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Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker

Titel: Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Aspekte des Biochromas, vielleicht auch nur ihr wachsendes Misstrauen. Allmählich verstand sie, was mit diesem Schwert nicht stimmte.
    » Und was ist eine biochromatische Wesenheit vom Typ vier?«, fragte Vivenna und sah wieder Vascher an.
    Er schwieg.
    » Typ eins ist ein menschlicher Körper mit Bewusstsein«, zählte Vivenna auf. » Typ zwei ist ein menschlicher Körper ohne Bewusstsein. Typ drei ist ein erweckter Gegenstand wie etwa ein Seil– ein Gegenstand ohne Bewusstsein. Gibt es eine Möglichkeit, einen erweckten Gegenstand mit Bewusstsein zu erschaffen? Wie ein Zurückgekehrter, aber nicht in einem menschlichen Körper, sondern in einem anderen Wirt?«
    Vascher stand auf. » Für einen Tag haben wir genug durchgenommen.«
    » Du hast meine Frage noch nicht beantwortet.«
    » Und das werde ich auch nicht«, sagte er. » Ich rate Euch, sie nie wieder zu stellen. Ist das klar?« Er warf ihr einen strengen Blick zu, und seine harsche Stimme verursachte ihr eine Gänsehaut.
    » In Ordnung«, sagte sie, aber sie wandte den Blick nicht von ihm ab.
    Er schnaubte vor sich hin, griff in sein großes Gepäckstück und zerrte etwas daraus hervor. » Hier«, sagte er. » Ich habe Euch etwas mitgebracht.«
    Er warf einen länglichen, in Stoff eingewickelten Gegenstand auf den Boden. Vivenna erhob sich, ging hinüber und entfernte den Stoff. Es kam eine dünne, gut polierte Duellklinge zum Vorschein.
    » Ich weiß nicht, wie man so etwas benutzt«, sagte sie.
    » Dann lernt Ihr es eben«, erwiderte er. » Es ist nicht mehr so beschwerlich, Euch in meiner Nähe zu haben, wenn Ihr wisst, wie man kämpft. Ich habe schließlich nicht die Zeit, Euch immer wieder aus allen Schwierigkeiten zu befreien.«
    Sie errötete. » Es war nur ein einziges Mal.«
    » Es wird wieder geschehen«, sagte er.
    Zögerlich hob sie das Schwert auf, das in einer Scheide steckte, und war überrascht, wie leicht es war.
    » Kommt, wir gehen«, sagte Vascher. » Wir besuchen eine weitere Gruppe.«

Kapitel 47
    L ichtsang versuchte, nicht über seine Träume nachzudenken. Er versuchte, nicht an das in Flammen stehende T’Telir zu denken. Nicht an die sterbenden Menschen. Nicht an das Ende der Welt.
    Er befand sich im zweiten Stock seines Palastes und schaute über den Hof der Götter. Das zweite Stockwerk war nichts anderes als ein nach allen Seiten offenes Dach. Der Wind blies ihm durch die Haare. Die Sonne stand bereits tief am Horizont. Schon wurden die Fackeln aufgestellt. Es war alles so vollkommen. Die Paläste standen in einem perfekten Kreis und wurden von Fackeln und Laternen erhellt, welche zu den Farben des nächstgelegenen Gebäudes passten.
    In einigen Palästen war alles dunkel; in ihnen wohnten gegenwärtig keine Götter.
    Was würde wohl geschehen, wenn zu viele zurückkehren, bevor wir uns umgebracht haben?, dachte er müßig. Würde man weitere Paläste bauen? Soweit er wusste, hatte es immer genug Platz gegeben.
    Der große schwarze Palast des Gottkönigs thronte über dem gesamten Hof. Er war offensichtlich so gebaut, dass er auch die außergewöhnlichsten der anderen Paläste dominierte und einen weiten Schatten bis zur schwarzen Mauer warf.
    Vollkommen. So vollkommen. Die Fackeln waren in Mustern angeordnet, die nur er vom Dach seines Gebäudes aus erkennen konnte. Das Gras war gemäht, und die gewaltigen Wandbehänge wurden so oft ersetzt, dass sie keinerlei Abnutzung, Flecken oder Entfärbung zeigten.
    Die Menschen machten sich diese Mühen für ihre Götter. Warum? Manchmal verblüffte es ihn. Aber wie war es in anderen Religionen, die keine sichtbaren Götter hatten, sondern nur unkörperliche Wunschbilder? Sicherlich taten diese » Götter« noch weniger für die Menschen als der hallandrische Hof, und dennoch wurden sie angebetet.
    Lichtsang schüttelte den Kopf. Das Gespräch mit Allmutter hatte ihn an vergangene Tage erinnert, an die er schon lange nicht mehr gedacht hatte. An Stillseherin. Sie war seine Lehrerin gewesen, als er frisch zurückgekehrt war. Schamweberin war eifersüchtig auf seine Erinnerungen an sie, aber sie verstand die Wahrheit nicht. Und er konnte es ihr auch nicht erklären. Stillseherin war der Göttlichkeit näher gewesen als jeder andere Zurückgekehrte, den Lichtsang je gekannt hatte. Sie hatte sich um ihre Gläubigen so gekümmert, wie Allmutter es nun zu tun versuchte, aber in Stillseherins Bemühungen hatte aufrichtige Sorge gelegen. Sie hatte den Menschen nicht nur deshalb geholfen, weil

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