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Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker

Titel: Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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einer von ihnen. » Wir haben ihn in die Flucht geschlagen, bevor er sein Ziel erreicht hatte. Einer unserer Männer hat gesehen, wie er auf demselben Weg weggelaufen ist, auf dem er hereingekommen war. Vielleicht war der Widerstand doch zu stark für ihn.«
    » Wir glauben, dass er ein einfacher Einbrecher war, Euer Gnaden«, sagte ein anderer Priester. » Er wollte sich in die Galerie einschleichen und die Kunstwerke stehlen.«
    » Das klingt glaubhaft«, meinte Lichtsang und erhob sich wieder. » Ihr habt gute Arbeit geleistet.« Er drehte sich um und ging zurück durch den Korridor in Richtung Eingang. Er fühlte sich seltsam unwirklich.
    Die Priester logen ihn an.
    Er hatte keine Ahnung, woher er das wusste. Aber tief in seinem Inneren war es ihm klar– das sagten ihm Instinkte, von denen er gar nicht gewusst hatte, dass er sie besaß. Doch statt dies beunruhigend zu finden, erregten ihn die Lügen aus irgendeinem Grund.
    » Euer Gnaden«, sagte Llarimar, der ihn wieder eingeholt hatte. » Habt Ihr gefunden, wonach Ihr gesucht habt?«
    » Der Einbrecher war kein Idrier«, sagte Lichtsang leise, als sie ins Sonnenlicht hinaustraten.
    Llarimar hob eine Braue. » Es hat schon Fälle von Idriern gegeben, die nach Hallandren gekommen sind und sich hier Hauch gekauft haben, Euer Gnaden.«
    » Hast du jemals gehört, dass einer von ihnen ein lebloses Wesen eingesetzt hat?«
    Llarimar dachte nach. » Nein, Euer Gnaden«, gab er schließlich zu.
    » Die Idrier hassen Lebloses. Sie betrachten es als verabscheuungswürdige Sünde oder so etwas. Außerdem würde kein Idrier auf diese Weise einbrechen. Worin liegt der Sinn davon? Wollte er einen der Zurückgekehrten ermorden? Er oder sie wäre rasch ersetzt worden, und das Protokoll würde dafür sorgen, dass die Leblosenarmee nicht lange ohne Führer ist. Die Gefahr einer Vergeltung wäre viel größer als der Nutzen eines solchen Unternehmens.«
    » Also glaubt Ihr, dass es ein Dieb war?«
    » Selbstverständlich nicht«, sagte Lichtsang. » Ein › einfacher Einbrecher‹ mit so viel Geld oder Hauch, dass er ihn auf ein lebloses Eichhörnchen verschwenden kann, nur um damit eine Ablenkung zu schaffen? Wer immer hier eingebrochen ist, war sehr reich. Warum sollte er sich außerdem durch die Dienstbotengänge stehlen? Dort gibt es nichts von Wert. Im Inneren des Palastes lagern viel größere Schätze.«
    Llarimar erwiderte nichts darauf. Er sah Lichtsang an und hatte denselben merkwürdigen Gesichtsausdruck wie vorhin. » Das sind sehr vernünftige Überlegungen, Euer Gnaden.«
    » Ich weiß«, meinte Lichtsang. » Ich fühle mich gar nicht wie ich selbst. Vielleicht muss ich mich betrinken.«
    » Ihr könnt Euch nicht betrinken.«
    » Aber ich würde den Versuch genießen.«
    Sie gingen zurück zu seinem Palast und scharten auf dem Weg dorthin die Diener um sich. Llarimar schien beunruhigt zu sein, doch Lichtsang war einfach nur aufgeregt. Ein Mord am Hof der Götter, dachte er. Nun gut, es war nur ein Diener – aber ich bin schließlich ein Gott für alle Menschen, nicht nur für die wichtigen. Ich frage mich, wie lange es her ist, seit zum letzten Mal jemand am Hof getötet worden ist. Zu meiner Zeit jedenfalls hat es so etwas noch nicht gegeben.
    Gnadensterns Priester verbargen etwas. Warum hatte der Eindringling für ein Ablenkungsmanöver gesorgt– insbesondere für ein so aufwändiges und teures–, wenn er einfach nur fliehen wollte? Die Diener der Zurückgekehrten waren keine Soldaten oder Krieger. Warum also hatte er so schnell aufgegeben?
    Das waren gute Fragen. Gute Fragen, um die gerade er sich keine Sorgen machen sollte. Aber er tat es.
    Auf dem ganzen Weg zurück zum Palast, während eines angenehmen Essens und selbst noch in der Nacht danach.

Kapitel 24
    S iris Dienerinnen drängten sich unsicher um sie, als sie den chaotischen Raum betrat. Sie trug eine blaue und weiße Robe mit einer zehn Fuß langen Schleppe. Die Priester und Schreiber schauten bestürzt hoch; einige sprangen sofort auf und verneigten sich. Andere starrten sie bloß an, als Siri an ihnen vorbeiging, und ihre Dienerinnen taten ihr Bestes, die Schleppe mit Würde zu halten.
    Entschlossen setzte Siri ihren Weg durch das Zimmer fort, das eher ein Korridor denn ein richtiger Raum war. Lange Tische säumten die Wände, Papierstapel türmten sich auf diesen Tischen, und Schreiber– Männer aus Pahn Kahl in braunen Farben und Männer aus Hallandren in den Farben des Tages– arbeiteten an

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