. „Lass mich mit Rory sprechen, ja?“ „D…das geht nicht! Wir haben gestritten. Er ist weg!“
    Scheiße, dachte Keegan. Er versuchte, Devon mit einer Handbewegung aus der Küche zu scheuchen. Doch an ihrem störrischen Blick konnte er ablesen, dass sie nicht bereit war zu gehorchen.
    „Ich … ich sitze hier fest. Er hat mein Geld mitgenommen und meine Kreditkarten – sogar die Flugzeugtickets …“ Keegan wühlte nach Stift und Papier. „Sag mir den Namen des Hotels. Und natürlich auch die Telefonnummer.“ „D…du willst mir helfen? Nach allem, was war?“
    „Natürlich werde ich dir helfen. Du bist Devons Mutter.“
    In diesem Moment fiel der Groschen. Shelley war betrunken – oder gab vor, betrunken zu sein. Wahrscheinlich wollte sie ihn einfach übers Ohr hauen. Aber das änderte auch nichts.
    „D…danke, Keegan.“ Sie nannte ihm den Namen eines todschicken Hotels mit Blick auf die Seine. „Ich d…darf nicht mal zurück in mein Zimmer“, stammelte sie.
    „Vergiss nicht zu atmen. Bist du gerade in der Lobby?“ Wohl eher an der Bar, meldete sich eine kleine Stimme in seinem Kopf.
    „G…genau.“ Sie schniefte.
    „Bleib, wo du bist. Ich kümmere mich darum, dass du wieder in dein Zimmer kannst. Außerdem besorge ich dir ein Rückflugticket. Und ich lasse dir Geld anweisen, für Taxifahrten und Ähnliches.“ „Ich will aber nicht nach Hause. Ich habe festgestellt, dass Paris meine wahre Heimat ist.“ „Okay, was auch immer.“
    „Ich brauche das Zimmer nur für eine Nacht, Keegan“, rief sie mit einem Mal gar nicht mehr verweint. „Und Geld, weil ich diese fantastische Wohnung gefunden habe …“ „Shelley, hast du vollkommen den Verstand verloren?“
    „Ich … ich bin nur ein bisschen sentimental geworden, als Devon sagte, dass du wieder heiratest. Das ist alles. Ich dachte, ich wäre die Erste … dass Rory mir einen …“ „Hör zu“, unterbrach er sie. „Ich überweise dir den Unterhalt für den nächsten Monat. Ich bezahle deine Hotelrechnung. Aber wir beide müssen uns unterhalten, über Devon. Und nicht am Telefon.“ Sie schwieg einen Moment. „Dann wirst du wohl nach Paris kommen müssen.“ „Auf gar keinen Fall.“
    „Unterhalt für zwei Monate“, begann sie zu verhandeln. „Und außerdem Devons Unterhalt. Das dürfte erst mal für eine Anzahlung der Wohnung reichen.“ Keegan schloss die Augen. „Gut. Unterhalt für zwei Monate.“
    „Und der Unterhalt für Devon.“
    Devon, die inzwischen am Küchentisch saß, vergrub den Kopf in den Armen.
    Ohne sich zu verabschieden, legte Keegan auf, wählte umgehend die Nummer des Pariser Hotels und sorgte dafür, dass Shelleys Ausgaben beglichen wurden. Danach rief er seine Bank an und überwies Shelley das versprochene Geld.
    „Dad“, sagte Devon, nachdem er aufgelegt hatte. „Rory sitzt bestimmt gerade neben ihr. Die beiden wollten einfach mehr Geld, darum hat Mom diese Show abgezogen.“ „Vielleicht. Aber ich kann nicht riskieren, dass sie da wirklich ohne Geld festsitzt, Winzling.“ Verblüfft sah Devon ihn an. „Weil Mom deine Frau war?“
    „Nein, weil sie deine Mutter ist.“
    „Ist das auch so ein McKettrick-Ding?“
    Er lachte. „Eher so ein Keegan – Ding.“ „Du hast zu ihr gesagt, dass du mit ihr über mich sprechen willst“, begann sie vorsichtig. „Wirst du sie fragen, ob ich bei dir bleiben darf?“ „Ja. Aber nicht am Telefon.“
    „Sie hatte auch kein Problem, dich am Telefon übers Ohr zu hauen.“ „Lass es gut sein, Dev.“
    Das schrille Klingeln ertönte aufs Neue.
    „Hallo“, zischte Keegan in den Hörer.
    „Hallo“, sagte Shelley. „Wir … ich bin wieder auf meinem Zimmer. Und der Concierge hat gesagt, dass ich morgen das Geld abholen kann, das du angewiesen hast.“ „Dann ist ja alles gut.“ Mit einem Mal fühlte Keegan sich sehr müde.
    „Keegan?“
    Er stählte sich innerlich. Und wartete.
    „Ich weiß, dass du das alleinige Sorgerecht für Devon möchtest.“ Zu antworten war nicht nötig. Shelley wusste, dass er ihr ganz genau zuhörte.
    „Zehn Millionen Dollar“, sagte sie

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