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Sturmfahrt der Liebe: Er war der König der Meere - und sie die Herrscherin seines Herzens (German Edition)

Sturmfahrt der Liebe: Er war der König der Meere - und sie die Herrscherin seines Herzens (German Edition)

Titel: Sturmfahrt der Liebe: Er war der König der Meere - und sie die Herrscherin seines Herzens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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zwar eher dünn, doch wohlgeformt. Der schmale Rock schmiegte sich an ihre langen Beine, und ihr dickes goldenes Haar war in einem geflochtenen Zopf um ihren Kopf gewunden, aus dem sich einige Locken herausgestohlen hatten. Sie kräuselten sich nun um ihr Gesicht und ihren weißen Hals. Die Augen hinter ihren Brillengläsern waren grau, nicht schiefergrau, sondern von dem klaren, glänzenden Grau, wie man es bei Diamanten sah.
    »Was machen Sie hier?«, fragte er sehr ruhig. »Davis hätte Sie anmelden sollen.«
    Sie zuckte zusammen. »Ja, selbstverständlich. Ich bitte um Verzeihung.«
    Ihre Stimme klang weich und warm wie Sonnenschein, obwohl sie momentan zitterte. Vor allem nahm sie ihn gefangen, indem sie Sehnsüchte in ihm ansprach, die er tief vergraben glaubte. Zugleich schrillte eine Alarmglocke in seinem Kopf, mindestens so laut wie die Glasenglocke zum Wachwechsel.
    Er stützte seine Ellbogen auf die Stuhllehne. »Nun gut, ich höre. Was wünschen Sie?«
    Sie öffnete den Mund und schloss ihn wieder. Dann benetzte sie sich die Lippen. »Ah ja, natürlich, Sie müssen sehr beschäftigt sein. Sie sind … Sie sehen sich gerade Ihre Seekarten an, nicht wahr? Können Sie, das heißt, würden Sie sie mir bitte zeigen? Mir zeigen, wo wir sind, meine ich?«
    Er zögerte, dann winkte er sie zu sich. »Nichts leichter als das. Kommen Sie her!«
    So unglücklich, wie sie aussah, sollte man meinen, dass sie ihm die Dokumente stehlen wollte, ohne sich von der Tür wegzubewegen. Er jedoch würde gern Gelegenheit haben, sie aus der Nähe zu betrachten. Nicht bloß fand er sie auf eine seltsame Art reizvoll, sondern er wollte ihre Hände sehen, sich vergewissern, dass sie keine Waffe bei sich trug.
    Sie holte Luft wie ein Schwimmer, der sich auf einen Sprung in eiskaltes Wasser gefasst machte, und eilte mit kleinen Schritten herbei. Unter der Laterne flammte ihr Haar noch goldener auf. Das Mieder ihres schlichten grauen Kleids öffnete sich oben ein wenig, als wollte es ihn einladen, die besonderen Reize zu erkunden, die ihn darunter erwarteten. Und prompt malte Austin sich aus, wie er eine Hand hineintauchte und eine der lieblichen Rundungen umfasste.
    Selbstverständlich verwarf er diesen Gedanken sofort wieder und bemühte sich, die unangebrachten Regungen zu unterdrücken. Für Leidenschaft hatte er keine Zeit. Zudem hatte sich jede seiner bisherigen Liebesbeziehungen, einschließlich der zu seiner Frau, als desaströs entpuppt. Folglich hatte sein Selbsterhaltungstrieb ihn veranlasst, seit Jahren jedweden Gedanken an Lust weit von sich zu schieben.
    Nun jedoch überkamen ihn gerade solche Gedanken mit einer bedrohlichen Wucht.
    Er tippte mit dem Finger auf die Karte. »Wir sind hier.«
    Sie legte ihre Hände – in denen sie keine Waffe verborgen hatte – auf den Schreibtisch und beugte sich vor, um genauer hinzusehen. Dabei streifte eine Locke ihres Haars Austins Finger. Die seidige Wärme streichelte seine Haut, woraufhin er sich noch aufgewühlter fühlte. Zudem umgab ihn nun ihr zarter Duft, der seinen Verstand benebelte und gleichzeitig seine Sinne weckte.
    »Das hier sieht gar nicht wie eine herkömmliche Karte aus«, sagte sie. »Woher wissen Sie, was das alles ist?«
    Austin zog seine Hand von ihrem Haar weg. »Die Linien sind Längengrade. Mit Hilfe von Kompass, Sextant und der Zeit kann ich sagen, dass dies hier unsere Position ist.«
    »Verstehe. Und wie weit sind wir von Havanna entfernt?«
    »Von Havanna? Sehr weit. Warum?«
    Sie sah ihn an. Austin besaß einen Spiegel und wusste, dass er keine Angst vor dem prüfenden Blick einer Frau zu haben brauchte, dennoch wurde er sich plötzlich seiner kleinen Defekte bewusst: der Narbe auf seinem Wangenknochen, der winzigen Falten in seinen Augenwinkeln und seiner Haarfarbe. Vielleicht gefiel ihr dunkelbraunes Haar mit einem leichten Rotstich nicht.
    »Ich … das heißt, das ist alles so faszinierend, nicht wahr? All die Karten und das. Wissen Sie, ich war vor dieser Reise noch nie auf einem Segelschiff, und doch würde ich am liebsten für immer auf diesem Schiff bleiben. Ich vermute, Sie empfinden ebenso, denn Sie sind ja ein Captain.«
    »Mag sein. Ich plane allerdings, mich nach dieser Reise zur Ruhe zu setzen.«
    »Ach, wie schade!«
    Auf ihre simple Bemerkung hin meldete sich eine Stimme in ihm, die er lieber nicht gehört hätte. Und diese Stimme sagte ihm, dass er sich elend fühlen würde, wenn er für den Rest seines Lebens an Land blieb, dass er

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