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Sturm ueber Hatton Manor

Sturm ueber Hatton Manor

Titel: Sturm ueber Hatton Manor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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Ernstes gewesen, und sie hatte sie mehr aus Fairness geküsst, weil sie nicht mehr von ihnen wollte.
    Nur bei Robert hatte sie das Gefühl gehabt, dass vielleicht … nur vielleicht mehr daraus werden könnte. Anders als damals hatte sie ihre Gefühle heute jedoch unter Kontrolle und überlegte sich ganz genau, auf wen sie sich weiter einließ. Heute konnte ein Mann wie Nash Connaught ihr nicht so den Kopf verdrehen, dass sie dieselben verhängnisvollen Fehler machte wie mit fünfzehn.
    Für sie war die wichtigste Basis für eine Beziehung jetzt gegenseitiges Vertrauen. Ohne Vertrauen konnte nichts daraus erwachsen – zumindest nichts, was
sie
wollte, wie sie aus bitterer Erfahrung wusste.
    In den schlimmsten Momenten nach Philips Tod und dem ihrer Mutter hatte nur das Wissen sie nicht aufgeben lassen, dass Philip ihr vertraut
hatte
– und zwar so weit, dass er sie unerwartet in seinem Testament bedacht hatte.
    Als sie erfuhr, dass Philip ihr Geld hinterlassen hatte, um ihr ein Studium zu ermöglichen, konnte sie es kaum fassen. Sie war bereits zu dem Ergebnis gekommen, dass sie nur dann ihr Diplom machen konnte, wenn sie sich einen Job suchte und das Studium in ihrer Freizeit absolvierte, was bedeutete, dass ihr Ziel in weiter Ferne lag.
    Was ihr allerdings noch viel wichtiger gewesen war als die Tatsache, dass er ihr etwas vererbt hatte, war die Erkenntnis, dass er trotz allem, was passiert war, an sie geglaubt hatte. Das war ihrer Meinung nach unbezahlbar. Es war ein Geschenk, ein so kostbares Geschenk, dass ihre Augen sich selbst jetzt, bei der Erinnerung daran mit Tränen füllten und sie etwas empfand, was Nash niemals verstehen würde.
    Nash, für den es nur Schwarz oder Weiß gab … Nash, der einen Menschen einfach verurteilte, ohne ihm die Gelegenheit zu geben, sich zu verteidigen … Nash, in dessen Augen sie eine Diebin und Mörderin war …
    Wütend ging Nash aufs Haus zu. Als er Faith am Fenster hatte stehen sehen, hatte er sich für einen Augenblick in die Vergangenheit zurückversetzt gefühlt. Ihr blondes Haar, das die unterschiedlichsten Nuancen von Silber bis Gold aufwies, hatte in der Sonne geglänzt.
    Als sein Patenonkel ihm eröffnet hatte, dass er sie einladen wollte, damit sie den Sommer in Hatton House verbrachte, war ihm gleich klar gewesen, dass sie Ärger bedeutete. Allerdings hatte er nicht geahnt, dass es auf Diebstahl oder … Mord hinauslaufen würde.
    Ein finsterer Ausdruck trat in seine Augen, und Nash presste die Lippen zusammen. Genau wie sein Patenonkel war er völlig von ihr eingenommen gewesen und hatte sie für ein naives junges Mädchen gehalten. Nie wäre er auf die Idee gekommen, dass … Verdammt, er hatte sie sogar
beschützen
wollen, weil er glaubte, ihre Annäherungsversuche wären ganz unschuldig und sie hätte keine Ahnung, was sie bei ihm bewirkte, wenn sie ihn so verlangend ansah.
    In gewisser Weise amüsierte es ihn sogar, zu beobachten, wie sie seinen Mund betrachtete, schüchtern und herausfordernd zugleich, und er fragte sich, wie sie wohl reagieren würde, wenn er die Herausforderung annahm und dem Verlangen nachgab, das sie in ihm weckte. Doch sie war fünfzehn, also noch ein Kind, wie er sich immer wieder ins Gedächtnis rief, und egal, wie sein Körper darauf reagierte, sein Verstand sagte ihm, dass es falsch gewesen wäre.
    Irgendwann wird sie älter, tröstete er sich. Eines Tages würde sie erwachsen sein, und dann … Dann würde er sie für die herausfordernden Blicke bezahlen lassen, indem er die Küsse einforderte, nach denen er sich jetzt sehnte.
    Jede Nacht lag er wach, gequält von seiner Begierde, und stöhnte laut auf bei der Vorstellung, wie Faith nackt neben ihm lag – ihre Haut samtweich, ihr Mund so perfekt und wohlriechend wie die Rosen im Garten, ihre Augen so blau wie die Glockenblumen, die dazwischen wuchsen. Wie sehr er sich nach ihr gesehnt, ja verzehrt hatte! Er war sogar so dumm gewesen, Pläne für eine gemeinsame Zukunft zu schmieden!
    Zuerst hatte er nicht einmal sich selbst eingestehen wollen, wie sehr er sich darauf freute, sie am Turmfenster stehen zu sehen, wie eine moderne Rapunzel, die unerreichbar für ihn war – nicht weil ihr Vater sie eingesperrt hatte, sondern wegen ihres Alters und seiner Moralvorstellungen.
    Die Erkenntnis, dass die Unschuld, die er so selbstlos bewahrt hatte, nur eine Illusion gewesen war, hatte einen bitteren Nachgeschmack bei ihm hinterlassen. Diese Bitterkeit war allerdings nichts im Vergleich

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