Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker

Titel: Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
Vom Netzwerk:
du?«
    Llarimar schüttelte den Kopf. » Ich… weiß es ehrlich nicht, Euer Gnaden. Aber es ist zweifellos wichtig.«
    Lichtsang dachte nach und fragte dann: » Wirklich?«
    Llarimar nickte. » Ja, Euer Gnaden. Wegen der Aussage des Mannes… desjenigen, der an der Hand verwundet wurde. Er erwähnte ein schwarzes Schwert. Das habt Ihr vorhergesehen. In dem Gemälde heute Morgen.«
    » Das war keine Vision«, wandte Lichtsang ein. » Es war wirklich auf dem Bild zu sehen.«
    » So funktionieren die Prophezeiungen nun einmal, Euer Gnaden«, sagte Llarimar. » Versteht Ihr es nicht? Ihr betrachtet ein Gemälde, und vor Eurem inneren Auge entsteht ein ganzes Bild. Ich dagegen habe nur wahllose rote Pinselstriche gesehen. Die Szenen, die Ihr beschreibt– die Dinge, die Ihr seht–, sind prophetisch. Ihr seid ein Gott.«
    » Aber ich habe genau das gesehen, was das Bild darstellen sollte!«, erwiderte Lichtsang. » Bevor du mir den Titel genannt hast.«
    Llarimar nickte wissend, als ob das seine Ansicht beweisen würde.
    » Ach, egal. Priester! Ihr seid unerträgliche Fanatiker, jeder Einzelne von euch! Wie dem auch sei, du stimmst mit mir darin überein, dass hier etwas seltsam ist.«
    » Vollkommen, Euer Gnaden.«
    » Gut«, sagte Lichtsang, » dann möchte ich dich hiermit höflichst bitten, dich nicht mehr darüber zu beklagen, dass ich den Fall untersuche.«
    » Eigentlich, Euer Gnaden«, wandte Llarimar ein, » ist es sogar noch zwingender, dass Ihr Euch in diese Sache nicht einmischt. Ihr habt vorhergesehen, dass all dies geschehen wird, aber schließlich seid Ihr ein Orakel. Ihr dürft Euch nicht mit dem Gegenstand Eurer Prophezeiungen abgeben. Wenn Ihr es doch tut, könnte das vieles aus dem Gleichgewicht bringen.«
    » Ich liebe jegliches Ungleichgewicht«, meinte Lichtsang. » Außerdem macht es einfach zu viel Spaß.«
    Wie gewöhnlich reagierte Llarimar nicht auf die Missachtung seines Rates. Aber als sie zurück zur Hauptgruppe gingen, fragte der Priester: » Euer Gnaden, nur um meine eigene Neugier zu befriedigen: Wie denkt Ihr über diesen Mord?«
    » Das ist doch offensichtlich«, sagte Lichtsang leichthin. » Es gab zwei Eindringlinge. Der erste war der große Mann mit dem Schwert– er hat die Wachen niedergeschlagen, die Diener angegriffen, das leblose Tier losgelassen und ist dann verschwunden. Der zweite Mann– derjenige, den der junge Priester gesehen hat– kam nach dem ersten Eindringling. Und dieser zweite Mann ist der Mörder.«
    Llarimar runzelte die Stirn. » Warum glaubt Ihr das?«
    » Der erste Mann hat absichtlich nicht getötet«, erklärte Lichtsang. » Er hat die Wächter am Leben gelassen, auch wenn das für ihn ein Risiko darstellte, denn sie hätten jederzeit das Bewusstsein wiedererlangen und Alarm schlagen können. Er hat sein Schwert nicht gegen die Diener gezogen, sondern hat einfach versucht, sie zu überwältigen. Es gab für ihn keinen Grund, einen gefesselten Gefangenen zu töten– vor allem, da er schon einige Zeugen verschont hatte. Aber wenn es einen zweiten Mann gegeben hat… nun, das würde einen Sinn ergeben. Der Diener, der später getötet wurde, war noch bei Bewusstsein, als der zweite Eindringling kam. Daher war dieser Diener der Einzige, der den zweiten Mann gesehen hatte.«
    » Ihr glaubt also, dass dem Mann mit dem Schwert jemand gefolgt ist, der den einzigen Zeugen getötet hat, und dann…«
    » …sind beide verschwunden«, sagte Lichtsang. » Ich habe eine Falltür gefunden. Ich glaube, es gibt Gänge unter dem Palast. Das alles scheint mir recht offensichtlich zu sein. Eines aber ist nicht offensichtlich.« Er sah Llarimar an und wurde langsamer, bevor sie die Hauptgruppe der Priester und Diener erreicht hatten.
    » Und was ist das, Euer Gnaden?«, fragte Llarimar.
    » Wie ich im Namen aller Farben das alles herausfinden konnte!«
    » Das versuche ich ebenfalls zu begreifen, Euer Gnaden.«
    Lichtsang schüttelte den Kopf. » Das stammt von früher, Huscher. Alles, was ich tue, kommt mir völlig natürlich vor. Wer war ich, bevor ich gestorben bin?«
    » Ich weiß nicht, was Ihr meint, Euer Gnaden«, sagte Llarimar und wandte sich ab.
    » Also bitte, Llarimar. Ich habe den größten Teil meines Lebens als Zurückgekehrter mit Müßiggang verbracht, aber in dem Augenblick, wo jemand getötet wird, springe ich aus dem Bett und kann mich nicht davon abhalten herumzuschnüffeln. Findest du das nicht verdächtig?«
    Llarimar sah ihn nicht an.
    » Bei allen

Weitere Kostenlose Bücher