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Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker

Titel: Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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sein Gesicht hatte einen merkwürdigen Ausdruck angenommen.
    » Was ist?«, fragte Lichtsang.
    » Nichts, Euer Gnaden«, sagte Llarimar nach längerem Schweigen. » Das ist nur sehr untypisch für Euch.«
    » Ich weiß«, gab Lichtsang zu und hatte trotzdem das Gefühl, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. » Ich habe wirklich keine Ahnung, warum ich das tue. Vermutlich aus reiner Neugier.«
    » Eine Neugier, die stärker wiegt als Euer Verlangen, nichts zu tun?«
    Lichtsang zuckte die Achseln. Er fühlte sich wach und stark, als er den Palast betrat. Seine gewöhnliche Lethargie fiel von ihm ab, stattdessen verspürte er Erregung. Es war eine fast vertraute Empfindung. Er fand eine kleine Gruppe von Priestern, die im Botenkorridor miteinander schwatzten. Lichtsang ging auf sie zu. Sie drehten sich zu ihm hin und betrachteten ihn mit Entsetzen.
    » Ah, gut«, sagte Lichtsang. » Ich vermute, ihr könnt mir mehr über diesen Einbruch erzählen?«
    » Euer Gnaden«, sagte einer von ihnen, während alle drei die Köpfe neigten. » Ich versichere Euch, wir haben alles unter Kontrolle. Für Euch und die anderen besteht keine Gefahr.«
    » Ja, ja«, sagte Lichtsang und schaute den Korridor entlang. » Ist der Mann hier getötet worden?«
    Sie sahen einander an. » Da drüben«, sagte einer von ihnen zögerlich und deutete auf eine Biegung im Korridor.
    » Wunderbar. Begleitet mich bitte.« Lichtsang schritt zu der bezeichneten Stelle. Dort entfernten einige Arbeiter gerade ein paar Bodenbretter, die vermutlich ersetzt werden sollten. Für das Heim einer Göttin war blutfleckiges Holz unpassend, auch wenn es gründlich gesäubert war.
    » Hm«, meinte Lichtsang. » Das sieht nach einer ziemlichen Schweinerei aus. Wie ist das passiert?«
    » Wir sind uns nicht sicher, Euer Gnaden«, sagte einer der Priester. » Der Eindringling hat die Männer am Tor bewusstlos geschlagen, ihnen aber ansonsten nichts angetan.«
    » Ja, das hat Gnadenstern erwähnt«, sagte Lichtsang. » Aber dann hat er mit vier Dienern gekämpft?«
    » Nun ja, › gekämpft‹ ist nicht ganz das richtige Wort«, erwiderte der Priester seufzend. Obwohl Lichtsang nicht sein Gott war, war er doch ein Gott. Sie waren verpflichtet, seine Fragen zu beantworten.
    » Er hat einen von ihnen mit einem erweckten Seil gefesselt«, fuhr der Priester fort. » Während ein weiterer Diener zurückblieb, um den Eindringling aufzuhalten, sind die beiden anderen weggelaufen und wollten Hilfe holen. Der Eindringling hat den verbliebenen Mann bewusstlos geschlagen. Zu dieser Zeit war der Gefesselte noch lebendig.« Der Priester warf seinen Gefährten einen raschen Blick zu. » Die anderen Diener wurden durch ein lebloses Tier aufgehalten, das große Verwirrung stiftete. Als sie dann eintrafen, haben sie den zweiten Mann bewusstlos vorgefunden. Aber der erste, der Gefesselte, war tot. Ihm war ein Duellschwert mitten ins Herz gerammt worden.«
    Lichtsang nickte und kniete neben den zerbrochenen Dielenbrettern nieder. Die Diener, die dort gearbeitet hatten, verneigten sich ebenfalls und zogen sich zurück. Er war sich nicht sicher, was er zu finden erwartete. Der Boden war gescheuert und dann auseinandergenommen worden. Doch in einiger Entfernung von dieser Stelle gab es noch einen seltsamen Fleck. Er ging dorthin, kniete sich nieder und untersuchte ihn genauer. Ohne jede Farbe, dachte er. Er schaute hoch und richtete den Blick auf die Priester. » Ein Erwecker, sagtet ihr?«
    » Zweifellos, Euer Gnaden.«
    Er betrachtete wieder den grauen Fleck. Es ist unmöglich, dass ein Idrier das getan hat, erkannte er. Nicht wenn er die Kräfte des Erweckens eingesetzt hat. » Was war mit dieser Leblosen-Kreatur, die ihr erwähnt habt?«
    » Es handelte sich um ein lebloses Eichhörnchen, Euer Gnaden«, sagte einer der Männer. » Der Eindringling hat es als Ablenkung benutzt.«
    » Gut gemacht?«, fragte Lichtsang.
    Sie nickten. » Unter Benutzung ganz neuer Kommandowörter, wenn man von der Art ausgehen kann, wie es sich bewegt hat«, sagte einer der Priester. » Es hatte sogar Alkoholsekret statt Blut in den Adern. Wir haben fast die ganze Nacht gebraucht, das Ding zu fangen!«
    » Ich verstehe«, sagte Lichtsang und richtete sich wieder auf. » Aber der Eindringling ist entkommen?«
    » Ja, Euer Gnaden«, antwortete einer von ihnen.
    » Was hat er eurer Meinung nach hier gewollt?«
    Die Priester zögerten. » Wir können es nicht mit Gewissheit sagen, Euer Gnaden«, antwortete

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