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Sturm über Tatooine

Sturm über Tatooine

Titel: Sturm über Tatooine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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mit einem alten Kerl hereingekommen, dessen Bart die Farbe von Muftaks Fell hatte und der eine grobe braune Robe mit Kapuze trug – zweifellos hatte sie ein Jawa-Schneider für ihn genäht, dachte Kabe amüsiert. Sie hatte beide noch nie zuvor gesehen, was bedeutete, daß sie nicht aus Mos Eisley stammten. Gut! Diese arglosen Wüstenbewohner waren gewöhnlich die leichtesten Opfer. Hinter ihnen stand der Schmuggler Chewbacca, aber er schied aus. Er hatte nicht nur keine Tasche, in die sie greifen konnte, sondern war außerdem ein Wookiee, und niemand, der halbwegs bei Verstand war, legte sich mit einem Wookiee an.
    Muftak war immer noch in eine intensive Unterhaltung mit Momaw Nadon vertieft. Zur dunklen Seite mit ihm! Angenommen, er findet seine Heimatwelt – was dann? Er wird wahrscheinlich nach Hause wollen… und, bei der Macht, was wird dann aus mir? Kabe sah sich schon in Mos Eisley festsitzen, ohne Freund, der Wuher dazu brachte, ihr Jurisaft zu geben… ohne Freund, der sie vor den wütenden Opfern beschützte, wenn ihre Finger nicht flink genug waren…
    Sie würde ganz allein sein. Kabe trank einen großen Schluck Saft und dachte an ihren kleinen, geheimen Schatz – so geheim, daß nicht einmal Muftak von ihm wußte. Er würde nicht lange vorhalten… einen Zehntag vielleicht. Und was dann? Wenn es ihr nicht gelang, den Talz von der Suche nach seiner Heimat abzulenken, geriet sie zweifellos in große Schwierigkeiten.
    Ein großer, dünner Humanoider am Ende des Tresens rauchte eine Hookahpfeife. Ihr geschärfter Blick fand sofort seine Kreditbörse. Ein Griff genügte… aber irgend etwas hielt sie zurück. Mit zuckenden Ohren konzentrierte sie sich auf seine Schwingungen. Aus irgendeinem rätselhaften Grund klangen sie falsch. Als sich ihre Blicke für einen Moment begegneten, richtete sich plötzlich ihr Nackenfell auf, als hätte ihr jemand etwas Schlaffes und Totes auf die Schulter gelegt.
    Versuch’s nicht bei ihm, sagte sich Kabe fröstelnd. Bloß nicht bei ihm.
    Der Junge, entschied sie. Er war offensichtlich nervös, aber nicht wachsam. Und dann der alte Mann. Da war etwas an dem alten Mann… eine Art stille Souveränität, trotz seiner schäbigen Kleidung. Bei ihm würde sie besonders vorsichtig sein müssen.
    Plötzlich spürte Kabe links von Ponda Baba eine Bewegung. Sie wich zurück und entging um Haaresbreite einem spitzen Ellbogen, als Baba dem Jungen einen Stoß versetzte. »Aus dem Weg, menschliches Exkrement!« brüllte er auf aqualish. Oh, nein, dachte sie, es geht schon wieder los. Mit zitternden Schnurrbarthaaren versteckte sich Kabe hinter dem alten Wüstenbewohner und stellte vorsichtig ihr halbleeres Glas auf die Bar.
    Der Junge verstand offensichtlich nicht die Sprache des großen Nichtmenschen. Er blickte verdutzt auf, trat dann schweigend beiseite und griff wieder nach seinem Drink. Kabe wappnete sich; wenn Evazans und Ponda Babas neuestes Opfer verschmort und rauchend auf dem Boden lag, blieb ihr nur ein Moment, um ihm die Brieftasche abzunehmen, bevor man ihn wegschaffte.
    Vielleicht, dachte sie, ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um mich um den Alten zu kümmern. Er war ganz auf Ponda Baba konzentriert. Perfekt. Sie mußte nur noch seine Kreditbörse finden… »Ich bin in zwölf Systemen zum Tode verurteilt worden!« Evazans laute Stimme schmerzte in ihren Ohren. Hmm. An der Robe des Alten zeichnete sich eine vielversprechende kleine Wölbung ab. Jetzt nur noch etwas näher…
    Der alte Mann trat einen Schritt nach vorn – und seine Börse entglitt ihren Fingern. Vorsichtig folgte Kabe ihm. Plötzlich setzten sich die anderen Gäste fluchtartig vom Tresen ab, und Kabe erkannte, daß der Kampf jeden Moment beginnen würde – aber sie war entschlossen, die Kredits abzugreifen, bevor sie sich ebenfalls davonmachte.
    »Der Kleine hier ist die Aufregung nicht wert«, sagte der alte Mensch. In seiner leisen, angenehmen Stimme schwang ein Unterton von Autorität mit. »Kommen Sie, ich gebe Ihnen einen aus.«
    Ponda Baba brüllte in unbeherrschter Wut, Evazan stieß einen Schrei aus, und der junge Mensch flog an ihr vorbei und rollte unter einen nahen Tisch.
    »Keine Blaster! Keine Blaster!« kreischte Wuher.
    Ein Geräusch wie von zerreißender Seide ertönte. Kabe schlich sich an den alten Wüstenbewohner heran und duckte sich, bis sie fast völlig von seinem Mantel verdeckt wurde. Ponda Baba schrie, Evazan heulte vor Schmerz, und etwas landete mit einem schwammigen Laut auf

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