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Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker

Titel: Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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sich in Vivennas Schulter.
    Sie stürzte und keuchte vor Schmerzen auf.
    Denth machte einen Schritt zurück. » Ich hatte nicht erwartet, Euch hier zu begegnen, Prinzessin«, sagte er und hielt argwöhnisch seine Klinge hoch.
    Tonk Fah gab einen erstickten Laut von sich, als sich das Seil um seinen Hals schlang. Vergeblich versuchte er es zu lockern.
    Früher hätten die Schmerzen in Vivennas Schulter sie außer Gefecht gesetzt, doch nach all den Prügeln, die sie auf der Straße hatte einstecken müssen, waren sie inzwischen zu so etwas wie einem vertrauten Gefühl geworden. Sie hob den Blick und sah Denth in die Augen.
    » Soll das ein Rettungsversuch sein?«, fragte Denth. » Ehrlich gesagt, ich bin davon nicht besonders beeindruckt.«
    Während Tonk Fah um sich schlug, kippte sein Stuhl zur Seite. Denth warf einen raschen Blick auf ihn und sah dann wieder Vivenna an. Es entstand ein Moment der Stille, die nur durch Tonk Fahs schwächer werdende Gegenwehr gestört wurde. Schließlich stieß Denth einen Fluch aus, sprang hinüber zu seinem Freund und machte sich daran, das Seil um seinen Hals durchzuschneiden.
    » Alles in Ordnung mit Euch?«, fragte Vascher neben ihr. Sie war erstaunt, wie fest seine Stimme klang; sie wollte gar nicht zu dem blutigen Körper passen.
    Vivenna nickte.
    » Sie wollen Leblose auf Eure Heimat zumarschieren lassen«, sagte er. » Wir waren die ganze Zeit im Irrtum. Ich weiß nicht, wer dahintersteckt, aber ich glaube, sie werden den Kampf um den Palast gewinnen.«
    Endlich hatte Denth das Seil durchtrennt.
    » Ihr müsst weglaufen«, sagte Vascher, während er seine Hände von den Fesseln befreite. » Geht zurück zu Eurem Volk und sagt ihm, es soll nicht gegen die Leblosen kämpfen. Die Menschen müssen über die nördlichen Pässe fliehen und sich im Hochland verstecken. Kämpft nicht und zieht keine weiteren Reiche in den Krieg hinein.«
    Vivenna schaute hinüber zu Denth, der gerade Tonk Fah ein paar Ohrfeigen versetzte, damit dieser wieder zu Bewusstsein kam. Dann schloss sie die Augen. » Dein Hauch zu meinem«, sagte sie, zog dadurch den Hauch aus ihren Ärmelbändern heraus und fügte ihn dem großen Vorrat hinzu, den sie noch in sich trug. Sie legte die Hand auf Vascher.
    » Vivenna…«, sagte er.
    » Mein Leben zu deinem«, sagte sie. » Mein Hauch werde zu deinem.«
    Ihre Welt wurde sofort matt und trübe. Vascher keuchte neben ihr auf und zuckte und zitterte, als er den Hauch aufnahm. Denth wirbelte herum.
    » Du musst es tun, Vascher«, flüsterte Vivenna. » Du bist darin viel besser als ich.«
    » Starrsinnige Frau«, sagte Vascher, als er seine Zuckungen überwunden hatte. Er streckte die Hand aus, als ob er ihr den Hauch zurückgeben wollte, doch dann bemerkte er Denth.
    Denth lächelte und hob sein Schwert. Vivenna drückte die Hand gegen ihre Schulter und bemühte sich, den Blutfluss zu stillen. Dann zog sie sich zum Fenster zurück– aber sie wusste nicht, ob sie das, was sie vorhatte, ohne Hauch durchführen konnte.
    Vascher stand auf und ergriff Vivennas Schwert. Er trug nur die blutbeschmierte, knielange Unterhose, aber er schwankte nicht. Langsam wickelte er sich das Seil, an dem er gehangen hatte, um die Hüfte, wo es zu dem Gürtel wurde, der für ihn charakteristisch war.
    Wie macht er das bloß?, dachte sie. Woher nimmt er diese Kraft?
    » Ich hätte dir noch größere Schmerzen zufügen sollen«, sagte Denth. » Ich habe mir zu viel Zeit gelassen und es zu sehr genossen.«
    Vascher schnaubte verächtlich.
    » Ich habe es immer komisch gefunden, dass wir bluten wie gewöhnliche Menschen«, sagte Denth. » Wir sind vielleicht stärker und leben viel länger, aber wir sterben genauso wie sie.«
    » Nicht genauso«, sagte Vascher und hob Vivennas Waffe. » Die Menschen sterben viel ehrenvoller als wir, Denth.«
    Denth lächelte. Vivenna erkannte die Erregung in seinen Augen. Er hat immer behauptet, Vascher hätte seinen Freund Arsteel niemals in einem Duell besiegen können, dachte sie. Er will gegen Vascher kämpfen. Er will sich selbst beweisen, dass Vascher nicht so gut ist wie er selbst.
    Die Klingen gerieten in Bewegung. Schon nach einem kurzen Schlagabtausch sah Vivenna das Ungleichgewicht der Kräfte. Denth war eindeutig der Bessere. Vielleicht lag es an Vaschers Wunden. Vielleicht war es der wachsende Zorn in Vaschers Augen, der ihm die Möglichkeit nahm, während des Kampfes ruhig und konzentriert zu bleiben. Oder er war einfach nicht so gut wie

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