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Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker

Titel: Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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mieden das Schwert.
    Vivenna kletterte weiter hinauf.
    Nach rechts, sagte Nachtblut aus der Ferne. Das Fenster im dritten Stock. Noch zwei weiter. Dahinter ist er …
    Als seine Stimme schwächer wurde, schaute Vivenna hoch zu dem Fenster, das die Waffe genannt hatte. Dafür musste sie noch einige Quader höher klettern. Zwar gab es in der steil abfallenden Wand einige steinerne Verzierungen, an denen sie sich vielleicht festhalten konnte, aber ihr wurde schon schwindlig, als sie nur daran dachte, dort hochzuklettern.
    Ein Pfeil prallte gegen den Stein neben ihr, und sie zuckte zusammen. Einige der Wächter dort unten hatten Bögen.
    Heilige Farben!, dachte sie und zog sich zum nächsten Block hoch. Sie hörte ein schwirrendes Geräusch hinter sich und fuhr zusammen, weil sie befürchtete, getroffen worden zu sein, aber nichts geschah. Sie zog sich auf den Block und drehte sich um.
    Ihr Mantelsaum hatte einen Pfeil abgefangen. Sie war dankbar dafür, dass sie ihn erweckt hatte. Er ließ den Pfeil fallen und wurde wieder schlaff.
    Sehr praktisch, dachte sie und kletterte auf den letzten Block. Ihre Arme begannen zu schmerzen. Zum Glück waren die erweckten Bänder an den Ärmeln so stark wie eh und je. Vivenna holte tief Luft und kletterte die steile Wand der schwarzen Festung hoch, wobei sie sich an den steinernen Ornamenten festhielt.
    Sie beschloss zu ihrer eigenen Sicherheit, besser nicht nach unten zu schauen.
    Lichtsang starrte vor sich. Zu viele Informationen. Zu viel geschah. Schamweberins Tod, dann Llarimars Enthüllung, der Verrat der gottköniglichen Priester, und das alles in so rascher Folge.
    Er saß in seiner Zelle, hatte die Arme um sich geschlungen, seine rote und goldene Robe war schmutzig vom Kriechen durch den Tunnel und dem Hocken im Käfig. Sein Oberschenkel schmerzte dort, wo er von dem Schwert durchbohrt worden war, obwohl die Wunde nicht schlimm war und kaum mehr blutete. Er beachtete die Schmerzen nicht. Sie waren unbedeutend im Vergleich mit seinen inneren Schmerzen.
    Die Priester unterhielten sich still auf der anderen Seite des Raumes. Als er sie ansah, bemerkte er etwas. Er dachte darüber nach und begriff endlich, was ihn an den Männern störte. Es hätte ihm schon viel früher auffallen müssen. Es hatte etwas mit ihrer Farbe zu tun– nicht mit der Farbe ihrer Kleidung, sondern mit der ihrer Gesichter. Sie stimmte nicht ganz. Die Abweichung wäre bei einem einzelnen Mann kaum der Erwähnung wert gewesen. Aber sie fand sich bei allen.
    Kein gewöhnlicher Mensch hätte es bemerkt. Doch für jemanden, der sich auf derselben Stufe der Erhebung wie Lichtsang befand, war es offensichtlich, sobald er wusste, worauf er zu achten hatte.
    Diese Männer stammten nicht aus Hallandren.
    Jeder kann sich Roben überstreifen, dachte er. Das bedeutet noch lange nicht, dass er auch wirklich ein Priester ist. Den Gesichtern nach zu urteilen kamen diese Männer aus Pahn Kahl.
    Und plötzlich ergab alles einen Sinn. Sie alle waren zum Narren gehalten worden.
    » Blaufinger, sprich mit mir«, befahl Siri ihm. » Was hast du mit uns vor?«
    Das Labyrinth des gottköniglichen Palastes war äußerst komplex, und selbst ihr fiel es manchmal schwer, den richtigen Weg zu finden. Sie waren eine Treppe hinuntergeschritten und liefen jetzt eine andere hoch.
    Blaufinger gab keine Antwort. Er zeigte nur seine gewohnte Nervosität und rang die Hände. Die Kämpfe in den Korridoren schienen schwächer zu werden. Als die Gruppe das Treppenhaus verließ, war es in dem neuen Gang sogar unheimlich still.
    Susebron hatte den Arm um Siris Hüfte geschlungen. Sie wusste nicht, was er dachte– sie hatten bisher nie so lange angehalten, dass er etwas hätte schreiben können. Er schenkte ihr ein beruhigendes Lächeln, aber sie wusste, dass das alles für ihn genauso schrecklich war wie für sie. Vielleicht sogar noch schrecklicher.
    » Das kannst du nicht tun, Blaufinger!«, fuhr Siri den kleinen kahlköpfigen Mann an.
    » Es ist die einzige Möglichkeit für uns, je die Freiheit wiederzuerlangen«, sagte Blaufinger endlich, ohne sich dabei umzudrehen.
    » Das dürft ihr nicht tun!«, rief Siri. » Die Idrier sind unschuldig!«
    Blaufinger schüttelte den Kopf. » Wie viele Angehörige meines Volkes würdet Ihr opfern, wenn dies die Freiheit für Euer Volk bedeutete?«
    » Keinen einzigen!«, sagte sie.
    » Ob Ihr das auch noch sagen würdet, wenn unsere Positionen vertauscht wären?«, meinte er und sah ihr noch immer nicht

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