Sturm über Tatooine
die Droiden seit gestern nacht nicht mehr gesehen habe. Und schauen Sie sich an, was sie mit meinem Haus gemacht haben! Der Gouverneur wird dafür bezahlen.«
»Ich frage Sie noch einmal«, sagte Captain Terrik über Helmlautsprecher. »Wohin hat Ihr Neffe die R2-Einheit gebracht?«
»Haben Sie nicht zugehört?« Der Feuchtfarmer schüttelte wütend die Faust. »Ich weiß es nicht – und ich würde es Ihnen auch nicht sagen, wenn ich es wüßte ! Ihr imperialen Strolche seid schlimmer, als ich dachte.« Er trat dicht vor Captain Terriks helmverhülltes Gesicht und spuckte. Speichel rann über das Visier des Offiziers.
Captain Terrik traf keine Anstalten, den Speichel abzuwischen. »Wo ist der Junge?«
»Ich habe nie viel für die Rebellen-Bewegung übrig gehabt, aber jetzt hoffe ich, daß sie jeden von euch Banthaschleimern erwischen und eure Kadaver verbrennen!«
Der Feuchtfarmer legte einen Arm um seine Frau und drückte sie an sich. Die beiden wandten sich ab und wollten in ihr Haus zurückkehren.
Emotionslos nickte Captain Terrik den Sturmtrupplern zu. Seine Stimme drang aus den abgeschirmten Koms. »Es gibt nur einen Ort, wohin der Junge die Droiden gebracht haben kann – nach Mos Eisley, um vom Planeten zu fliehen. Zeta-Zug, aufsitzen. Schwebefestung, dieses Haus wird in Schutt und Asche gelegt, als Warnung an alle, was passiert, wenn man den Rebellen Unterschlupf gewährt. Feuer frei!«
Davin Felth kletterte hastig auf den Frachtskiff und drehte dem Haus den Rücken zu. Ein bitterer Geschmack lag auf seiner Zunge. Zuerst hatten sie die Jawas exekutiert und jetzt diese Menschen. Und das alles wegen ein paar lausiger Droiden! Was konnte so wichtig sein, daß es die Hinrichtung dieser Leute rechtfertigte?
Auf seinem Heimatplaneten hatte der Militärdienst ein Leben voller Aufregung und Abenteuer versprochen. Er war mit stolzgeschwellter Brust an Bord des Schiffes gegangen, das ihn nach Carida brachte. Aber das hier war die Wirklichkeit. Leute starben, wurden wahllos getötet.
Der Frachtskiff stieg in die Höhe, und Davin erhaschte einen Blick auf das Massaker am Boden. Rauch hing über dem Haus. Er konnte die verbrannten Überreste von zwei menschlichen Körpern auf dem aschgrauen Sand erkennen. Als der Skiff zur Wüstenstadt Mos Eisley abdrehte, wußte Davin nicht, was er tun würde, wenn man ihm den Befehl zum Töten gab.
Die Sturmtruppler landeten am Rand von Mos Eisley und sprangen vom Frachtskiff. In den nächsten Stunden durchforschten sie die Datenspeicher der Raumhafenbehörde, verhörten Charterschiffseigner und durchsuchten Reparaturwerkstätten, bis Captain Terrik frustriert aufgab und eine systematische Durchsuchung der Straßen anordnete.
Der Geruch nach fettigem Essen, schmutzigen Körpern und Treibstoff drang sogar durch ihre Kampfanzüge, als sie sich um Captain Terrik sammelten. »In Ordnung, hört zu«, sagte er. »Alvien-Zug, ihr errichtet an jeder Ausfallstraße der Stadt Kontrollposten oder verstärkt die bereits vorhandenen Posten. Drax und Zeta, ihr patrouilliert durch die Stadt und durchkämmt jedes Haus nach diesen Droiden. Wenn die Droiden und dieser Junge den Planeten verlassen wollen, müssen sie sich in dieses Höllenloch von einer Stadt wagen. Bewegt euch!«
Davin und seine Kameraden vom Zeta-Zug marschierten los. Vor ihnen lag Mos Eisley, eine Ansammlung staubiger, niedriger brauner Gebäude, die aussahen, als wären sie von einem Jurisaft-Junkie über die Landschaft verstreut worden. Kreaturen in langen wallenden Roben wanderten schweigend durch die schmutzigen Straßen. Seit der Holovidübertragung der galaktischen Olympiade hatte Davin nicht mehr so viele Nichtmenschen an einem Ort gesehen.
Jede Tür war luftdicht verschlossen, angeblich wegen des Flugsandes, aber Davin vermutete, daß die zwielichtigen Gestalten, die bei ihrem Anblick zurück in die Schatten huschten, nur keinen unangemeldeten Besuch schätzten.
Sie marschierten ins Herz der Stadt, passierten Lups Kaufhaus, den Marktplatz, Gaps Grill und den Raumhafen-Expreß. Ein Potpourri aus schnatternden Lauten und stechenden Gerüchen marterte Davins Sinne zusätzlich zu dem allgegenwärtigen Sand. Seit man ihn mit seiner Abteilung mitten in der Wüste abgesetzt hatte, war Davin noch nicht dazu gekommen, sich diese fremde neue Welt in Ruhe anzusehen. Aber, sagte er sich bitter, wahrscheinlich würde noch viel Zeit vergehen, bis er den Planeten wieder verlassen konnte.
Ein Schrei riß ihn aus seinen
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