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Sturm über Hatton Manor

Sturm über Hatton Manor

Titel: Sturm über Hatton Manor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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Mann auf Erden war. Als die Frau zurückkam und mit ihm plauderte, machte Faith sich ganz klein auf ihrem Sitz und fühlte sich überflüssig und ungeliebt.
    Erst als er schließlich weiterfuhr, wurde ihr klar, dass er auf die Anspielungen der Frau nicht eingegangen war und sich nicht mit ihr verabredet hatte. Aus Erleichterung darüber hatte sie vergessen, worüber sie eigentlich mit ihm hatte reden wollen.
    In den zehn Jahren, die seitdem vergangen waren, hatte sie sich oft gefragt, inwiefern ihr Leben wohl anders verlaufen wäre, wenn sie sich ihm anvertraut hätte. Sekundenlang schimmerten Tränen in ihren Augen, doch sie blinzelte sie energisch fort. Sie hatte schon vor langer Zeit aufgehört, Nash Connaughts wegen Tränen zu vergießen – oder nicht?

4. KAPITEL
    “Ende des Goldregentunnels, Nymphe mit Wasserkrug.”
    Während sie die Beschreibung der Statue notierte, vor der sie gerade stand, seufzte Faith bedauernd. Als sie an diesem Morgen mit ihrer selbst auferlegten Aufgabe angefangen hatte, war ihr gar nicht klar gewesen, wie viele Ziergegenstände es in dem weitläufigen Garten gab und dass deren Anblick längst vergessen geglaubte Erinnerungen in ihr wecken würde.
    Aber waren die Erinnerungen wach geworden, weil sie im Garten war, oder lag es an Nash? An Nash und ihrer unerklärlichen Reaktion auf seinen Kuss am Vorabend?
    Hör auf, daran zu denken, ermahnte Faith sich energisch. Hör auf, an
ihn
zu denken!
    Schließlich war Philip derjenige gewesen, der ihr die Schönheit des Gartens nahegebracht hatte, und Nash war durch den Goldregentunnel auf sie zugekommen. Die Sonnenstrahlen, die durch die Zweige der Bäume fielen, hatten Lichtreflexe auf das T-Shirt gezaubert, das er trug – ein T-Shirt, das seinen gebräunten Hals und seine muskulösen Arme betonte. Allein sein Anblick hatte sie vor Liebe und Sehnsucht schwach werden lassen. Nie würde sie vergessen, wie Philip an jenem Tag vorgeschlagen hatte, dass Nash in Oxford mit ihr zu Abend essen sollte.
    Sie war sprachlos gewesen vor Verlegenheit und Aufregung und hatte unwillkürlich den Atem angehalten, während sie darauf wartete, dass Nash zustimmte.
    “Magst du italienisches Essen?”, hatte er sich erkundigt.
    Sie vermutete, dass ihr alles geschmeckt hätte, solange sie nur in seiner Gegenwart essen konnte. Und als sie sich nun an jenen Moment erinnerte, sah sie sein Gesicht vor sich und den amüsierten Ausdruck, den sie damals nicht bemerkt hatte, als sie seine Frage leise bejahte.
    Oh ja, Nash hatte genau gewusst, was sie für ihn empfand. Allerdings hatte sie auch gar nicht versucht, ihre Gefühle zu verbergen, oder?
    Nash fuhr mit ihr in seinem roten Sportwagen nach Oxford und ließ sich nicht anmerken, ob er sich von seinem Patenonkel überrumpelt fühlte, weil dieser ihn förmlich dazu gedrängt hatte. Es war ein schöner Sommerabend. In den Straßen von Oxford wimmelte es von Touristen, während die Studenten über die Semesterferien alle nach Hause gefahren waren. Nash parkte den Wagen in der Nähe seines College, und als sie auf dem Weg zum Restaurant daran vorbeikamen, betrachtete Faith es ehrfürchtig, genauso wie die anderen schönen Gebäude. Viele bedeutende Persönlichkeiten, die die Geschichte Englands maßgeblich geprägt hatten, hatten hier studiert – Künstler, Schriftsteller und Politiker.
    Das italienische Restaurant lag in einem hübschen Hof in einer kleinen Seitenstraße. Der
patrone
, ein lustiger Italiener mittleren Alters, führte sie zu einem Tisch, an dem sie etwas abgeschieden saßen und trotzdem alles im Blick hatten. Es war das erste Mal, dass sie richtig italienisch aß, und eigentlich auch das erste Mal, dass sie richtig essen ging. Lachend beobachtete Nash, wie sie sich mit der Pasta abmühte, und rückte schließlich näher zu ihr heran, um es ihr zu zeigen. Zuzusehen, wie er die Spaghetti auf die Gabel wickelte, war eine Sache gewesen, es nachzumachen, eine andere, und schließlich …
    Hilflos schloss Faith die Augen. Plötzlich fühlte sie sich wieder wie fünfzehn und saß neben Nash im Restaurant. Sie atmete den frischen Duft seines Haars ein … den seines Körpers … Sie wusste, dass es sein Duft war, weil sie sich eines Nachmittags, als er nicht da war, in sein Bad geschlichen hatte. Sie hatte sogar einen Wattebausch angefeuchtet und etwas von seinem Duschgel darauf getan. Den hatte sie unter ihr Kopfkissen gelegt, damit sein Duft ihr vor dem Einschlafen und nach dem Aufwachen in die Nase

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