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Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker

Titel: Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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wandte sie ein. » Oder wie nennst du es, wenn ein Mann einen anderen mit dem Schwert erschlägt? Das ist doch zwischenmenschlich, oder?«
    » Ja, in gewisser Weise«, meinte Lichtsang und warf einen Blick zurück auf Gnadensterns Pavillon.
    » Ich bin der Meinung, du solltest meine Argumente ernst nehmen«, fuhr Schamweberin fort. » Zwischenmenschliche Beziehungen sind schließlich nichts anderes als Krieg. Das sieht man deutlich an unserer Beziehung, mein lieber Lichtsang. Wir…« Sie verstummte und stupste ihn an der Schulter. » Lichtsang? Hör mir zu!«
    » Ja?«
    Gereizt verschränkte sie die Arme vor der Brust. » Ich muss sagen, dass deine Neckereien heute nicht besonders gut waren. Vielleicht suche ich mir einen anderen zum Spielen.«
    » Hm, ja«, meinte er, während er den Blick noch immer auf Gnadensterns Pavillon gerichtet hielt. » Tragisch. Glaubst du, es war nur eine einzige Person, die bei Gnadenstern eingebrochen ist?«
    » Vermutlich«, meinte Schamweberin. » Das ist unwichtig.«
    » Wurde jemand verletzt?«
    » Ein paar Diener«, meinte Schamweberin mit einer abwertenden Handbewegung. » Ich glaube, einer ist gestorben. Aber richte deine Aufmerksamkeit auf mich und nicht auf…«
    Lichtsang erstarrte. » Jemand wurde getötet?«
    Sie zuckte die Achseln. » So heißt es jedenfalls.«
    Er drehte sich um. » Ich gehe zurück und rede noch einmal mit ihr.«
    » Wunderbar!«, fuhr Schamweberin ihn an. » Aber das kannst du ohne mich tun. Ich genieße lieber meine Gärten.«
    » In Ordnung«, sagte Lichtsang, der sich bereits umdrehte. » Ich unterhalte mich später mit dir.«
    Schamweberin stemmte schmollend die Hände in die Hüfte und sah ihn an. Lichtsang beachtete ihre Wut nicht weiter und konzentrierte sich ganz auf…
    Auf was? Einige Diener waren verletzt worden. Es war nicht seine Aufgabe, sich in die Aufklärung von Verbrechen einzumischen. Trotzdem ging er schnurstracks zurück zu Gnadensterns Pavillon, während seine Diener und Priester wie gewöhnlich hinter ihm herhuschten.
    Sie räkelte sich noch immer auf ihrem Sofa. » Lichtsang?«, fragte sie und runzelte die Stirn.
    » Ich bin zurückgekommen, weil ich soeben gehört habe, dass bei dem Angriff einer deiner Soldaten getötet wurde.«
    » Ach, ja«, sagte sie. » Der arme Mann. Was für eine schreckliche Begebenheit. Ich bin sicher, er hat seinen Segen im Himmel gefunden.«
    » Wie ist es zu diesem Mord gekommen?«, wollte Lichtsang wissen.
    » Das ist wirklich eine ganz seltsame Sache«, sagte sie. » Die beiden Wächter an der Tür wurden bewusstlos geschlagen. Vier meiner Diener, die durch die Dienstbotengänge unterwegs waren, haben den Eindringling entdeckt. Er hat gegen sie gekämpft, einen niedergeschlagen, einen anderen getötet, und zwei sind entkommen.«
    » Wie wurde der Mann umgebracht?«
    Gnadenstern seufzte. » Das weiß ich wirklich nicht«, sagte sie und machte eine nachlässige Handbewegung. » Meine Priester können es dir sagen. Ich fürchte, ich war zu schockiert, um mir Einzelheiten merken zu können.«
    » Wäre es für dich in Ordnung, wenn ich mit ihnen rede?«
    » Wenn es sein muss«, meinte Gnadenstern. » Habe ich eigentlich schon erwähnt, wie schlecht es mir geht? Da sollte man doch erwarten, dass du lieber bei mir bleibst und mich tröstest.«
    » Meine liebe Gnadenstern«, sagte er. » Wenn du mich kennen würdest, dann wäre dir klar, dass der beste Trost, den ich dir zu spenden vermag, darin besteht, dich allein zu lassen.«
    Sie runzelte die Stirn und schaute auf.
    » Das war ein Scherz, meine Liebe«, sagte er. » Und darin bin ich leider auch nicht gut. Huscher, kommst du?«
    Llarimar, der wie immer beim Rest der Priester stand, sah ihn an. » Euer Gnaden?«
    » Es ist nicht nötig, dass wir die anderen mitnehmen«, sagte Lichtsang. » Ich glaube, bei dieser Sache sind wir beide vollkommen ausreichend.«
    » Wie Ihr befehlt, Euer Gnaden«, erwiderte Llarimar. Erneut wurden Lichtsangs Diener auf diese Weise von ihrem Gott getrennt. Unsicher standen sie in einer Gruppe auf dem Rasen und wirkten wie Kinder, die von ihren Eltern verlassen worden waren.
    » Worum geht es hier, Euer Gnaden?«, fragte Llarimar leise, während sie auf den Palast zuschritten.
    » Ehrlich gesagt, ich habe nicht die leiseste Ahnung«, gab Lichtsang zurück. » Ich habe bloß den Eindruck, dass hier etwas sehr Seltsames geschieht. Der Einbruch… der Tod dieses Mannes… irgendetwas stimmt da nicht.«
    Llarimar sah ihn an;

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