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Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker

Titel: Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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zur Seite. » Es ist alles in Ordnung«, sagte er zu ihnen. » Sie hat darum gebeten, dass ich mich um diese Angelegenheit kümmere. Zumindest so ungefähr. Kommst du mit, Huscher?«
    Llarimar folgte ihm in die Dienstbotengänge. Wieder verspürte Lichtsang ein seltsames Gefühl der Befriedigung. Instinkte, deren Vorhandensein er nicht für möglich gehalten hätte, trieben ihn zu der Stelle, wo der Diener gestorben war.
    Die Holzdielen waren ausgetauscht worden. Seine durch die Erhebungen geschärften Augen erkannten sofort den Unterschied zwischen dem alten und dem neuen Holz. Er ging noch ein wenig weiter. Die Stelle, an der das Holz grau geworden war, war ebenfalls verschwunden und nahtlos durch neues Material ersetzt worden.
    Bemerkenswert, dachte er. Aber nicht unerwartet. Ich frage mich, ob es noch weitere dieser Flecken gibt. Er machte ein paar Schritte vorwärts und wurde mit einer zweiten Stelle belohnt, an der das Holz erneuert worden war. Sie bildete ein vollkommenes Quadrat.
    » Euer Gnaden?«, fragte eine neue Stimme.
    Lichtsang schaute auf und sah den barschen jungen Priester, mit dem er bereits am Tag zuvor gesprochen hatte. Lichtsang lächelte. » Ah, gut. Ich hatte gehofft, dass du kommst.«
    » Diese Sache verursacht mir Bauchschmerzen, Euer Gnaden«, sagte der Mann.
    » Wie ich gehört habe, kann man das kurieren, indem man eine Menge Feigen isst«, sagte Lichtsang. » Und jetzt muss ich mit den Wächtern sprechen, die den Eindringling gesehen haben.«
    » Warum, Euer Gnaden?«, fragte der Priester.
    » Weil ich ein Exzentriker bin«, antwortete Lichtsang. » Schick sie zu mir. Außerdem will ich mit allen Dienern und Wächtern sprechen, die den Mörder gesehen haben.«
    » Euer Gnaden«, sagte der Priester verwirrt, » die städtischen Behörden haben sich schon darum gekümmert. Sie sind zu dem Schluss gekommen, dass der Eindringling ein Dieb war und Gnadensterns Kunstwerke stehlen wollte, und sie…«
    » Huscher«, sagte Lichtsang und wandte sich Llarimar zu. » Darf er sich meinem Befehl verweigern?«
    » Nur unter Gefahr für sein Seelenheil, Euer Gnaden«, antwortete Llarimar.
    Der Priester sah die beiden wütend an, drehte sich um und schickte einen Diener los, der Lichtsangs Befehl ausführen sollte. Lichtsang kniete nieder, was mehrere Diener zu beunruhigtem Gemurmel veranlasste. Offenbar empfanden sie es als unwürdig, wenn ein Gott sich bückte.
    Lichtsang beachtete sie nicht weiter und sah sich das neue Holzgeviert an. Diese Stelle war größer als die beiden anderen, an denen die Dielen entfernt worden waren, und hier passte die Farbe viel besser zur Umgebung. Es war einfach nur ein Stück Holz, das eine geringfügig andere Farbe als die übrigen Bretter hatte. Ohne Hauch– und zwar ohne sehr viel Hauch– hätte er diese Abweichung niemals bemerkt.
    Eine Falltür, dachte er schockiert. Der Priester beobachtete ihn. Dieser Fleck ist nicht so neu wie die anderen dort hinten. Er ist bloß neuer als die übrigen Dielenbretter.
    Lichtsang kroch über den Boden und tat so, als hätte er die Falltür im Holz nicht bemerkt. Abermals warnten ihn unerwartete Instinkte davor, das zu offenbaren, was er entdeckt hatte. Warum war er plötzlich so vorsichtig? War das der Einfluss seiner gewalttätigen Träume und des Bildes von vorhin? Oder steckte mehr dahinter? Er fühlte sich, als würde er tief in seinem Inneren graben und eine Achtsamkeit hervorzerren, die er nie zuvor nötig gehabt hatte.
    Er bewegte sich fort von der Stelle und suchte nach Fäden, sie sich vielleicht im Holz verfangen hatten. Tatsächlich fand er einen, der offensichtlich von einem Dienergewand stammte, und hielt ihn hoch.
    Der Priester schien sich ein wenig zu entspannen.
    Also weiß er von der Falltür, dachte Lichtsang. Vielleicht war sie auch dem Eindringling bekannt?
    Lichtsang kroch noch ein wenig über den Boden und beunruhigte dadurch die Diener, bis die Männer, um die er gebeten hatte, versammelt waren. Er stand auf– sofort staubten mehrere Diener seine Robe ab– und ging hinüber zu den Neuankömmlingen. Inzwischen war es in dem Korridor ziemlich voll geworden; deshalb scheuchte er sie hinaus ins Sonnenlicht.
    Draußen betrachtete er die Gruppe der sechs Männer. » Sagt mir, wer ihr seid. Du da ganz links, wie heißt du?«
    » Mein Name ist Gagaril«, sagte der Mann.
    » Wie bitte?«
    Der Mann errötete. » Mein Vater hat mich so genannt, Euer Gnaden.«
    » Vermutlich nachdem er eine ungewöhnlich lange Zeit

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