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Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker

Titel: Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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los? War das Stück, das ich Euch gegeben habe, etwa nicht mehr gut?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    » Was dann?«, fragte er.
    » Nichts.«
    Er hob eine Braue.
    » Ich habe doch gesagt, es ist nichts.« Sie schaute weg. » Ich mag bloß Fisch nicht besonders gern.«
    » Nicht?«, fragte er. » Ich gebe ihn Euch doch schon seit fünf Tagen.«
    Sie nickte und blieb stumm.
    » Ihr habt ihn jedes Mal gegessen.«
    » Ich bin von dir abhängig, was mein Essen angeht«, sagte sie. » Und deshalb will ich mich nicht über das beschweren, was du mir gibst.«
    Er runzelte die Stirn, nahm einen Bissen von dem Tintenfisch und kaute darauf herum. Noch immer trug er seine abgerissene und zerfetzte Kleidung, aber Vivenna wusste inzwischen, dass er sie peinlich sauber hielt. Offensichtlich besaß er die Mittel, sich neue Kleidung zu kaufen, aber er fühlte sich in diesen abgetragenen und zerschlissenen Sachen wohler. Außerdem hatte er noch immer diesen Bart, der eher ein Gestrüpp war. Er schien nicht länger zu werden, aber sie sah nie, dass er ihn schor. Wie schaffte er es, ihn immer auf derselben Länge zu halten?
    » Ihr seid nicht so, wie ich es erwartet hatte«, sagte er.
    » Vor ein paar Wochen wäre ich das noch gewesen«, erwiderte sie.
    » Das bezweifle ich«, sagte er und kaute weiter auf seinem Tintenfischstück herum. » Eure Beharrlichkeit rührt nicht von einigen Wochen auf der Straße her. Und auch nicht Euer Sinn fürs Martyrium.«
    Sie sah ihm in die Augen. » Ich will, dass du mir mehr über das Erwecken beibringst.«
    Er zuckte die Schultern. » Was wollt Ihr wissen?«
    » Nicht einmal das weiß ich genau«, meinte sie. » Denth hat mir ein paar Kommandos beigebracht, aber das war an dem Tag, an dem du mich verschleppt hast.«
    Vascher nickte. Schweigend saßen sie eine Weile da.
    » Also?«, fragte sie schließlich. » Willst du nicht etwas sagen?«
    » Ich denke nach«, meinte er.
    Sie hob eine Braue.
    Er bedachte sie mit einem finsteren Blick. » Das Erwecken ist eine Kunst, die ich schon seit sehr langer Zeit betreibe. Ich habe immer Schwierigkeiten bei dem Versuch, sie zu erklären. Bedrängt mich nicht.«
    » In Ordnung«, sagte sie. » Lass dir Zeit.«
    Er warf ihr einen kurzen Blick zu. » Und seid nicht so gönnerhaft zu mir.«
    » Ich bin nicht gönnerhaft, sondern höflich.«
    » Dann seid beim nächsten Mal höflich ohne diese Herablassung in Eurer Stimme.«
    Herablassung?, dachte sie. Ich war doch nicht herablassend! Sie beobachtete ihn, wie er dasaß und an seinem getrockneten Tintenfisch herumnagte. Je mehr Zeit sie mit ihm verbrachte, desto weniger furchteinflößend fand sie ihn. Er ist ein gefährlicher Mann, rief sie sich in Erinnerung. Überall in der Stadt hinterlässt er eine Spur aus Leichen und benutzt sein Schwert dazu, dass sich die Leute gegenseitig abschlachten.
    Mehrfach hatte sie daran gedacht, von ihm wegzulaufen, aber am Ende war sie zu dem Schluss gekommen, dass das dumm wäre. Sie unterstützte seine Versuche, den Krieg zu verhindern, und sein feierliches Versprechen an jenem ersten Tag im Keller hatte sie nicht vergessen. Sie glaubte ihm, wenn auch zögerlich.
    Von jetzt an musste sie nur die Augen noch ein wenig offener halten.
    » In Ordnung«, sagte er. » Ich glaube, es ist gut so. Allmählich bin ich es leid, dass Ihr mit dieser strahlenden Aura herumlauft, die ihr nicht einmal benutzen könnt.«
    » Also?«
    » Also sollten wir zuerst mit der Theorie anfangen«, sagte er. » Es gibt vier Arten von biochromatischen Wesenheiten. Die ersten und spektakulärsten sind die Zurückgekehrten. Hier in Hallandren werden sie Götter genannt, aber ich würde sie lieber spontane empfindungsfähige biochromatische Manifestationen in einem verstorbenen Wirtskörper nennen. Seltsam an ihnen ist, dass sie die einzigen natürlich existierenden biochromatischen Wesen sind, was allerdings erklärt, warum sie den ihnen verliehenen biochromatischen Hauch weder gebrauchen noch weitergeben können. Natürlich wird jedes lebende Wesen mit einem gewissen Maß an biochromatischem Hauch geboren. Das könnte auch erklären, warum dieser Typ eins sein Bewusstsein behält.«
    Vivenna blinzelte. Das hatte sie nicht erwartet.
    » Ihr seid aber mehr an den Wesen vom Typ zwei und Typ drei interessiert«, fuhr Vascher fort. » Typ zwei ist die verstandeslose Manifestation in einem verstorbenen Wirtskörper. Diese Art ist billig herzustellen, sogar mit unbeholfenen Kommandos. Das geschieht durch das Gesetz

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