Sturm über Tatooine
ihn«, sagte eine andere Stimme. »Er ist tot. Im Kreuzfeuer umgekommen.«
Aus Davins Helmempfänger drangen Flüche. Einige Sturmtruppler schmetterten in hilfloser Wut ihre Blaster gegen die Wand.
Aber als sich Davin mit dem Rest zurückzog, hatte er plötzlich das Gefühl, als ob sein Leben einen neuen Sinn bekommen hätte. Es war wie ein kühler Wind, der die endlose Hitze vertrieb. Er fühlte sich mit den Rebellen verbunden und hätte sich ihrer Sache am liebsten angeschlossen.
Aber wie?
Vielleicht konnte er sie über die Schwachstelle der AT-ATs informieren. Vielleicht konnte er auch als »Maulwurf« für sie arbeiten und sie mit lebenswichtigen Informationen versorgen…
Ein Spion? Vielleicht war das die Lösung. Er würde etwas haben, für das er leben, an das er glauben konnte. Er fühlte sich beschwingt, als sich plötzlich alles zusammenfügte.
Während sich die Sturmtruppen neu formierten, erkannte Davin, daß er den Rebellen am besten helfen konnte, wenn er in der Höhle des Löwen blieb.
Die Suppe ist fertig:
Die Geschichte des Pfeifenrauchers
Jennifer Roberson
Schmerz/Lust… Schmerz/Lust. Untrennbar. Unbeschreiblich. Unausweichlich.
… komm näher, ein wenig näher…
Tatooine. Mos Eisley. Eine Jauchegrube von einem Planeten, eine Jauchegrube von einem Raumhafen, die den Unbedarften kaum mehr zu bieten hat als den Verlust von Geld, von Gliedern, des Lebens, aber den Risikobereiten, den Spielernaturen, den Glückspilzen das unendliche Wunder der Hoffnung schenkt – verbotene, verdammte, berauschende Hoffnung.
… komm näher, wenn du willst…
Für mich wie für alle blutsverwandten Krippenkinder halten Tatooine und Mos Eisley ein noch größeres potentielles Angebot bereit: das des Fleisches, des Blutes, der Eingeweide, das überwältigende Versprechen der Risiken, die bereits eingegangen wurden, und der Risiken, die erst eingegangen werden müssen; in der unaussprechlichen Unbestimmbarkeit, die meine Rasse als Suppe bezeichnet.
Lust/Schmerz… Schmerz/Lust. Tief in den Fleischtaschen unter meinen Nüstern, verborgen in den unauffälligen Hautlappen meines ansonsten humanoiden Gesichts, beben Rüssel.
… noch näher… noch…
Dafür lebe ich, danach fische ich, danach jage ich. Die Suppe, die heiß und schnell und süß im Gefängnis der Adern kreist, der Gefäße, des Gehirns. Im Gefängnis des Körpers.
Was uns zu Legenden macht. Was uns zu Mythen macht. Was uns zu Dämonen der Träume macht: Benimm dich, oder der Anzat wird dich holen und dir dein ganzes Blut aussaugen.
Aber in Wirklichkeit ist es gar kein Blut.
… fast greifbar nahe…
In der geblähten Grelle von Tatooines grausamem Mittag gibt es keine Schatten. Nur die Kühnheit des Tages, die gnadenlose Großzügigkeit der Doppelsonne und das noch leuchtendere Licht der Glorie meiner Lüste.
… es ist schon so lange her, zu lange…
Mos Eisley schläft nie, aber jene, die Tatooines ungestümen Charakter kennen, kennen auch seine übelwollenden, seine übelbringenden Absichten: verbacken, verkochen, versengen. Und so fliehen sie, die Wissenden, in den schattigen Schutz sandverkrusteter, sonnenlichtumflirrter Schänken.
Wozu brauche ich Schatten, wenn das Tageslicht mir genügt und die hurtige, höllische Hast eines Mannes, der ihm entflieht?
… nur noch drei Schritte…
Humanoid. Ich kann ihn riechen – ihn schmecken, und zwar dort, genau dort; all die Zeichen stimmen, die die Beute bezeichnen: ein Ton, ein Hauch, ein Flüstern, ein Kuß… ein Aroma, wenn Sie so wollen, das den Appetit anregt, der Dampf der körperwarmen Suppe, nur für meine Rasse wahrnehmbar.
… noch zwei…
Er ist kein Narr, nur ein halber; Narren sterben lange, bevor sie einem wie mir begegnen, was uns einige Schwierigkeiten erspart. Es ist bei weitem besser, dem Leben die Auswahl zu überlassen. Wenn wir nach Tatooine kommen, sind die echten Narren bereits tot. Jene, die überleben, haben Witz, Talent, Fähigkeiten, außergewöhnliche Körperkräfte – und sehr viel Glück.
Das Glück ist nicht greifbar; es ist eine Eigenschaft, die man nicht kaufen, nicht stehlen, nicht herstellen kann. Aber es ist endlich und unbeständig. Niemand weiß, wann es einen verläßt.
Niemand außer mir. Ich bin Dannik Jerriko, und ich bin der Esser des Glücks.
…nur noch ein Schritt…
…JA…
Er ist gut. Er ist schnell. Aber ich bin besser und schneller.
Nur ein Bild; ich bin zu beschäftigt, zu hungrig: der schwarzblinde Glanz des Schocks in
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