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Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker

Titel: Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Zimmer. Damit ging sie zurück zu dem Baum. Was jetzt?, dachte sie. Konnte sie den Hauch in das Seil einspeisen und ihm befehlen, erst später etwas zu halten? Aber wie sollte sie das ausdrücken?
    » Halte die Dinge fest, die zu halten ich dir benennen werde«, befahl sie.
    Nichts geschah.
    » Halte diesen Zweig fest, wenn ich es dir befehle.«
    Wieder nichts.
    » Halte fest, was immer ich dir festzuhalten befehle.«
    Nichts.
    Hinter ihr ertönte eine Stimme. » Sagt: › Halte fest, wenn du geworfen wirst.‹«
    Vivenna zuckte zusammen, dann wirbelte sie herum. Vascher stand hinter ihr und hielt Nachtblut mit der Spitze nach unten vor sich. Sein Gepäck hatte er sich über die Schulter geworfen.
    Vivenna errötete und warf einen Blick auf ihr Seil. » Halte fest, wenn du geworfen wirst«, sagte sie und benutzte eines der Tücher als Farbgeber. Ihr Hauch verließ sie, aber das Seil hing weiterhin schlaff herunter. Also warf sie es zur Seite, so dass es einen der herabhängenden Zweige traf.
    Sofort wickelte sich das Seil darum und fesselte ihn an einen anderen Zweig.
    » Das ist sehr nützlich«, sagte Vivenna.
    Vascher hob eine Braue. » Vielleicht. Aber auch gefährlich.«
    » Warum?«
    » Nehmt das Seil wieder an Euch.«
    Vivenna bemerkte, dass das Seil sich um Zweige gewickelt hatte, die so hoch hingen, dass sie sich außerhalb ihrer Reichweite befanden. Sie sprang hoch und versuchte es zu packen.
    » Ich ziehe es vor, ein längeres Seil zu benutzen«, sagte Vascher und benutzte Nachtbluts Griff, um die Zweige nach unten zu ziehen. » Wenn Ihr immer das eine Ende festhaltet, müsst Ihr nicht befürchten, dass es Euch entkommt. Außerdem könnt Ihr es dann erwecken, wenn Ihr es wirklich braucht, anstatt eine Menge Hauch in ein Seil zu legen, das Ihr vielleicht einsetzen werdet, vielleicht aber auch nicht.«
    Vivenna nickte, nahm das Seil wieder an sich und holte den Hauch zurück.
    » Kommt«, sagte er, während er sich umdrehte und in Richtung ihres Zimmers ging. » Für heute habt Ihr genug Aufmerksamkeit erregt.«
    Vivenna folgte ihm und bemerkte dabei, dass mehrere Passanten auf der Straße stehen geblieben waren und sie ansahen. » Wieso haben sie es bemerkt?«, fragte sie. » Ich habe es doch nicht so offensichtlich gemacht.«
    » Und wie viele Menschen laufen in grauer Kleidung durch die Straßen von T’Telir?«, meinte Vascher verächtlich.
    Vivenna errötete und folgte Vascher in das enge Zimmer. Er setzte sein Gepäck ab und lehnte Nachtblut gegen die Wand. Vivenna beäugte das Schwert. Sie war sich noch immer nicht sicher, was sie von dieser Waffe halten sollte. Jedes Mal, wenn sie einen Blick darauf warf, verspürte sie ein Gefühl des Ekels, und sie erinnerte sich noch lebhaft daran, wie übel ihr geworden war, als sie das Schwert berührt hatte.
    Außerdem war da eine Stimme in ihrem Kopf gewesen. Hatte Vivenna sie wirklich gehört? Vascher war sehr wortkarg gewesen, als sie ihn danach gefragt hatte.
    » Seid Ihr keine Idrierin?«, wollte Vascher wissen und lenkte damit ihre Aufmerksamkeit auf sich, während er sich setzte.
    » Als ich das letzte Mal nachgesehen habe, war ich noch eine«, erwiderte sie.
    » Für eine Anhängerin Austres scheint Ihr seltsam fasziniert vom Erwecken zu sein.« Er sprach mit geschlossenen Augen und lehnte den Kopf gegen die Tür.
    » Ich bin keine sehr gute Idrierin«, sagte sie und setzte sich ebenfalls. » Zumindest nicht mehr. Und deshalb kann ich durchaus lernen, das zu benutzen, was ich habe.«
    Vascher nickte. » Das ist gut. Ich habe nie verstanden, warum sich der Austrismus plötzlich gegen das Erwecken gewandt hat.«
    » Plötzlich?«
    Er nickte und hatte die Augen noch immer geschlossen. » Vor den Vielkriegen war das anders gewesen.«
    » Wirklich?«
    » Allerdings«, sagte er.
    So redete er oft; er erwähnte Dinge, die für sie weit hergeholt erschienen, aber er sagte sie, als wisse er genau, wovon er spreche. Keine Mutmaßungen. Keine Unsicherheiten. Als ob er alles wüsste. Sie begriff allmählich, warum es manchmal schwer für ihn war, mit anderen Menschen zurechtzukommen.
    » Wie dem auch sei«, meinte Vascher und öffnete die Augen, » habt Ihr wirklich den ganzen Tintenfisch gegessen?«
    Sie nickte. » Das war also Tintenfisch?«
    » Ja«, sagte er, öffnete sein Gepäck, holte ein anderes Stück Trockenfisch hervor und hielt es hoch. » Wollt Ihr noch etwas haben?«
    Ihr wurde übel. » Nein, danke.«
    Er bemerkte den Blick in ihren Augen. » Was ist

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