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Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker

Titel: Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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herrschte, doch er konnte nichts dagegen unternehmen, weil er keine Möglichkeit hatte, sich mitzuteilen.
    Und darüber hinaus fühlte sie sich schuldig, weil sie all diese Herausforderungen und Schwierigkeiten genoss. Zu Hause hatte sie ungehorsam und widerspenstig sein müssen, um zumindest ein wenig Spannung zu verspüren. Hier hingegen musste sie nur dastehen und beobachten, und schon geriet alles in Bewegung. In zu starke Bewegung, aber das hielt sie nicht davon ab, starke Erregung über ihren Anteil daran zu empfinden.
    Du Dummkopf, sagte sie zu sich selbst. Alles, was du liebst, schwebt in Gefahr, und du denkst darüber nach, wie aufregend das alles ist.
    Sie musste einen Weg finden, wie sie Susebron helfen konnte. Vielleicht gelang es ihr sogar, ihn der bedrückenden Kontrolle durch seine Priester zu entziehen. Dann konnte er möglicherweise etwas zur Rettung ihrer Heimat unternehmen. Als sie in dieser Richtung weiterdachte, wäre ihr beinahe eine Bemerkung aus der Arena unter ihr entgangen. Sie stammte von einem der Priester, die für den Angriff auf Idris eintraten.
    » Habt ihr nicht von dem idrischen Agenten gehört, der so großen Aufruhr in der Stadt erregt?«, fragte dieser Priester. » Die Idrier bereiten sich auf den Krieg vor! Sie wissen, dass der Konflikt unausweichlich ist, und inzwischen arbeiten sie bereits gegen uns!«
    Siri lauschte auf. Idrische Agenten in der Stadt?
    » Pah«, meinte ein anderer Priester. » Der › Agent‹, von dem du sprichst, ist angeblich eine Prinzessin aus der königlichen Familie. Das ist offensichtlich eine Legende für das gemeine Volk. Warum sollte eine Prinzessin heimlich nach T’Telir kommen? Diese Geschichten sind lächerlich und entbehren jeglicher Grundlage.«
    Siri zog eine Grimasse. Das zumindest stimmte. Es passte nicht zu ihren Schwestern, dass sie herkamen und sich als » idrische Agenten« betätigten. Sie musste lächeln, als sie sich vorstellte, wie ihre sanfte klösterliche Schwester– oder gar Vivenna mit ihren prüden Gewändern und ihrer versteinerten Haltung– insgeheim nach T’Telir kam. Sie hatte sogar Schwierigkeiten bei dem Gedanken, dass Vivenna tatsächlich Susebrons Braut hatte werden sollen. Die steife Vivenna? Wie hätte sie mit dem exotischen Hof und den wilden Kleidern fertigwerden sollen?
    Vivenna wäre es mit ihrer stoischen Kälte nie gelungen, Susebron seine Herrschermaske abzuschmeicheln. Vivennas offenbares Missfallen hätte sie Göttern wie Lichtsang entfremdet. Vivenna würde es gehasst haben, schöne Kleider zu tragen, und sie hätte die vielen Farben der Stadt niemals geschätzt. Siri war vielleicht nicht unbedingt geschaffen für die Position, in der sie sich nun befand, aber allmählich erkannte sie, dass Vivenna ebenfalls keine gute Wahl gewesen wäre.
    Eine Gruppe von Zuschauern kam durch den Gang auf sie zu. Siri blieb, wo sie war; sie war von ihren Gedanken so abgelenkt, dass sie ihrer unmittelbaren Umgebung keine große Aufmerksamkeit schenkte.
    » Reden sie über einen Verwandten von Euch?«, fragte eine Stimme.
    Siri zuckte zusammen und drehte sich rasch um. Hinter ihr stand eine dunkelhaarige Göttin, die ein verschwenderisches– und viel enthüllendes– Kleid in den Farben Grün und Silber trug. Wie die meisten Götter war auch sie einen guten Fuß größer als ein gewöhnlicher Sterblicher, und sie schaute mit einer erhobenen Braue auf Siri herunter.
    » Euer… Gnaden?«, meinte Siri verwirrt.
    » Sie diskutieren über die berühmte geheimnisvolle Prinzessin«, sagte die Göttin und machte eine abwehrende Handbewegung. » Wenn sie wirklich das königliche Haar hat, muss sie ein Verwandte von Euch sein.«
    Siri warf einen raschen Blick auf die Priester. » Sie müssen sich irren. Ich bin die einzige Prinzessin hier.«
    » Die Geschichten über sie sind ziemlich weit verbreitet.«
    Siri schwieg.
    » Mein Lichtsang hat Euch ins Herz geschlossen, Prinzessin«, sagte die Göttin und verschränkte die Arme vor der Brust.
    » Er ist sehr freundlich zu mir gewesen«, sagte Siri vorsichtig und versuchte das richtige Bild von sich zu vermitteln– das der Person, die sie tatsächlich war, nur etwas weniger bedrohlich. Und etwas stärker verwirrt. » Darf ich fragen, welche Göttin Ihr seid, Euer Gnaden?«
    » Ich bin Schamweberin«, antwortete die Göttin.
    » Es freut mich, Eure Bekanntschaft zu machen.«
    » Nein, das freut Euch nicht«, sagte Schamweberin, beugte sich vor und kniff die Augen zusammen. » Es

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