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Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker

Titel: Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Denth. Während Vivenna die beiden beobachtete, wurde ihr klar, dass Vascher verlieren würde.
    Ich habe das alles doch nicht getan, nur damit du jetzt stirbst!, dachte sie und versuchte einzugreifen.
    Eine Hand legte sich auf ihre Schulter und schob sie beiseite. » Das werdet Ihr nicht tun«, sagte Tonk Fah, der nun über ihr aufragte. » Übrigens ein netter Trick, das mit dem Seil. Ziemlich gerissen. Ich kenne selbst ein paar Seilkunststückchen. Wusstet Ihr zum Beispiel, dass man ein Seil dazu benutzen kann, jemandem die Haut zu versengen?« Er lächelte und beugte sich zu ihr herunter. » Söldnerhumor.«
    Sein Mantel rutschte ihm ein Stück weit von der Schulter und schmiegte sich gegen ihre Wange.
    Es kann nicht sein, dachte sie. Ich bin ihm entkommen. Ich habe versucht, seinen Mantel zu erwecken, habe aber ein schlechtes Kommando benutzt. Ist er wirklich dumm genug, ihn weiterhin zu tragen?
    Sie lächelte und warf einen raschen Blick über die Schulter. Vascher war gegen die vordere Wand und in Richtung des Fensters zurückgewichen und schwitzte stark; blutige Tropfen fielen auf den Boden. Denth zwang ihn immer weiter zurück. Vascher sprang auf einen Tisch, damit er Denth überragte.
    Sie sah wieder zu Tonk Fah, dessen Mantel noch immer ihre Wange berührte. » Dein Hauch zu meinem«, sagte sie.
    Sie spürte einen plötzlichen, angenehmen Zustrom von Hauch.
    » Hä?«, meinte Tonk Fah.
    » Ach, nichts«, sagte sie. » Nur… greif an und packe Denth!« Sobald sie dieses Kommando gegeben und es sich in ihrem Kopf bildlich vorgestellt hatte, erzitterte der Mantel. Aus Tonk Fahs Hemd floss alle Farbe heraus, und seine Augen weiteten sich vor Überraschung. Unvermittelt peitschte der Mantel hoch in die Luft und stieß dadurch Tonk Fah zur Seite. Er taumelte von Vivenna fort.
    Das ist der Grund, warum ich eine Prinzessin bin und du nur ein Söldner, dachte sie zufrieden und rollte sich zur Seite.
    Tonk Fah schrie auf. Bei diesem Laut fuhr Denth herum und brüllte, als der große, ungeschlachte Mann aus Pahn Kahl gegen ihn stieß, während sein Mantel ihn umflatterte.
    Denth fiel nach hinten. Vascher wurde völlig überrascht, als Denth gegen ihn prallte. Tonk Fah grunzte. Denth fluchte.
    Und Vascher wurde durch das Fenster gestoßen.
    Vivenna blinzelte vor Erstaunen. Das war nicht das, was sie geplant hatte. Denth schnitt den Mantel entzwei und stieß Tonk Fah zurück.
    Für einen Augenblick herrschte in dem Zimmer vollkommenes Schweigen.
    » Geh und nimm dir unsere Leblosen-Schwadron!«, rief Denth. » Sofort!«
    » Glaubst du, er hat das überlebt?«, fragte Tonk Fah.
    » Er ist gerade aus einem Fenster im dritten Stock gefallen und in den sicheren Untergang gestürzt«, höhnte Denth. » Natürlich überlebt er das! Schick die Schwadron zum Vordertor. Sie soll ihn aufhalten!« Denth richtete den Blick auf Vivenna. » Und Ihr, Prinzessin, macht viel mehr Schwierigkeiten, als Euch zusteht.«
    » Das höre ich in letzter Zeit andauernd«, meinte sie mit einem Seufzer und drückte mit der Hand wieder gegen ihre blutende Schulter. Sie war so erschöpft, dass sie nicht die Angst verspürte, die sie eigentlich hätte verspüren sollen.
    Vascher stürzte auf die harten Steinquader unter ihm zu. Er sah, wie das Fenster über ihm kleiner wurde. Ich hätte ihn fast gehabt!
    Der Wind pfiff um ihn herum. Vascher schrie frustriert auf und zerrte sich das Seil von der Hüfte. Vivennas Hauch verlieh ihm eine lebendige Stärke.
    » Pack Dinge«, befahl er, schwang das Seil und zog die Farbe aus seiner blutbefleckten Hose. Sie wurde grau, und das Seil wand sich um einen steinernen Vorsprung an der Palastwand. Es spannte sich, und er flog an den schwarzen Quadern entlang und verlangsamte seinen Fall.
    » Dein Hauch zu meinem«, rief er, als sein Schwung abnahm. Das Seil löste sich, und er landete auf dem ersten Quader. » Werde zu meinem Bein und verleih ihm Kraft!«, befahl er und zog die Farbe aus dem Blut auf seiner Brust. Das Seil zuckte nach unten und wickelte sich um Bein und Fuß, als er lossprang. Er landete auf dem nächst tieferen Quader, und das gewundene Seil federte den Aufprall ab.
    Nach vier weiteren Sprüngen hatte er den Boden erreicht. Eine Gruppe von Soldaten stand zwischen einigen Leichen am Vordertor; die Männer wirkten verwirrt. Vascher stürmte auf sie zu; farbloses, durchscheinendes Blut tropfte von seiner Haut, während er den Hauch aus dem Seil zurückholte.
    Er ergriff das Schwert eines gefallenen

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