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Sturm über der Wüste

Sturm über der Wüste

Titel: Sturm über der Wüste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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sicherzugehen, dass sie auch wirklich geschlossen war. „Da gibt es nur ein Problem, Keeg. Devon ist nicht deine Tochter, nicht biologisch. Angenommen, Shelley nimmt die zehn Millionen Dollar und lässt danach plötzlich die Katze aus dem Sack? Himmel, es könnte sogar der leibliche Vater plötzlich auftauchen.“
    „Devons Vater ist tot“, antwortete Keegan.
    „Ich dachte, du weißt nicht, wer der Vater ist?“
    „Inzwischen bin ich dahintergekommen.“ In der letzten schlaflosen Nacht hatte Keegan eine ganze Menge begriffen. „Thayer Ryan.“
    „Thayer – Psyches Thayer? Wie kommst du denn darauf? Ich weiß, du stehst in letzter Zeit ziemlich unter Druck, aber …“
    „Mit dem Vertrag soll sie ihre Zustimmung zur Adoption geben.“
    „Trotzdem könnte sie ihre Meinung ändern.“
    „Das wird sie nicht. Sie bekommt eine Million bei Unterzeichnung der Papiere und den Rest, sobald die Adoption erfolgt ist. Sie ist ganz wild darauf, eine Wohnung in Paris zu kaufen. Also wird sie unterschreiben.“
    „Du musst Devon die Wahrheit sagen, Keeg. Sonst wird Shelley das übernehmen – aus reiner Boshaftigkeit.“
    „Ich weiß.“
    „Vorher solltest du hundertprozentig sicher sein, dass deine Theorie über Thayer Ryan zutrifft. Denn wenn plötzlich der wirkliche Vater aus irgendeinem Loch kriecht, stehst du erneut vor Gericht.“
    „Ich habe bereits Devons Kinderarzt in Flagstaff angerufen. Die brauchen nicht einmal Blut für einen Test – Speichel reicht vollkommen aus. Wenn Devon und Lucas Halbgeschwister sind, würde das jedem Richter der Welt als Beweis ausreichen.“
    Travis wurde blass. „Dafür brauchst du Psyches Erlaubnis.“
    „Nicht nachdem Molly und ich geheiratet haben und ich Lucas’ rechtmäßiger Vater bin.“
    „Das ist ziemlich skrupellos, Keeg. Tritt einfach mal einen Schritt zurück und betrachte …“
    „Ich bin oft genug einen Schritt zurückgetreten. Du bist einer meiner besten Freunde, Trav, aber nicht der einzige Anwalt auf der Welt.“
    Ohne Travis auch nur anzusehen, griff Keegan nach dem Aktenordner, schlug ihn auf und begann, die Bedingungen des Vertrags zwischen ihm, Molly und Psyche zu lesen.
    Schwungvoll unterschrieb er mit seinem Namen und schob Travis den Ordner wieder hin. „Damit ist das Gespräch beendet.“
    Fluchend nahm Travis den Ordner an sich und stand auf. „Wo ist Devon?“
    „Bei Emma in der Buchhandlung“, antwortete Keegan.
    „Oh, und ich dachte, du hättest sie vielleicht längst in irgendein Labor verfrachten lassen“, zischte Travis. Damit knallte er laut die Tür hinter sich zu. Keegan wusste genau, dass ihre Auseinandersetzung noch nicht beendet war.
    Eine halbe Stunde später stürmte Jesse ins Zimmer. Rance folgte ihm auf den Fersen.
    „Zehn Millionen Dollar?“, schrie Rance.
    „Hast du deinen verdammten Verstand verloren?“, fragte Jesse im selben Moment.
    „So viel zum Thema Anwaltsgeheimnis.“
    „Keegan“, stieß Jesse hervor. „Das ist total bescheuert .“
    „Warum? Du hast Brandi eine Million gezahlt, um sie loszuwerden.“
    „Sie wird es nicht dabei belassen“, knurrte Rance. „Sie will die zehn Millionen Dollar und Devon , und es ist ihr egal, wenn sie dem Mädchen dabei das Herz bricht.“
    „Und was soll dieser Mist von wegen DNS-Analyse von Lucas und Devon?“, wollte Jesse wissen.
    Keegan erklärte ihnen seine Theorie.
    Da hieb Jesse die Faust so heftig auf den Schreibtisch, dass der Karton in die Luft hüpfte. „Denk an Devon, verdammt noch einmal!“
    „Glaub mir, genau das tue ich.“
    „Shelley wird ihr sagen, dass sie nicht deine Tochter ist“, warnte Rance.
    „Nicht, wenn ich es ihr zuerst sage.“ Zwar hätte er lieber Scherben geschluckt, aber ihm blieb keine andere Wahl. „Die Wahrheit ist immer am besten, richtig?“
    „Keegan!“, rief Jesse. „Das wird ihr den Rest geben.“
    In seinen Augen brannten Tränen. „Ich weiß.“
    Rance starrte ihn an. „Warte wenigstens, bis Psyche …“
    „Tot ist?“, zischte Keegan.
    Jesse und Rance wechselten einen Blick.
    „Wir könnten ihn festbinden“, schlug Rance vor – nur halb im Spaß. „Irgendwo in einem Stall, und zwar so lange, bis er wieder bei Verstand ist.“
    „Keine schlechte Idee“, meinte Jesse.
    „Nur los, versucht es ruhig. Im Moment käme mir nichts gelegener als eine schöne Prügelei. Ich würde euch beide gern Knochen für Knochen zerlegen.“
    „Schön“, stieß Jesse durch die Zähne. „Hinter dem Stall. In einer Stunde.

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