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Sturm über Hatton Manor

Sturm über Hatton Manor

Titel: Sturm über Hatton Manor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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deinem
Schlafzimmer
?”
    Faith war zu aufgeregt, um seinen Zynismus zu bemerken, und hatte keine Ahnung, was er gerade dachte oder empfand. Sie wollte das Ganze nur so schnell wie möglich hinter sich bringen.
    “Ja, ja … von mir aus in meinem Schlafzimmer”, erwiderte sie beinah eifrig und eilte die Treppe hoch.
    Was, zum Teufel, hat sie denn jetzt vor?, überlegte Nash, während er ihr folgte. Er blieb stehen, als sie die Tür zu ihrem Zimmer öffnete, hineinging und das Licht einschaltete. Sobald er ihr gefolgt war und die Tür hinter sich geschlossen hatte, drehte sie sich zu ihm um.
    Nur einen Augenblick lang war Faith versucht, Nash zu bitten, er möge die Tür offen lassen. Dann schalt sie sich insgeheim für diese alberne Anwandlung. Trotz ihrer fünfundzwanzig Jahre war sie zwar noch Jungfrau – und das aus gutem Grund –, doch das hieß nicht, dass sie sich auch dementsprechend verhalten musste.
    “Und?”, fragte er scharf. “Ich warte. Was ist denn nun so wichtig, dass es nicht Zeit bis morgen hat?”
    “Robert hat mir heute Abend erzählt, es wäre noch nicht entschieden, ob die Treuhänder … ob
du”
, zwang sie sich hinzuzufügen, “Hatton House tatsächlich der Stiftung überschreibst.”
    Verblüfft sah er sie an. “Hast du mich hierhergebracht, um mir
das
zu sagen?”, erkundigte er sich grimmig.
    “Nein”, gestand sie und neigte den Kopf, da sie ihm nicht in die Augen blicken konnte. “Ich hatte bis zu diesem Abend nichts davon gewusst, aber Robert hat sich in eine prekäre Situation begeben, indem er mich eingestellt hat. Die anderen Vorstandsmitglieder waren nämlich dagegen …” Sie verstummte und biss sich nervös auf die Lippe.
    “Ich möchte auf keinen Fall der Anlass dafür sein, dass Robert womöglich seinen Job verliert oder die Stiftung dieses Haus nicht bekommt”, fügte sie schließlich hinzu. Für einen Moment verdrängte ihr Glaube an die Arbeit der Stiftung ihre Angst. “Hatton wäre für die Stiftung einfach perfekt als Kinderheim. Ich
weiß
, wie viel es Philip bedeutet hätte, das mitzuerleben, und auch, wie viel es mir damals bedeutet hat, hier wohnen zu dürfen. Ich werde ihm dafür immer dankbar sein.”
    “Dankbar? Du wagst es, das zu sagen und von mir zu erwarten, dass ich dir glaube, nach allem, was du getan hast?”, fragte Nash schroff.
    Ihr brannten die Wangen. Am liebsten hätte sie sich verteidigt, indem sie alle Vorsicht vergaß und ihm mitteilte, wie sehr er sich in ihr täuschte. Allerdings konnte sie es sich natürlich nicht leisten – nicht jetzt.
    “Du wirst niemals verstehen, wie sehr ich bedauere, was Philip damals passiert ist, Nash. Wie sehr ich wünschte …” Faith verstummte, denn die Kehle war ihr plötzlich wie zugeschnürt. “Bitte”, fuhr sie flehentlich fort. “Bitte, Nash, wir sind beide erwachsen, und wir haben Philip beide geliebt. Bestimmt können wir unsere Differenzen um seinetwillen vergessen …”
    “Unsere
Differenzen
?”, wiederholte er wütend. “Du meine Güte, das klingt ja, als hätten wir uns über etwas Banales gestritten, und nicht …”
    “Ich weiß, wie du über mich denkst, Nash”, unterbrach sie ihn leise. “Ich weiß, dass du der Meinung bist, ich müsste bestraft werden, obwohl …” Erneut verstummte sie und zwang sich, nicht an ihre Gefühle zu denken, sondern sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. “Was ich dir sagen wollte, ist Folgendes. Wenn Robert und die Stiftung die Leidtragenden sind und Philips Pläne nicht verwirklicht werden können, dann …”
    “Dann was?”, erkundigte Nash sich herausfordernd. “Was willst du dann tun, Faith?”
    “Was immer auch nötig ist, damit es nicht passiert”, erwiderte sie wahrheitsgemäß. “Ich werde tun, was du willst, Nash, solange du das Haus der Stiftung vermachst.”
    Sie wollte tun, was er wollte!
Er traute seinen Ohren nicht. Faith bot sich ihm an, damit er den Mund hielt. Unbändiger Zorn überkam Nash, Ausdruck all des Schmerzes, der sich in den vergangenen zehn Jahren aufgestaut hatte, und ausgelöst durch den Kuss, den er beobachtet hatte, und seine Reaktion darauf.
    Damals hatte sie sich ihm mit der Unschuld der Jugend und aus Liebe angeboten. Jedenfalls hatte er das geglaubt. Doch er hatte sich gründlich getäuscht … Und er konnte nur an die Nächte, die langen Jahre denken, die er wach gelegen und sich nach ihr gesehnt, sich geschworen hatte, dass er sich dieses Verlangen eher austreiben als ihm nachgeben

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