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Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker

Titel: Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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in der nächstgelegenen Taverne verbracht hat. Wie bist du in diese Sache verwickelt worden?«
    » Ich war einer der Türwächter, als der Eindringling kam.«
    » Warst du allein?«, fragte Lichtsang.
    » Nein«, sagte ein anderer Mann. » Ich war bei ihm.«
    » Gut«, meinte Lichtsang. » Ihr beiden, stellt euch irgendwo da drüben hin.« Er deutete auf den Rasen. Die Männer sahen einander an und gingen dann zu der bezeichneten Stelle.
    » So weit weg, dass ihr uns nicht mehr hören könnt!«, rief Lichtsang ihnen zu.
    Die Männer nickten und wichen noch weiter zurück.
    » In Ordnung«, meinte Lichtsang und sah die anderen an. » Wer seid ihr vier?«
    » Wir wurden von dem Mann im Korridor angegriffen«, antwortete einer der Diener und zeigte auf zwei andere. » Wir drei. Und… noch einer. Der Mann, der umgebracht wurde.«
    » Eine schreckliche Sache«, meinte Lichtsang und deutete auf eine andere Stelle des Rasens. » Geht, bis ihr mich nicht mehr hören könnt, dann bleibt ihr stehen.«
    Die drei Männer stapften davon.
    » Und jetzt zu dir«, sagte Lichtsang, stemmte die Hände in die Hüften und sah den letzten Mann an– einen kleinen Priester.
    » Ich habe den Eindringling flüchten sehen, Euer Gnaden«, sagte der Priester. » Ich hatte zufällig aus dem Fenster geschaut.«
    » Gerade rechtzeitig«, erwiderte Lichtsang und deutete auf eine dritte Stelle, weit genug von den anderen entfernt. Der Mann begab sich dorthin. Lichtsang wandte sich wieder dem Priester zu, der offenbar die Oberaufsicht hatte.
    » Du hast gesagt, der Eindringling habe ein lebloses Tier auf euch losgelassen?«, fragte Lichtsang.
    » Ein Eichhörnchen, Euer Gnaden«, antwortete der Priester. » Wir haben es eingefangen.«
    » Geh und hole es.«
    » Euer Gnaden, es ist ziemlich wild und…« Er verstummte, als er den Blick in Lichtsangs Augen bemerkte, und winkte einen Diener herbei.
    » Nein«, sagte Lichtsang. » Kein Diener. Du gehst und holst es selbst.«
    Der Priester sah ihn ungläubig an.
    » Ja, ja«, meinte Lichtsang und machte eine abwehrende Handbewegung. » Ich weiß. Das ist eine Beleidigung deiner Würde. Vielleicht solltest du zum Austrismus konvertieren. Aber jetzt geh.«
    Grummelnd machte sich der Priester auf den Weg.
    » Ihr anderen wartet hier«, sagte Lichtsang zu seinen eigenen Dienern und Priestern.
    Sie wirkten gleichgültig. Vielleicht gewöhnten sie sich allmählich daran, dass er sie hin und wieder allein ließ.
    » Komm mit, Huscher«, sagte Lichtsang und ging auf die erste Gruppe zu, die er auf den Rasen geschickt hatte– es waren die zwei Wächter. Llarimar bemühte sich, mit Lichtsang mitzuhalten, während dieser mit langen Schritten auf die beiden Männer zuschritt. » Jetzt sagt mir, was ihr gesehen habt«, befahl er ihnen, als niemand sonst sie mehr hören konnte.
    » Er kam zu uns und hat so getan, als wäre er ein Verrückter, Euer Gnaden«, sagte der eine Wächter. » Er ist aus dem Schatten hervorgekrochen und hat vor sich hin gemurmelt. Das war aber nur gespielt, denn als er nahe genug an uns herangekommen war, hat er uns beide niedergeschlagen.«
    » Wie?«, fragte Lichtsang.
    » Mich hat er mit den Quasten seines Erweckermantels gewürgt«, sagte der eine Mann und nickte seinem Gefährten zu. » Und ihm hat er einen Schwertgriff in den Magen gerammt.«
    Der zweite Wächter hob sein Hemd und zeigte einen großenblauen Fleck auf seinem Bauch. Danach hielt er den Kopf schräg, und eine weitere Prellung wurde am Hals sichtbar.
    » Er hat uns beide gewürgt«, sagte der erste Wächter. » Mich mit diesen Quasten, und Fran hat er seinen Stiefel gegen den Hals gedrückt. Mehr wissen wir nicht. Als wir wieder zu uns gekommen sind, war er weg.«
    » Er hat euch gewürgt, aber er hat euch nicht getötet«, bemerkte Lichtsang. » Er hat euch nur bewusstlos gemacht?«
    » Das ist richtig, Euer Gnaden«, sagte der Wächter.
    » Bitte beschreibt diesen Mann.«
    » Er war groß«, sagte der Wächter. » Hatte einen struppigen Bart. Nicht zu lang, aber auch nicht gestutzt.«
    » Er hat nicht gestunken und war auch nicht schmutzig«, fügte der andere hinzu. » Es schien ihm bloß egal zu sein, wie er aussieht. Seine Haare waren lang– bis auf die Schultern– und schon seit langem ungekämmt.«
    » Er hat abgerissene Sachen getragen«, meinte der Erste. » Sie waren an manchen Stellen geflickt. Nichts Helles, aber auch nichts Dunkles. Eher… nichtssagend. Ziemlich unhallandrisch, wenn ich es mir recht

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