Sturm über Tatooine
grellen Sonnenlicht glitzerten. Die Dünen waren voller Sandleute. Ich hielt nach Ariela Ausschau, konnte sie zunächst aber nirgendwo entdecken.
Ich stand auf, hob meinen Arm, ballte die Faust und begrüßte sie mit: »Koroghh gahgt takt.«
Sie schwiegen. Keiner sagte etwas oder hob den Arm. Dann entdeckte ich auf einer Düne im Süden Ariela: gefesselt und geknebelt und bewacht. »Übersetze für die Sandleute, was ich sage«, bat ich Wimateeka, und ich wußte, daß ich schnell und überzeugend sprechen mußte, um ihr Leben und wahrscheinlich auch Wimateekas und meins zu retten.
Ich erklärte ihnen, daß wir Zwischenfälle wie den heutigen vermeiden konnten. Ich wußte einen Weg. Ich erzählte ihnen von meinem Plan und von meiner Hoffnung, daß das Imperium unsere Übereinkunft anerkennen würde, und was dies für ihr Volk und meins bedeutete.
Wimateeka hatte Schwierigkeiten, ihnen die Karte zu erklären, und ich wußte nicht, ob sie überhaupt verstehen konnten, was eine Karte war. Wimateeka und ich glätteten ein Stück Sand, und ich stellte den Holoprojektor auf und zeigte ihnen die Karte. Einige der Sandleute wichen erschrocken zurück, aber die anderen kamen bald näher, und sie schienen zu verstehen.
Aber ich wollte erst verhandeln, wenn sie Ariela freigelassen hatten. »Was wir vorhaben, ist besser als weiteres Töten«, sagte ich. »Ich will, daß ihr eure Gefangene freilaßt – übergebt sie mir. Sie ist meine Freundin. Nehmt dieses Wasser und das Tuch als Entschädigung für die Mühe, die es euch gekostet hat, bis jetzt für sie zu sorgen.«
Sie lehnten zuerst ab, aber schließlich nahmen sie das Wasser und das Tuch und reichten es weiter, und sie lösten Arielas Fesseln und ließen sie frei.
Sie schritt langsam durch die Reihen der Sandleute. Sie machten ihr nur widerwillig Platz. Aber sie war größer als alle von ihnen, und sie hielt ihre Augen auf mich und Wimateeka gerichtet, und dann war sie bei uns. Ich umarmte sie, und sie umarmte mich und Wimateeka.
Und dann begannen wir zu feilschen und zu verhandeln und zeichneten die Grenzlinien auf meiner Karte ein.
Es funktionierte.
Ich dachte an all die Generationen von Anthropologen, die alles dafür gegeben hätten, jetzt hier bei den Sandleuten zu sein. Der Tag war lichtdurchflutet, und ich konnte spüren, wie von uns allen die Spannung wich. Meine Karte hatte noch nie schöner ausgesehen, dachte ich, wie sie dicht über dem Boden leuchtete, von den schwarzen Grenzlinien geteilt.
Sechs Stunden vor Ablauf meiner Frist beendeten wir die Verhandlungen.
Ariela und Wimateeka und ich verstauten den Projektor in meinem Gleiter.
Die Sandleute standen auf und beobachteten uns, um dann in nordwestlicher Richtung, wo sich ihr Lager befand, zwischen den Dünen zu verschwinden.
Ariela stieg in meinen Gleiter.
Ich drückte ihr Wimateeka in den Arm und stieg ebenfalls ein.
Und die Düne im Westen explodierte in Feuer. Mein Kollektor zerbarst, und Dampf stieg wie Rauch in die Höhe. Explosionen erschütterten die Luft – und die jungen Sandleute schrien und rannten.
Sechs Stunden vor Ablauf unserer Frist – jetzt, wo alles erreicht war, wofür wir gearbeitet hatten. Ich mußte der Schießerei ein Ende machen.
Ich flog direkt zu der Stelle, von wo die Schüsse kamen – eine felsige Anhöhe im Süden – und wir wurden nicht getroffen. Sie verschonten uns.
Sturmtruppen. Imperiale Sturmtruppen versteckten sich zwischen den Felsen. Die Farmer, die gegen meine Pläne waren, mußten sie alarmiert haben. Ich brachte den Gleiter abrupt zum Halt und stürzte die Felsen hinauf. »Hört auf zu schießen!« brüllte ich. »Das sind nicht einmal Erwachsene, die ihr umbringt!«
Aber niemand hörte auf mich. Ich erreichte die Sturmtruppler und schlug ihre Gewehre hoch – bis mich jemand von hinten packte und gegen einen Felsen schleuderte.
»Hören Sie auf damit!« schrie mich jemand an.
Es waren die anderen Farmer, acht oder zehn von ihnen.
»Die Sturmtruppen bringen Sie sonst um«, zischte mir jemand ins Ohr. »Verhalten Sie sich still, und wir werden später über alles reden.«
Ich wollte mich losreißen, aber sie stießen mich zurück.
»Das Imperium wird niemals zulassen, daß Ihr Plan funktioniert«, zischte mir eine andere Stimme ins Ohr, dann stand Ariela vor mir, mit bleichem Gesicht, tränenüberströmt.
»Verstehen Sie nicht?« sagte sie. »Das Imperium schürt auf allen Seiten die Feindschaft zwischen den Rassen, damit die Mehrheit nach
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