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Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker

Titel: Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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in die Augen. » Es…tut mir leid wegen Eurer Qualen. Aber Euer Volk ist nicht unschuldig. Es ist genauso schuldig wie die Hallandrener. In den Vielkriegen habt Ihr uns überrollt und zu Arbeitern und Sklaven gemacht. Erst am Ende, als die königliche Familie geflohen ist, haben sich Idris und Hallandren voneinandergetrennt.«
    » Bitte«, sagte Siri.
    Plötzlich schlug Susebron einen Leblosen nieder.
    Der Gottkönig knurrte und trat auf einen anderen ein. Es gab Dutzende von ihnen. Er sah sie an und bedeutete ihr mit einer Handbewegung, sie solle fliehen. Aber sie hatte nicht vor, ihn im Stich zu lassen. Stattdessen versuchte sie, Blaufinger zu ergreifen, doch einer der Leblosen war schneller als sie. Er packte sie am Arm und hielt sie fest, obwohl sie auf ihn einschlug. Einige Männer in den Roben von Susebrons Priestern kamen von einer Treppe vor ihnen und trugen Laternen. Als Siri genauer hinschaute, erkannte sie sofort, dass es sich um Pahn Kahl handelte. Sie waren zu klein, und die Farbe ihrer Haut war ein wenig anders als die der wirklichen Priester.
    Ich bin ein so großer Dummkopf gewesen, dachte sie.
    Blaufinger hatte sein Spiel gut gespielt. Er hatte von Anfang an einen Keil zwischen sie und die Priester getrieben. Die meisten ihrer Sorgen und Ängste hatte er ihr eingeredet– und die Überheblichkeit der Priester hatte sie verstärkt. All das hatte dieser Schreiber geplant, um mit Siris Hilfe eines Tages die Freiheit seines Volkes zu erzwingen.
    » Wir haben Lichtsangs Sicherheitslosung«, sagte einer der falschen Priester zu Blaufinger. » Wir haben sie ausprobiert, und sie funktioniert. Natürlich haben wir sie sofort verändert. Der Rest der Leblosen gehört nun auch uns.«
    Siri warf einen Blick zur Seite. Die Leblosen hatten Susebron zu Boden gezerrt. Er schrie auf– auch wenn es eher wie ein Jammern klang. Siri wand sich und versuchte dem Leblosen, der sie festhielt, zu entkommen und dem Gottkönig zu helfen. Sie weinte.
    Neben ihr nickte Blaufinger seinen Komplizen zu. Er wirkte müde. » Gut. Gebt das Kommando. Befehlt den Leblosen, auf Idris loszumarschieren.«
    » So wird es sein«, sagte der Mann und legte Blaufinger die Hand auf die Schulter.
    Blaufinger nickte noch einmal und wirkte mürrisch, als sich die anderen zurückzogen.
    » Warum bist du so traurig?«, fuhr Siri ihn giftig an.
    Blaufinger wandte sich ihr zu. » Meine Freunde sind jetzt die Einzigen, die die Kommandolosungen für Hallandrens Leblosenarmee kennen. Sobald diese Leblosen in Richtung Idris ziehen– mit dem Befehl, alles, was sie dort vorfinden, zu zerstören–, werden meine Freunde mit Gift Selbstmord begehen. Dann kann niemand mehr diese Kreaturen aufhalten.«
    Austre …, dachte Siri und fühlte sich wie betäubt. Herr der Farben …
    » Bringt den Gottkönig nach unten«, sagte Blaufinger und winkte mehreren Leblosen zu. » Haltet ihn fest, bis die Zeit gekommen ist.« Während sie Susebron auf die Treppe zu zerrten, gesellte sich ein Schreiber aus Pahn Kahl in der falschen Robe eines Priesters zu ihnen. Siri griff nach dem Gottkönig. Er wehrte sich, aber die Leblosen waren zu stark. Sie lauschte seinen unartikulierten Schreien, die allmählich im Treppenschacht verhallten.
    » Was habt ihr mit ihm vor?«, fragte Siri. Kalte Tränen rollten ihr über die Wangen.
    Blaufinger warf ihr einen kurzen Blick zu und sah sofort wieder weg. » Es gibt viele in der Regierung von Hallandren, die den Leblosen-Angriff als politischen Fehler ansehen, und sie werden sich vielleicht bemühen, den Krieg zu beenden. Solange sich nicht ganz Hallandren dem Krieg verschreibt, ist unser Opfer sinnlos.«
    » Das verstehe ich nicht.«
    » Wir werden die Leichen von Schamweberin und Lichtsang– den beiden Göttern mit den Kommandolosungen– in die Kaserne der Leblosen legen, mitten zwischen tote Idrier, die wir aus der Stadt geholt haben. Dann werden wir den Leichnam des Gottkönigs in den Palastkerker verbringen, wo man ihn finden wird. Man wird annehmen, dass idrische Attentäter ihn angegriffen und getötet haben. Wir haben so viele Söldner aus den Elendsvierteln der Idrier angeheuert, dass dies nicht schwer zu glauben sein wird. Diejenigen meiner Schreiber, die diese Nacht überleben, werden die Geschichte bestätigen.«
    Siri blinzelte die Tränen fort. Alle werden annehmen, dass Schamweberin und Lichtsang die Armeen als Rache für den Tod des Gottkönigs ausgesandt haben.
    Und angesichts ihres toten Gottkönigs wird das Volk vor

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