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Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker

Titel: Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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hielten vor der Tür inne und betrachteten das Gemetzel. Vascher stand inmitten einer wogenden Masse aus tiefschwarzen Rauchschwaden, die langsam in die Luft stiegen– die einzigen Überreste der fünfzig Geschöpfe, die er vernichtet hatte.
    Die Soldaten liefen davon.
    Vascher schrie und stürmte zu einer Seitenwand der Halle. Er rammte Nachtblut in den Stein. Dieser löste sich genauso schnell auf wie vorhin das Fleisch und verdunstete vor Vaschers Augen. Er sprang durch den auseinandertreibenden schwarzen Rauch und betrat den angrenzenden Raum. Er machte sich nicht die Mühe, nach einer Treppe zu suchen. Er sprang einfach auf einen Tisch und rammte Nachtblut in die Decke.
    Die Steine verschwanden in einem Durchmesser von zehn Fuß. Dunkler, nebelartiger Rauch fiel auf ihn herab wie Schlieren aus Farbe. Abermals erweckte er sein Seil, warf es hoch und benutzte es, um sich daran in das nächste Stockwerk hochzuziehen. Einen Augenblick später machte er das Gleiche noch einmal und kletterte so in den dritten Stock.
    Er wirbelte herum, durchbrach weitere Wände und brüllte, während er zurück zu Denth rannte. Die Schmerzen in seinem Arm waren unglaublich, und sein Hauch verflog mit beängstigender Geschwindigkeit. Sobald er aufgebraucht war, würde Nachtblut ihn töten.
    Alles um ihn herum wurde undeutlich. Er durchstieß eine letzte Wand und fand den Raum, in dem er gefoltert worden war.
    Er war leer.
    Vascher schrie auf; sein Arm zitterte. Vernichte … das Böse …, sagte Nachtblut in seinem Kopf. Alle Leichtigkeit und Vertrautheit war aus dieser Stimme geschwunden. Sie hallte wie ein Kommando. Sie war ehrfurchtgebietend, nicht mehr menschlich. Je länger Vascher das Schwert hielt, desto schneller saugte es ihm den Hauch aus.
    Keuchend warf er das Schwert beiseite und fiel auf die Knie. Die Waffe schlitterte über den Boden und verursachte einen Riss, aus dem Dunst aufstieg. Mit einem klirrenden Laut prallte die Waffe gegen die Wand und blieb still liegen. Rauch strömte aus der Klinge.
    Vascher kniete nieder; sein Arm zuckte. Die schwarzen Venen auf seiner Haut lösten sich allmählich auf. Er hatte kaum mehr genug Hauch, um die Erste Erhebung zu erreichen. Es hätte nur noch wenige Sekunden gedauert, bis Nachtblut auch den Rest aufgesaugt hätte. Er schüttelte den Kopf und versuchte, wieder einen klaren Blick zu bekommen.
    Etwas fiel auf die Steinfließen vor ihm. Es war eine Duellklinge. Vascher hob den Blick.
    » Steh auf«, sagte Denth. Härte lag in seinem Blick. » Jetzt bringen wir das zu Ende, was wir begonnen haben.«

Kapitel 57
    B laufinger führte Siri, die von mehreren Leblosen festgehalten wurde, in den vierten Stock des Palastes. In das oberste Stockwerk. Sie betraten ein Zimmer, das selbst für hallandrische Verhältnisse verschwenderisch mit Farben ausgestattet war. Leblose Wächter standen an der Tür und verneigten sich vor Blaufinger.
    Alle Leblosen in der Stadt werden von Blaufinger und seinen Schreibern kontrolliert, dachte sie. U nd sogar vorher hatten diese Schreiber eine große Macht innerhalb des Reiches. Ob die Hallandrener erkannt haben, dass sie sich selbst dem Untergang geweiht haben, in dem sie dem Volk von Pahn Kahl so niedere und dennoch wichtige Aufgaben übertragen haben?
    » Mein Volk wird nicht darauf hereinfallen«, hörte Siri sich selbst sagen, als sie in den vorderen Teil des Zimmers gezerrt wurde. » Es wird nicht gegen Hallandren kämpfen, sondern sich über die Pässe zurückziehen. Es wird Zuflucht in den Bergtälern eines der äußeren Königreiche suchen.« Im vorderen Bereich des Zimmers stand ein großer schwarzer Steinblock, der wie ein Altar geformt war. Siri runzelte die Stirn. Hinter ihr betrat eine Gruppe Lebloser den Raum und schleppte die Leichen einiger Priester herbei. Sie erkannte Treledees unter ihnen.
    Was?, dachte Siri.
    Blaufinger drehte sich ihr zu. » Wir werden dafür sorgen, dass sie wütend sind«, sagte er. » Vertraut mir. Wenn das hier vorbei ist, Prinzessin, wird Idris kämpfen, bis es selbst oder Hallandren vernichtet ist.«
    Sie warfen jemanden in die Zelle neben Lichtsang. Mit müden Augen schaute er auf; es war ihm egal. Es handelte sich um einen weiteren Zurückgekehrten. Welchen der Götter hatten sie jetzt gefangen genommen?
    Den Gottkönig, dachte er. Bemerkenswert.
    Er senkte wieder den Blick. Was machte es schon aus? Er hatte Schamweberin nicht retten können. Er hatte niemanden retten können. Wahrscheinlich marschierten die

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