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Sturm über Tatooine

Sturm über Tatooine

Titel: Sturm über Tatooine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Hochzeitsfeierlichkeiten beschäftigt waren.
    Die Sandleute wehrten sich mit ihren Gaffi-Stöcken und schleuderten sie mit tödlicher Zielsicherheit, und alle Gäste schrien durcheinander und stürzten in Deckung, und Eyvind rannte los, um sich an der Schießerei zu beteiligen oder die Schießerei zu beenden – ich wußte es nicht genau. Ich lief ihm hinterher, verlor ihn in dem Gewühl aber aus den Augen, und dann stolperte ich fast über Ariela, die auf dem Boden saß und etwas in den Armen hielt.
    Eyvind. Ich kniete neben ihr nieder. Sie hielt Eyvind in den Armen, und er war voller Blut, und überall um uns herum wurde geschossen, und dann kamen die Sandleute. Ich stand auf, hielt mich aber dicht bei Ariela, in der Hoffnung, daß sie mich erkennen und mich und Ariela nicht töten würden, und einige von ihnen wichen bei meinem Anblick tatsächlich zurück…
    Aber etwas traf mich im Rücken – ein Schlag mit der stumpfer Seite eines Gaffi-Stocks – und ich stürzte in den Sand und konnte sekundenlang nicht atmen, obwohl ich nicht das Bewußtsein verlor. Ich hörte Schreie, und ich hörte Ariela schreien, und ich konnte mich nicht bewegen. Ich konnte für eine lange Minute nur die Füße der Sandleute sehen, die um mich herumwimmelten, und dann menschliche Füße, und ein Mensch zog mich hoch und funkelte mich haßerfüllt an.
    »Das ist alles Ihre Schuld!« brüllte er. »Das kommt davon, wenn man ihnen Wasser gibt.«
    Er gab mir einen Stoß, der mich wieder in den Sand plumpsen ließ, aber inzwischen konnte ich wieder atmen und allein aufstehen, und sie trugen Eyvind weg.
    »Er ist tot«, schrie mir jemand zu, und die Worte trafen mich fast so hart, wie der Gaffi-Stock mich getroffen hatte. Ich konnte wieder nicht atmen.
    »Sie haben Ariela entführt«, brüllte ein anderer. »Sie haben sie einfach mitgenommen.«
    Arielas Mutter ergriff meinen Arm. »Sie müssen sie retten«, flehte sie. »Die anderen wollen die Sandleute verfolgen und erschießen, und die Sandleute werden meine Tochter bestimmt töten, bevor sie befreit werden kann. Sie müssen sie retten.«
    »Ich nehme Wimateeka mit«, nickte ich. »Er kann für mich dolmetschen. «
    Und so sah schließlich unser Plan aus: Ich hatte zwölf Stunden, um die Sandleute aufzuspüren und sie dazu zu bringen, Ariela freizulassen. In der Zwischenzeit würden alle anderen einen schwerbewaffneten Suchtrupp zusammenstellen. Wenn ich in zwölf Stunden nicht zurück war, würden sie mir folgen.
    Und die Sandleute töten.
    Ich fand Wimateeka und die anderen Jawas verängstigt in ihrem Sandkrabbler. Ich erklärte ihnen, was ich tun wollte, und bat Wimateeka, mich zu begleiten. Er begann zu zittern, aber er stand auf und folgte mir zu meinem Gleiter. Er zitterte noch immer, als ich ihn hineinhob.
    Kaum war ich gestartet, fragte ich mich, warum ich nicht zitterte.
     
     
    50. Tag: Ich warte am Kollektor
    mit einem letzten Wassergeschenk
     
    Ich wartete am Kollektor, weil ich annahm, daß die Sandleute Ariela in ihr Hauptlager bringen würden, das irgendwo im Nordwesten lag.
    Mit meinem Gleiter war ich schneller als die Jugendlichen, also hatte ich sie überholt, und sie mußten an mir vorbei. Sie würden wahrscheinlich am Kollektor haltmachen, um nachzusehen, ob ich etwas Wasser für sie zurückgelassen hatte.
    Und ich hatte mir überlegt, was ich ihnen sagen würde. Es waren Jugendliche, die beweisen mußten, daß sie es wert waren, in den Kreis der Erwachsenen aufgenommen zu werden. Ich konnte dafür sorgen, daß man sich für immer an ihre Taten erinnern und sie ehren würde: indem ich sie dazu brachte, mit mir und den Jawas über die Grenzen ihres Landes zu verhandeln und so ihre nomadische Lebensweise zu sichern. Ich wußte, daß ihre Erwachsenen konsultiert werden mußten, aber die Jugendlichen konnten den Prozeß in Gang setzen und sie von der Notwendigkeit eines Vertrages überzeugen.
    Ich hoffte, daß ich mich mit ihnen einigen konnte. Ich hoffte, daß sie mich vorher nicht enthaupteten. Ich hoffte, sie zu überzeugen, daß Ariela wertlos war im Vergleich zu diesem Plan und daß es mir gelingen würde, sie mit dem Wasser und dem Tuch freizukaufen, das Wimateeka und ich aus meinem Haus geholt hatten.
    Also warteten wir auf dem Sand mit unserem Wasser und dem Tuch und dem Holoprojektor und meiner Karte.
    Und plötzlich waren sie da. Von einem Moment zum anderen waren wir von Sandleuten umzingelt, jeder mit einem Gaffi-Stock bewaffnet, deren scharfe Klingen im

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